Deutsche Schiffsbauindustrie zwischen Optimismus und strategischer Neuausrichtung

Trotz der Herausforderungen, die sich aus Lieferkettenproblemen und Inflationsdruck ergaben, blickt die deutsche Schiffsbauindustrie mit behutsamem Optimismus in die Zukunft. Die schiffbaupolitischen Weichenstellungen in Berlin und Brüssel sind jedoch für eine Trendwende entscheidend, betont Harald Fassmer, Präsident des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik. "Maritime Souveränität lässt sich nicht einfach in China bestellen", hebt er hervor, um die Dringlichkeit nationaler und europäischer strategischer Entscheidungen zu unterstreichen.

Nach einer Phase der Unsicherheit stabilisierten sich die Abläufe und Lieferketten erneut, was sich positiv auf die Branche auswirkte. Die Auftragsbücher sind zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht geschrumpft, jedoch zeichnet sich durch eine Verdoppelung der Auftragseingänge in 2023 eine Erholung ab. Im Fokus stehen dabei längerfristige Geschäfte, wobei viele der im letzten Jahr ausgelieferten Schiffe auf Verträgen der Vor-Corona-Ära basieren.

Angesichts eines leichten Mitarbeiterzuwachses und der dominierenden Rolle Niedersachsens im Sektor, gefolgt von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg, entsteht ein differenziertes Bild des deutschen Schiffbaus. Während einige Bundesländer stärker vertreten sind, verteilt sich ein kleinerer Prozentsatz auf weitere Standorte innerhalb Deutschlands.

Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des VSM, verweist darauf, dass die hohe globale Nachfrage sich auf eine erhöhte Auslastung der deutschen Zulieferindustrie auswirkt, die stark auf internationale Märkte ausgerichtet ist. Dennoch ist der europäische Marktanteil bei Neubauaufträgen gesunken, und ein Großteil dieser Einbußen ist auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen. Vor allem im Bereich Handelsschiffe dominieren asiatische Werften, während Europa sich auf Passagierschiffe spezialisiert, die mittlerweile 85 Prozent des Auftragsvolumens ausmachen.

Lüken kritisiert die aggressive Preisgestaltung asiatischer Konkurrenten und verweist auf europäische Werften, die einem quasi Monopol aus China gegenüberstehen. Unter Berufung auf die aktuellen geopolitischen Spannungen und Partnerschaften mahnt Fassmer zu einer stärkeren Bewusstseinsschärfung für strategische Abhängigkeiten. Die Notwendigkeit eines krisensicheren und nachhaltigen maritimen Sektors in Europa untermauert er mit der Forderung nach effektiven und schnell umsetzbaren Rahmenbedingungen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 23.05.2024 · 17:46 Uhr
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