Dämpfer für US-Börsen: Erzeugerpreise und Arbeitsmarktdaten überraschen
An der Wall Street legte der Handel am Donnerstag eine Verschnaufpause ein, als jüngste Wirtschaftsdaten Investoren zur Vorsicht mahnten. Der Dow Jones Industrial verzeichnete einen kleinen Rückgang von 0,28 Prozent auf 38.933,40 Punkte. Auch der breit aufgestellte S&P 500 gab nach und fiel um 0,20 Prozent auf 5.154,96 Zähler. Trotz der eher verhaltenen Marktstimmung manävrte sich der Nasdaq 100 mit einem marginalen Plus von 0,01 Prozent auf 18.069,78 Punkte ins Licht positiver Aufmerksamkeit.
Anleger hatten Informationen zu verdauen, die auf ein inkonsistentes Bild der US-Wirtschaft hinwiesen: Ein unerwartet starker Anstieg der Erzeugerpreise im Februar und ein schwächer als erwarteter Einzelhandelsumsatz sorgten für Stirnrunzeln. Dazu gesellte sich die überraschende Reduktion der Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die als Indikator für eine robuste Arbeitsmarktlage herangezogen werden kann.
Marktanalysten wie Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba interpretieren die frischen Daten als Indizien, die gegen eine baldige Zinssenkung der Federal Reserve sprechen. Eine leichte Erholung des Einzelhandels und das leichte Plus bei inflationsbereinigten Zahlen minderten zwar die Befürchtungen einer anhaltenden Schwäche im Konsumverhalten. Dennoch geben die aktuellen Indikatoren wenig Anlass zur Hoffnung auf lockere Geldpolitik.
Ian Shepherdson, Chefökonom bei Pantheon Macroeconomics, fügte hinzu, dass die ernüchternden Erzeugerpreise eine mögliche Zinssenkung im Mai unwahrscheinlicher erscheinen lassen. Die FED steht somit im Spannungsfeld einer robusten Wirtschaft und hoher Inflation, was eine baldige geldpolitische Entspannung unwahrscheinlich macht.
Im Sektorenblick rutschten Under Armour-Aktien um etwa 13 Prozent nach einer Ankündigung, die auf einen bevorstehenden Chefwechsel hindeutet. Kevin Plank soll erneut das Ruder übernehmen und Stephanie Linnartz ablösen, was die Analysten von Evercore ISI und weiteren zu einer Abstufung ihrer Bewertungen veranlasste.
Nvidia setzte seine kürzliche Konsolidierung fort und verzeichnete einen Rückgang von 2,6 Prozent, nachdem das Unternehmen in der Vergangenheit von der KI-Entwicklung stark profitiert hatte. Mit einer nahenden Konferenz stehen die Erwartungen hoch im Kurs.
Die Tesla-Aktien setzten ihre Talfahrt mit einem Verlust von 3,8 Prozent fort, was den niedrigsten Wert seit dem Vorjahr darstellt. Im Gegensatz dazu konnte Robinhood einen Zuwachs von 5,4 Prozent verbuchen, unterstützt durch positive Geschäftszahlen des vergangenen Monats. (eulerpool-AFX)