Deutsch-amerikanische Handelsbeziehungen: Zölle sorgen für Spannung
Die Rückkehr der USA als Deutschlands wichtigster Handelspartner sorgt für ein wachsendes Spannungsfeld im transatlantischen Wirtschaftsaustausch. Insbesondere die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Zölle auf den Import von Autos auf bis zu 25 Prozent zu erhöhen, bringt die deutsche Automobilindustrie in Bedrängnis. Trump ist jedoch bereit, Abstriche für Unternehmen zu machen, die in den USA produzieren, und äußerte sich vergleichbar hinsichtlich der Zölle auf Arzneimittel.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die EU-Kommission bemühen sich darum, eine mögliche Eskalation und einen Handelskonflikt zu verhindern. Die EU sei vorbereitet, mit Gegenmaßnahmen zu reagieren, so Habeck. Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) unterstreicht die Bedeutung der US-Produktionsstätten, wo deutsche Hersteller im vergangenen Jahr eine Rekordproduktion von über 900.000 Fahrzeugen erreichten.
Ökonomen wie Thomas Gitzel von der VP Bank und Sebastian Dullien vom IMK warnen vor den wirtschaftlichen Folgen und einem möglichen Rückgang der deutschen Exporte in die USA, der sich 2025 erstmals seit Jahren bemerkbar machen könnte. Ein globaler Handelskrieg könnte die deutsche Wirtschaft um mehr als ein Prozent schrumpfen lassen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rangieren die USA nun wieder auf dem Spitzenplatz der deutschen Handelspartner, was auch den leichten Zuwächsen im vergangenen Jahr zu verdanken ist. Doch während der Handel mit den USA stieg, ging der deutsch-chinesische Handel zurück. Die aggressive Industriepolitik Chinas wird als weitere Herausforderung gesehen.
Erhebliche Importe von Waren aus China und die Exporte in die USA prägen weiterhin die Handelsbilanz. Deutschland erzielte einen nach wie vor beeindruckenden Exportüberschuss, während der Auftragspolster im Industriesektor stabil bleibt. Neue Großaufträge sorgen für leichte Entspannung, wenngleich Branchen wie der Elektroausrüster- und Autobereich weiterhin Druck verspüren.