EU-Agrarstrategie: Özdemir drängt auf entschiedene Herkunftskennzeichnung
Inmitten wählerischer Bestrebungen für mehr Transparenz im Lebensmittelbereich mahnt Bundesagrarminister Cem Özdemir die EU-Kommission zur Eile bei der Umsetzung verbindlicher Herkunftskennzeichnungen. Kurz vor der Europawahl betont Özdemir gegenüber der Deutschen Presse-Agentur den dringenden Handlungsbedarf für eine Kennzeichnungspflicht, die dem Verbraucher Klarheit über die Herkunft der Lebensmittel bieten solle – ein Versprechen, das laut Özdemir jedoch von der zuständigen EU-Kommissarin trotzt Zusage noch nicht in die Tat umgesetzt wurde.
Diese Woche will der Grünen-Politiker bei Beratungen mit den EU-Agrarministern das Thema vorantreiben, gemeinsam mit Österreich in einer Initiative, die auf ein rasches Handeln zugunsten besserer Kaufinformationen und eine Stärkung der Bauernposition zielt. Dies steht im Kontext der "Vom Hof zum Teller"-Strategie der EU für nachhaltigere Landwirtschaft. Eine Ausdehnung der Herkunftskennzeichnung auf diverse Lebensmittel, darunter Milchprodukte und Fleischzutaten, wird derzeit von der EU geprüft.
Özdemir zeigte sich überzeugt davon, dass sowohl Verbraucher als auch Produzentren von einer deutlichen Herkunftsdeklaration auf Lebensmitteln nur gewinnen können und forciert die Marktposition heimischer Landwirtinnen und Landwirte durch die Bezeichnung "Made in Germany".
Die nationale Ebene hat laut dem Minister bereits Vorgaben erlassen, die soweit wie möglich am europäischen Recht ausgerichtet sind. So muss seit Februar die Herkunft von unverpacktem Fleisch diverser Tierarten kenntlich gemacht werden, dies gilt zukünftig eventuell auch für die Außer-Haus-Verpflegung. Unter die generell erforderliche Herkunftsangabe fallen bereits verschiedene andere Lebensmittelgruppen, einschließlich Eier, Obst und Gemüse. (eulerpool-AFX)