Das Auto wird ein Fetisch bleiben - Ohne Emotionen kann die automobile Revolution nicht gelingen

(pressebox) Stuttgart, 22.05.2017 - Autos sind mehr als ein Fortbewegungsmittel von A nach B. Sie wecken Emotionen. Ja, sie haben sogar einen Fetisch-Charakter. In der früheren Bundeshauptstadt läuft derzeit eine große Auto-Ausstellung mit dem Titel „Beliebt. Gebraucht. Gehasst“. „So viele Emotionen waren selten in einer Ausstellung des Bonner Hauses“, schreibt der Bonner General-Anzeiger über die rund 800 ausgestellten Objekte.

Zurzeit beherrschen drei Megatrends die automobilen Fantasien: Carsharing, Elektrifizierung und autonomes Fahren. Interessanterweise, so der an der Universität Yale forschende Literaturwissenschaftler Marcel Schmid http://german.yale.edu/people/marcel-schmid in der NZZ, gingen alle Szenarien davon aus, dass das Auto der Zukunft ausschließlich ein Verkehrsmittel sein werde.

Leidenschaft hin oder her – Fakt ist, dass die Autoindustrie weltweit mit Hochdruck an dieser automobilen Revolution arbeitet, sagt der Stuttgarter Personalberater Michael Zondler, dessen Unternehmen CENTOMO http://www.centomo.de stark mit der Automobilindustrie zusammenarbeitet. „Aufgrund der automobilen Revolution besteht ein großer Bedarf an Spezialisten, vor allem aus dem IT-Bereich“, sagt Zondler. „. Auf Seiten der Wirtschaft werden neue Technologiezentren entstehen, die sich mit Fragen der IT-Sicherheit und Telekommunikation im Fahrzeug beschäftigen. Die Zusammenarbeit von Autofirmen und Universitäten dürfte noch enger werden. Und auch die Frage der geringeren Emissionen dürfte für die Flottenmanager der Konzerne nicht unerheblich sein, die auch auf das ‚grüne Gewissen‘ und umweltfreundliche Image ihre Unternehmens bedacht sind.”

Doch dies sei nicht genug, meint der CENTOMO-Geschäftsführer. „Früher gab es das große Narrativ vom ‚Benzin im Blut‘. Jeden Tag sehen wir auf unseren Straßen, in den Autohäusern und Tiefgaragen, dass immer noch sehr viele Autos unterwegs sind, die stärker das Gefühl als die Vernunft ansprechen. Für viele hat das Auto immer noch einen Fetisch-Charakter. Autofahren im Stau kann schnell zu einer lästigen Übung werden, aber ansonsten drücken sich bei den Auto-Messen die Besucher immer noch die Nasen platt beim Betrachten der heißesten Schlitten, nicht beim Studium der ökologisch und ökonomisch überzeugendsten Produkte. Die Automobilindustrie braucht nun eine neue große Erzählung, ein Narrativ, um zum Beispiel den Megatrend des autonomen Fahrens emotional aufzuladen.“

Das autonome Auto ist der wohl radikalste Eingriff in unser automobiles Dasein, schreibt der Literaturwissenschaftler Schmid: „Gerade da werden Akzeptanz und Erfolg des Konzepts entscheidend davon abhängig sein, ob die neue Form von Mobilität mit unseren Imaginationen von automobiler Fortbewegung zur Deckung gebracht werden kann oder nicht.“ Die Geschichte der Automobilität lehre, dass der Erfolg eines Autos nicht zuletzt davon abhänge, ob sein Nutzwert mit „unseren Wünschen und Phantasien von automobiler Freiheit und  Luxus übereinstimmt“.

Der Fetischcharakter der Ware werde nirgends so offen zelebriert wie beim Automobilismus. Rennautos und Sportwagen seien Technologieträger, aber zugleich Träger von Imaginationen. Wenn man sich anschaut, dass die Flotte von DriveNow (Joint Venture von BMW und Sixt) ausschließlich aus hochemotionalen Autos wie dem Mini und anderen Fahrzeugen von BMW besteht, dann scheint die Autoindustrie verstanden zu haben, dass es beim automobilen Wandel nicht ohne Leidenschaft und Gefühl abgeht.

Und auch CENTOMO unterstützt Projekte, die auf ungewöhnliche Art und Weise für nachhaltige Mobilität werben. „Wir sind auf das Team von Four Motors http://www.fourmotors.com gestoßen, hinter dem der frühere DTM-Fahrer Thomas von Löwis of Menar steckt. Hierbei handelt es sich um ein auf nachhaltige Mobilität spezialisiertes Motorsportprojekt. Alle Welt denkt doch beim Stichwort Rennsport erst einmal nicht an die Umwelt. Four Motors vereinen bei ihrem Projekt aber echten Rennspaß mit alternativen Werk- und Kraftstoffen. Wir sollten endlich aufhören, in eingefahrenen Gleisen zu denken. Die Autoindustrie in Deutschland hat eine große Zukunft – wenn sie sich wandelt und noch innovativer und umweltfreundlicher wird. Der Bioracer zeigt eindrucksvoll, dass dies die Freude am Fahren nicht einschränkt.“
Fahrzeugbau / Automotive
[pressebox.de] · 22.05.2017 · 14:11 Uhr
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