Dax-Verlustserie setzt sich fort: Geopolitische Spannungen überschatten den Aktienmarkt
Die geopolitische Lage spannt den Finanzmarkt weiter an: Die jüngsten Luftangriffe Israels auf den Iran bringen den Dax ins Wanken. Bis zum Börsenschluss am Freitag fiel der Leitindex um 1,07 Prozent auf 23.516,23 Punkte, was den mittlerweile sechsten Handelstag in Folge mit Verlusten markiert. Bereits in der Vorwoche hatte der Dax mit einem Höchststand von 24.479 Punkten noch Führungsstärke gezeigt, bevor nun eine Wochenbilanz von minus 3,2 Prozent zu verkraften ist.
Experten von ING Economics raten zur Vorsicht: Eine fortschreitende Eskalation im Nahen Osten könnte die Ölpreise über die 80 US-Dollar-Marke treiben. Währenddessen scheint die US-Notenbank Fed stabil zu bleiben und plant, die Zinsen auf dem aktuellen Niveau zu halten. Am Mittwoch steht eine Entscheidung über die zukünftige Geldpolitik an. Robert Greil von Merck Finck erwartet jedoch nicht, dass Donald Trumps Forderungen nach einer Zinssenkung in naher Zukunft Gehör finden werden.
Der Fokus auf fassbare Handelsabkommen bleibt ein kritischer Punkt für die Fed. Greil bemerkt, dass neben einem oberflächlichen Deal mit Großbritannien substanzielle Handelsabkommen noch ausstehen. Eine tatsächliche Zinssenkung könnte laut Greil frühestens in der Sitzung im September erfolgen.
Auch andere europäische Börsen spürten den Druck: Der MDax fiel um 1,52 Prozent auf 29.742,09 Punkte, der EuroStoxx 50 um 1,3 Prozent. Während Zürich einen vergleichbaren Rückgang erlebte, blieben die Verluste in London moderater. In den USA schlossen Dow Jones und Nasdaq 100 mit Verlusten von rund einem Prozent bzw. 0,6 Prozent.
Nicht alle Aktien ließen sich jedoch ins Minus ziehen: Rheinmetall verbuchte ein Plus von 2,7 Prozent im Dax, Renk setzte im MDax mit 0,8 Prozent ebenfalls positive Akzente. Hingegen verlor Hensoldt leicht um 0,1 Prozent. Verbio sicherte sich mit einem deutlichen Anstieg von 8,3 Prozent die Spitze im SDax, gestützt durch strategische Änderungen in der US-Biospritpolitik.
Dagegen gerieten Aktien aus Reise- und Luftfahrtsektoren unter Druck. Fraport, Tui und Lufthansa notierten mit Verlusten von 3,5, 3,4 und 2,8 Prozent. Der Einzelhandel sowie Automobil- und Bankenwerte zeigten mit Adidas, Volkswagen, Deutsche Bank und BMW ebenfalls Schwächen.