Djukanovic wieder Regierungschef in Montenegro
Nach der absoluten Mehrheit für die Djukanovic-Liste bei den vorgezogenen Parlamentswahlen vor zweieinhalb Monaten gab das Parlament in der Hauptstadt Podgorica dem neuen Kabinett mit großer Mehrheit seine Zustimmung. Als starker Mann bestimmt der 47-Jährige seit fast zwei Jahrzehnten die Innenpolitik des kleinen Adriastaates.
Nach Streitigkeiten innerhalb der sozialistischen DPS-Partei von Djukanovic war das Kabinett um 4 auf jetzt 18 Ministerien vergrößert worden. Damit sollten die widerstreitenden Fraktionen innerhalb der Regierungspartei befriedigt werden, schrieben die Zeitungen am Donnerstag. Geplant sei, dass Djukanovic zur Mitte der Legislaturperiode im Jahr 2011 zugunsten seines innerparteilichen Widersachers Svetozar Marovic zurücktritt, hieß es weiter. Marovic war nach Jahren wieder als stellvertretender Ministerpräsident in die Regierung zurückgekehrt.
Djukanovic hatte sich vor seiner Wahl im Parlament gegen Vorwürfe der Opposition verteidigen müssen, seine Familie beute gemeinsam mit einigen wenigen anderen Familien Montenegro als «Privatstaat» aus. Als Ziel seiner neuen Amtszeit bezeichnete er den Beitritt des Balkanstaates zur Europäischen Union und zur NATO. Djukanovic hatte 2006 die Abspaltung Montenegros von Serbien und damit dessen Unabhängigkeit durchgesetzt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Djukanovic bereits am Mittwochmittag - und damit verfrüht - zur Wiederwahl beglückwünscht: «Zur erneuten Übernahme des Amts des Ministerpräsidenten gratuliere ich Ihnen herzlich», schrieb die Kanzlerin.