Daimler Truck senkt Jahresausblick wegen Unsicherheiten in Nordamerika
Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat seine Prognosen für das laufende Jahr aufgrund von Unsicherheiten auf dem nordamerikanischen Markt nach unten korrigiert. US-Zölle, die Belastung für den profitabelsten Markt des Unternehmens, führten zu einer reduzierten Verkaufserwartung für Lkw im Bereich von 155.000 bis 175.000 Einheiten, während zuvor 180.000 bis 200.000 Stück angepeilt wurden.
Dieser Rückgang schlägt sich auch auf die Umsatzprognose nieder, die nun mit 48 bis 51 Milliarden Euro angegeben wird, verglichen mit einer vorherigen Einschätzung von 52 bis 54 Milliarden Euro. Während die Aktie nachbörslich weniger als ein Prozent auf Tradegate verlor, gaben Experten den besser als erwarteten Quartalszahlen die Schuld an der verhaltenen Reaktion.
Im Verlauf des Jahres hatte der Aktienkurs bereits aufgrund von Handelsstreitigkeiten deutlich gelitten, erholte sich jedoch in jüngster Zeit. Konzern-Chefin Karin Radström und Finanzchefin Eva Scherer behalten jedoch ihren Renditeausblick bei und erwarten nach wie vor einen operativen Gewinn von 8 bis 10 Euro pro 100 Euro Umsatz im Industriegeschäft.
Das Unternehmen kalkuliert das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern mit einer Bandbreite von minus bis plus 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 4,7 Milliarden Euro, was deutlich unter den bisher prognostizierten 5 bis 15 Prozent liegt. Nordamerika, der einst starke Pfeiler mit den Marken Freightliner und Western Star, erleidet nun einen Rückschlag durch die wirtschaftliche Unsicherheit in der Region.
Die Nachfrage trübt sich zunehmend ein, wodurch Kunden zögerlicher bei Neufahrzeugbestellungen sind. Diese Entwicklung trifft den Konzern schwer, zumal sich der europäische Markt ebenfalls als Herausforderung erwiesen hat und ein kostspieliges Sparprogramm für die Marke Mercedes-Benz vorsieht.
Dennoch lief das erste Quartal besser als befürchtet. Auftragseingänge sanken zwar um drei Prozent, doch der Umsatzrückgang im Fahrzeuggeschäft lag bei sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Analysten hatten mit schwächeren Ergebnissen gerechnet, und auch der auf die Aktionäre entfallende Gewinn zeigte mit einem Rückgang um nur vier Prozent auf 770 Millionen Euro eine gewisse Stabilität.