Deutschland im Fokus: Regenwaldfonds fordert konkrete Finanzzusagen
Ein Dutzend renommierter Umweltorganisationen hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eindringlich dazu aufgefordert, eine exakte Finanzsumme für den kürzlich auf der Weltklimakonferenz in Brasilien initiierten Regenwaldfonds festzulegen. Zwar hatte Kanzler Merz bei seinem Besuch in Belém eine 'namhafte Summe' in Aussicht gestellt, doch konkrete Zahlen blieben bislang aus. Das Bundeskanzleramt betont, dass weitere Details noch geprüft werden.
Der Tropical Forest Forever Facility (TFFF) Fonds, ein Prestigeprojekt des brasilianischen Präsidenten Lula, wird als entscheidend für den Erfolg der COP 30 betrachtet. Deutschland, als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, steht dabei besonders im Fokus, eine Zuwendung von mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar zu leisten, wie es in einem Schreiben von 13 Umweltorganisationen, darunter Germanwatch, Deutsche Umwelthilfe, Plant-for-the-Planet und WWF, gefordert wird.
Für Deutschland scheint das ideale Szenario darin zu bestehen, sich an Norwegen als Beispiel zu orientieren. Das skandinavische Land hat sich zu einer Investition von drei Milliarden US-Dollar über zehn Jahre verpflichtet. Brasilien und Indonesien beteiligen sich mit jeweils einer Milliarde US-Dollar und unterstreichen die Bedeutung ihrer beträchtlichen Tropenwälder für den Fonds.
Der Fonds verfolgt ein Belohnungs- und Strafmodell: Länder, die ihre Wälder bewahren, werden honoriert, während zerstörte Hektar mit Strafen belegt werden. Brasilien plant, dass der Fonds nach einer Anlaufphase jährlich rund vier Milliarden US-Dollar bereitstellen könnte – fast dreimal so viel wie die derzeitigen internationalen Wald-Finanzhilfen.

