Elektromobilität und ihre Erfordernisse im Eigenheim

Elektromobilität war bis vor ein paar Jahren noch ein regelrechtes Nischenthema und spielte im den Planungen der Automobilkonzerne keine große Rolle. Autos wie der Tesla Model S waren in früheren Zeiten eher ein Kuriosum denn die Norm, denn neben der geringen Reichweite (bedingt durch die verwendete Akkutechnologie) waren auch die hohen Anschaffungskosten eine enorme Hürde für den Normalverbraucher. Hier wurde fast ausschließlich zu PKWs mit herkömmlichem Verbrennungsmotor gegriffen. Mittlerweile hat sich die Lage etwas geändert, denn ständig steigende Benzinpreise und das zunehmende Bewusstsein für Ökologie machen alternative Antriebskonzepte immer interessanter.
eCarTec 2013
Nun steht die Messe eCarTec 2013 vor der Tür: In der bayrischen Landeshauptstadt wird drei Tage lang alles zum Thema Elektromobilität im Fokus stehen. Die Gäste können sich auf interessante Vorträge zum Thema Elektrofahrzeuge, Speichertechnologien sowie Motorentechnik freuen und Innovationen hautnah erleben. Die Messe wird auf Messegelände München abgehalten und findet vom 15. Bis zum 17. Oktober statt, auch allgemeines Publikum hat Zutritt. Bei aller Begeisterung für diesen neuen Trend wird aber oft vergessen, dass auch die Energieversorgung des entsprechenden Automobils sichergestellt werden muss. Ein Netz von entsprechenden „Tankstellen“ befindet sich in Deutschland zwar im Aufbau, aber eine wirklich flächendeckende Versorgung ist leider noch Zukunftsmusik. Da gerade nachts die Strompreise im Vergleich niedrig sind, lohnt es das Elektrofahrzeug zu dieser Zeit anzuschließen und aufzuladen. Hierfür wird selbstverständlich ein entsprechender Anschluss benötigt, der auch korrekt in das Hausnetz eingebunden werden muss.
Laden des Elektrofahrzeugs mit witty.home
Der Anbieter Hager aus Blieskastel hat in diesem Bereich vor kurzem ein innovatives System vorgestellt, welches Probleme beim Laden eines Elektrofahrzeugs minimiert. Dieses ist unter dem Namen witty.home bekannt und ermöglicht eine Kommunikation zwischen der Ladestation und dem Fahrzeug, um ein effektives Lastmanagement zu erreichen – denn es ist wichtig zu wissen, dass nicht jede Elektroinstallation auf die hohen Belastungen einer solchen Stromabnahme ausgelegt ist. Auch die Einbindung von Photovoltaik zur Stromerzeugung kann nicht immer eine konstant hohe Spannung liefern, weshalb eine dynamische Umschaltung und das Festlegen eines Abschaltzeitpunktes nötig sind. Die Kommunikation des Fahrzeugs mit der Ladestation wird dabei über eine dynamische Pulsweitenregulation realisiert, welche den aktuellen Ladestrom anhand der Steuerung im Fahrzeug regelt. Dies schließt einerseits eine Überladung der Fahrzeugbatterien aus, auf der anderen Seite wird die maximale Kapazität der Energiespeicher ausgenutzt. Eine Veränderung der Stärke des Ladestroms ist die ganze Zeit über möglich. In diesem Video auf Youtube wird das System im Detail vorgestellt.
Förderung der Elektromobilität durch den Staat
Nachholbedarf besteht zurzeit aber sicherlich noch bei der Förderung von Elektromobilität durch die Regierung. Ein Nationaler Entwicklungsplan für Elektromobilität wurde aufgestellt, nun müssen die hier angesprochenen Maßnahmen verstärkt Umsetzung finden. Gerade der Bereich Finanzierung ist für viele Privatpersonen noch ein großes Problem, denn die Preise für einen Kleinstwagen mit Elektromotor bewegen sich derzeit immer noch auf dem Niveau von modernen Mittelklassewagen. Dabei werden die verwendeten Akkus oft nur für die Nutzungsdauer des Autos gemietet, ein Kauf wäre unerschwinglich. Dabei lässt gerade bei diesen hohen Preisen die Verarbeitungsqualität der Modelle, besonders im Innenraum, noch zu wünschen übrig.
Hybride – eine Alternative?

Einen anderen Ansatz verfolgen bei diesem Thema die sogenannten Hybridfahrzeuge. Diese bedienen sich einer Kombination von konventionellem Verbrennungsmotor und Elektroantrieb und können häufig wenige Kilometer auch rein elektrisch gefahren werden, etwa einen Arbeitsweg von 2-3 Kilometern. Ein separates Aufladen ist nicht nötig, da der Elektromotor bei nachlassendem Ladestand durch den Verbrennungsmotor geladen wird. Prominente Beispiele hierfür sind natürlich der Vorreiter Toyota Prius und der Chevrolet Volt, welcher baugleich mit dem Opel Ampera ist. Aus den schon genannten Gründen gehören diese Fahrzeuge aber auf deutschen Straßen (noch) zu den Exoten – ein Zustand, der sich ändern muss.
Bildquelle:
www.hager.de
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