ETA-Bombe tötet Polizisten im Baskenland

Bilbao (dpa) - Sechs Wochen nach dem Antritt der neuen baskischen Regierung ist am Freitag bei einem Bombenanschlag mutmaßlicher ETA-Terroristen ein Polizeiinspektor getötet worden.

Der Sprengsatz explodierte unter dem Auto des 49-jährigen Antiterrorfahnders Eduardo Puelles auf einem Parkplatz in Arrigorriaga nahe Bilbao in Nordspanien, wie das baskische Innenministerium mitteilte. Es gebe keine Zweifel, dass die baskische Untergrund-Organisation ETA hinter dem Attentat stecke.

Die Terroristen hatten die rund zwei Kilogramm schwere Haftbombe am Benzintank des Autos befestigt. Beim Anlassen des Motors ging sie hoch. Der Polizist sei bei lebendigem Leibe verbrannt, hieß es. Passanten hörten ihn schreien, konnten ihm aber nicht helfen. Der neue baskische Regierungschef Patxi López verurteilte das Attentat und kündigte einen verstärkten Kampf gegen die ETA an. «Sie zeigen uns den Weg des Leidens, wir werden ihnen den Weg ins Gefängnis zeigen.» Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero nannte den Anschlag «feige und unmenschlich». Er kehrte vorzeitig von dem EU-Gipfel in Brüssel zurück.

Der Sozialist López ist der erste nicht-nationalistische Regierungschef in der Geschichte des Baskenlandes und verteidigt dessen Zugehörigkeit zu Spanien. Den Separatisten gilt er als Besatzer. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Juan José Ibarretxe lehnt er auch Verhandlungen mit der ETA ab. Diese hatte nach López' Wahl eine neue Welle des Terrors in Spanien angekündigt. Die Organisation hatte zuletzt vor sieben Monaten einen Mordanschlag verübt. Damals wurde ein Unternehmer erschossen.

Die ETA kämpft seit mehr als 40 Jahren für einen unabhängigen Baskenstaat und hat seitdem fast 850 Menschen getötet. Sie gilt derzeit dank der Polizeierfolge der vergangenen Monate als so geschwächt wie lange nicht mehr. Erst im April war der mutmaßliche ETA-Militärchef Jurdan Martitegi in Südfrankreich festgenommen worden. Zugleich wurde damals eine Terrorzelle der Organisation in Spanien zerschlagen.

Terrorismus / ETA / Spanien
19.06.2009 · 14:43 Uhr
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