Einigung im Zollstreit sorgt für Bewegung an den Märkten
Der jüngste Durchbruch im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat den Märkten weltweit einen kräftigen Schub versetzt und den Risikoappetit der Investoren erheblich gesteigert. So verzeichneten deutsche Bundesanleihen am Montag deutliche Kursverluste, als der richtungweisende Euro-Bund-Future um 0,56 Prozent auf 130,02 Punkte fiel. Gleichzeitig schnellte die Rendite der als sicher geltenden zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,62 Prozent in die Höhe.
Diese Entwicklung ging einher mit gestiegenen Renditen in Europa sowie im asiatisch-pazifischen Raum, wobei besonders Japan und Australien deutliche Ausschläge verzeichneten. Parallel dazu zeigten sich die internationalen Aktienmärkte durchweg im Aufwind.
Hintergrund ist die teilweise Einigung, die über die nächsten 90 Tage gilt und eine deutliche Reduktion der Zölle zwischen den beiden Großmächten vorsieht. US-Zölle auf chinesische Importe sinken von 145 auf 30 Prozent. Im Gegenzug reduziert China die Zölle auf US-Waren von 125 auf 10 Prozent.
Bernd Weidensteiner von der Commerzbank interpretiert dies als Zeichen einer vorübergehenden Entspannung, wobei insbesondere das Risiko einer US-Rezession in Kombination mit steigender Inflation gemindert wurde. Allerdings betonte Weidensteiner, dass die Verhandlungen weiter fortgeführt werden und deren Erfolg keineswegs garantiert ist.
Die Absicht der US-Regierung, den Außenhandel ausgewogener zu gestalten, könnte nach wie vor mit den Interessen Chinas kollidieren.