Eskalation der Gewalt im Gazastreifen: Zahl der Opfer steigt
Im Gazastreifen ist es erneut zu schweren Gewaltakten gekommen, die in der Nähe von Verteilzentren für humanitäre Hilfe zahlreiche Todesopfer gefordert haben. Nach Angaben palästinensischer Behörden starben mindestens 44 Menschen bei den jüngsten Auseinandersetzungen. Die Vorfälle ereigneten sich nördlich von Rafah, als israelische Truppen das Feuer auf eine wartende Menschenmenge eröffneten, so die medizinischen Kreise vor Ort.
Der Vorfall im Süden ist nicht der einzige schwere Zwischenfall dieser Tage. Auch im Zentrum des Küstenstreifens kam es zu einem Angriff, bei dem das Al-Awda-Krankenhaus in Nuseirat allein 19 Leichen und über 100 Verletzte aufnahm. Augenzeugen berichten von israelischen Luftangriffen auf unbewaffnete Zivilisten, die auf humanitäre Hilfe warteten. Eine offizielle Stellungnahme der israelischen Armee zu den Vorwürfen steht noch aus.
Die Vereinten Nationen bestätigen inzwischen die Verifizierung von Hunderten Todesfällen seit der Einführung eines neuen Hilfsmechanismus im Mai. Ein UN-Sprecher in Genf beklagt den Tod von mindestens 410 Menschen infolge israelischer Militäraktionen in der Nähe der Hilfszentren. Unabhängige Bestätigungen der Opferzahlen stehen jedoch weiterhin aus.
Währenddessen hat die von Israel und den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) nach einer längeren Blockade ihre Hilfsaktionen wieder aufgenommen. Ziel der GHF ist es, eine alternative Versorgung zu internationalen Organisationen wie der UN zu bieten und zu verhindern, dass Hilfsgüter in die Hände der Hamas gelangen. Doch die humanitären Herausforderungen bleiben immens, und die Lage im Gazastreifen weiterhin angespannt.