Druck auf Israel wächst - Südafrika ruft Den Haag wegen Gaza an
Die internationale Gemeinschaft hat ihre Besorgnis um die humanitäre Krise im Gazastreifen verstärkt zum Ausdruck gebracht, wobei insbesondere Südafrika den Internationalen Gerichtshof in Den Haag aufgefordert hat, Israel anzuweisen, Hilfslieferungen in das abgeschottete Gebiet zu erlauben. Dies geschieht vor dem Hintergrund gemeldeter Hungersnöte in der Region Gaza, wie aus einer Mitteilung des Gerichts hervorgeht. Parallel dazu schwinden die Aussichten auf eine baldige Lösung der Geiselnahme und eine Waffenruhe vor dem Ramadan, wie die "New York Times" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet.
Angesichts der drohenden Gewalteskalation während des islamicischen Fastenmonats warnen Experten vor möglichen militärischen Aktionen Israels in der Stadt Rafah, wo momentan Millionen von Palästinensern Zuflucht suchen. Israel betont, Zivilisten schützen zu wollen, während Berichte im "Wall Street Journal" aufzeigen, dass die Hamasführung keine Lösung anstrebt, sondern eine Intensivierung der Spannungen erwartet.
In diesem kritischen Umfeld hat Südafrika Israel wegen mutmaßlicher Verletzungen der Völkermordkonvention angeklagt, woraufhin das UN-Gericht Sofortschutzmaßnahmen zur Verhinderung von Völkermord forderte. Die Erweiterung der südafrikanischen Klage steht im Zusammenhang mit aktuellen, dramatischen Entwicklungen im Gazastreifen.
Israels Regierung wiederum verteidigt sich gegen Vorwürfe einer Verschärfung der humanitären Misere und behauptet, dass mehr Hilfsgüter als vor Kriegsbeginn in die Region gelangen würden. Großbritanniens Außenminister David Cameron appelliert dennoch an Israel, die Hilfslieferungen zu steigern und eine humanitäre Pause einzulegen, um die schwelende Krise abzumildern.
Währenddessen stocken Gespräche über einen potenziellen Gefangenenaustausch, wobei die Hamas auf einen dauerhaften Waffenstillstand und einen Truppenabzug Israels beharrt. Verhandlungen darüber könnten den Konflikt weiter eskalieren lassen.
Die Unruhen haben ihren Ursprung im tödlichen Massaker vom 7. Oktober, auf das Israel mit einer militärischen Reaktion antwortete. Die dadurch ausgelösten Kämpfe haben laut den von der Hamas kontrollierten Stellen bereits über 30.000 Opfer gefordert.
Zusätzliche Spannungen kommen durch Angriffe der Huthi-Miliz im Jemen auf, diesmal unter anderem gegen den Frachter "True Confidence", bei dem Tote zu beklagen sind. Die USA und Großbritannien haben reagiert und Sicherungsmaßnahmen zur Handelssicherheit im Roten Meer eingeleitet, an denen sich auch europäische Staaten beteiligen. (eulerpool-AFX)