Dax zeigt Resilienz trotz geopolitischer Spannungen
Trotz der Nachrichten über einen möglichen israelischen Angriff auf den Iran zeigte sich der deutsche Aktienmarkt widerstandsfähig. Nach einem anfänglichen Rückschlag erholte sich der Dax im weiteren Handelsverlauf des Freitags leicht. Er notierte zur Mittagszeit bei einem Minus von 0,63 Prozent auf 17.725,53 Punkte, wobei sich die Wochendynamik insgesamt auf einen Verlust zusteuerte – den dritten in Folge. Vom Anfang des Monats markierten Rekordstand von 18.567 Punkten musste der Dax bis dato eine Korrektur von circa 4,5 Prozent hinnehmen, was auch das Unterschreiten der 50-Tage-Durchschnittslinie und eine Schwächung des mittelfristigen Trends bedeutet.
Die untere Marktsegmente gaben ebenso nach: Der MDax verzeichnete einen Rückgang um 0,99 Prozent auf 25.930,96 Punkte, während der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, um 0,3 Prozent absackte.
Der Grund für die Unruhe war ein Bericht, basierend auf Aussagen von US-Regierungsvertretern bei verschiedenen Sendern wie CNN und Fox News, wonach Israel eine militärische Operation gegen den Iran ausgeführt haben soll. Der Iran dementierte diese Berichte als überschätzt und versuchte, die Vorfälle herunterzuspielen, was die Anleger teilweise beruhigte.
Finanzmarktexperten weisen dennoch auf eine spürbare Unsicherheit unter den Investoren hin. Andreas Lipkow deutet auf die Nervosität bezüglich der Entwicklungen im Nahen Osten und mögliche Auswirkungen auf die Energiemärkte hin. Zudem würde dadurch die Inflationsdebatte weiter angeheizt. Christian Henke bemerkte, dass Anleger bereits seit Ostern zurückhaltender agieren, was durch die jüngsten Entwicklungen verstärkt werde.
Einigen Unternehmen erging es zum Wochenende schlechter. Sartorius verlor weitere 3,7 Prozent, nachdem das Unternehmen bereits am Donnerstag mit schwachen Quartalszahlen die Anleger verschreckte. Bei Befesa sorgte eine skeptische Einschätzung der Morgan Stanley für einen Kursverlust von 5,6 Prozent. Die Anteilsscheine von Süss Microtec hingegen konnten sich an der Spitze des SDax positionieren, begünstigt durch eine Kaufempfehlung der Investmentbank Stifel und positiv aufgenommene Quartalsdaten. (eulerpool-AFX)