Erfolgreiche Handelsbeziehungen: Deutschland profitiert von Ost- und Südosteuropa
Mit dem Blick auf ein sich stetig wandelndes globales Umfeld entdecken deutsche Exportunternehmen neue Chancen im Handel mit Ost- und Südosteuropa. Insbesondere die Geschäftsaktivitäten mit Polen haben ein bemerkenswertes Wachstum gezeigt, wie der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft in Berlin ausführte. Das deutsch-polnische Handelsvolumen erreichte im ersten Halbjahr einen neuen Höchststand von über 90 Milliarden Euro, ein Anstieg um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Export von Waren aus Deutschland nach Polen verzeichnete einen Anstieg um 5,7 Prozent, während die Importe aus Polen um 5,2 Prozent zunahmen. Polen festigt damit seine Position als wichtiger Handelspartner Deutschlands und rückt dicht an Frankreich heran. Die Vereinigten Staaten führen weiterhin die Liste der bedeutendsten Handelspartner an, gefolgt von China und den Niederlanden. Interessanterweise übersteigen die deutschen Exporte nach Polen bereits those nach China.
Trotz der verschärften Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze zeigt die Handelsbilanz keine negativen Auswirkungen, wie aus Berichten des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Der Logistikverband BGL hat jedoch gefordert, spezielle Abfertigungsregelungen zu etablieren, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Laut Mautstatistik passierten im Jahr 2024 rund 9,7 Millionen mautpflichtige Lkw die deutsch-polnischen Grenzübergänge.
Die Vorsitzende des Ost-Ausschusses, Cathrina Claas-Mühlhäuser, hob die starke Partnerschaft zwischen Deutschland und Polen hervor. Sie betonte, dass kontinuierliche bilaterale Gespräche nötig sind, um gemeinsame Anliegen voranzubringen und die EU zu stärken. Der Handel mit der Ukraine erlebte auch einen Aufschwung. Die Exporte stiegen um 30 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Claas-Mühlhäuser betonte die Wichtigkeit von Unterstützung und Wiederaufbau in der Ukraine, warnte jedoch vor möglichen Rückschritten im Antikorruptionskampf, was ein risikofreies Investitionsumfeld gefährden könnte.
Ein weiterer Lichtblick ist der Handel mit Tschechien, der um 3,4 Prozent auf 57,8 Milliarden Euro stieg. Der Warenverkehr mit der Slowakei blieb stabil, während der Handel mit Ungarn aufgrund von politischen Maßnahmen leicht rückläufig war. Der fortwährende Rückgang des Handels mit Russland setzt sich fort, sodass Russland nun auf Platz zwölf der viertwichtigsten Osthandelsländer abgerutscht ist.
Die Rolle des Handels mit Osteuropa wird durch das Gesamtbild der deutschen Konjunktur verdeutlicht. Trotz eines leichten Rückgangs der deutschen Exporte insgesamt, erhöhten sich die Ausfuhren in die 29 Zielländer der Region im Ost-Ausschuss um 2,2 Prozent auf 144 Milliarden Euro.

