Ein turbulenter Tag an Europas Börsen: Britische Inflation sorgt für Lichtblick
Europas führende Aktienmärkte verzeichneten am Mittwoch überwiegend Verluste, wodurch die Gewinne des Vortages im EuroStoxx 50 wieder zunichtegemacht wurden. Gegen diesen negativen Trend stemmte sich indes die britische Börse, die nach einem weitgehend volatilen Handelstag im Plus schloss. Letzteres resultierte aus der überraschenden Abschwächung der Inflation in Großbritannien im Februar, die Türen für eine mögliche Zinssenkung im Mai öffnet, trotz Verbleibens über der 2-Prozent-Marke der Bank of England.
Der EuroStoxx sank um 1,16 Prozent auf 5.411,69 Punkte und fiel somit unter die wichtige 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend angibt. Auch der SMI in Zürich schloss schwächer mit einem Minus von 0,46 Prozent auf 12.953,80 Punkten. Der FTSE 100 in London konnte dagegen ein leichtes Plus von 0,30 Prozent auf 8.689,59 Punkte verzeichnen. Diese Entwicklungen zeugen sowohl von der Volatilität an den Märkten als auch von der steigenden Vorsicht der Anleger vor der am 2. April erwarteten Bekanntgabe neuer US-Zölle.
Laut Jürgen Molnar von RoboMarkets könnte der Start in die traditionell schwächere Saisonphase zu weiterer Vorsicht führen. Dem Kalender folgend könnte im Mai erneut die altbekannte Börsenweisheit 'Sell in May and go away' thematisiert werden. Die Automotive-Branche litt besonders unter den Unsicherheiten bezüglich der US-Zölle. Renault verlor in Paris 1,8 Prozent, während im EuroStoxx BMW 2,0 Prozent und Ferrari satte 3,7 Prozent einbüßten.
Donald Trump, US-Präsident, plant nach Angaben des Weißen Hauses, dem Automobilsektor neue Zölle aufzuerlegen, eine Ankündigung dazu wird für den späten US-Nachmittag erwartet. Dies setzt die deutschen Autobauer weiter unter Druck. Auch die Technologiebranche stand unter Druck, durch die negativen Wellenbewegungen der US-Nasdaq. SAP und Infineon verzeichneten Verluste von über drei Prozent, während ASML um 2,6 Prozent nachgab.
Positive Entwicklungen waren zu verzeichnen, als die Bekanntgabe gesunkener Rohöllagerbestände in den USA die Ölpreise und den entsprechenden Sektor in Europa antrieb. Eni und Totalenergies stiegen im EuroStoxx um 1,2 respektive 1,8 Prozent. In London legten BP 1,2 Prozent und Shell starke 2,4 Prozent zu.
In der Schweiz stellte sich die Schwäche der Pharmaaktien als Belastung für den SMI heraus. Gewinnmitnahmen drückten Roche um 0,9 Prozent und Novartis um 0,6 Prozent, trotz vorangegangener Jahreshöchststände.