Datenschutzbehörden sehen rot: Spanien stoppt Worldcoins Iris-Scan-Ambitionen
In einem bemerkenswerten Schritt hat die spanische Datenschutzbehörde Agencia Española de Protección de Datos einem ambitionierten digitalen Projekt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Worldcoin, das Kryptowährungsprojekt von OpenAI-Mitgründer Sam Altman, sah sich genötigt, das Sammeln persönlicher Daten durch Iris-Scans zu unterlassen und darf auch nicht mehr auf den schon gesammelten Datensatz zugreifen. Worldcoin, Teil des Unternehmens Tools for Humanity, hatte das Ziel, eine digitale Währung global kostenlos zu verteilen, um Menschen Zugang zur Weltwirtschaft zu verschaffen. Auch ein digitaler Ausweis sollte generiert werden, um Menschlichkeit im Netz zu verifizieren und damit KI-Roboter auszusperren.
Dieses Konzept, das keine weiterführenden personenbezogenen Informationen außer dem Iris-Scan vorsah, traf bereits auf Skepsis bei Politikern und Datenschützern. So wurde das Vorhaben von der Bundestagsabgeordneten Misbah Khan (Die Grünen) als 'dystopisch' kritisiert, während sowohl das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht als auch die Bankenaufsicht Bafin Ermittlungen ankündigten, deren Ergebnisse noch ausstehen.
Die spanische Behörde verkündete erst kürzlich, dass sie Anfang dieser Woche die notwendigen Schritte eingeleitet habe und dem Unternehmen 72 Stunden eingeräumt habe zur Demonstration der Befolgung der Anordnen. Spanien zeichnet sich dabei als erstes europäisches Land aus, das eine derartige Maßnahme gegen Worldcoin durchführt. Vor dieser Entwicklung vermied Worldcoin bereits bei seiner Markteinführung im vorherigen Sommer den US-Markt, wo sich die Vorgehensweise gegenüber digitalen Vermögenswerten als besonders streng erwies. (eulerpool-AFX)