Churchill China erhöht Dividende trotz schwacher Industriestandards
Im Dunstkreis der Finanzmärkte sorgt die Ankündigung des Porzellanherstellers Churchill China für Gesprächsstoff: Eine Anhebung der Dividende um beinahe ein Fünftel verspricht den Anteilseignern zum 17. Juni dieses Jahres frohe Kunde. Mit 0.25 je Aktie liegt die Ausschüttung somit deutlich über dem Vorjahreswert von 0.21. Trotz dieses Anstiegs bleibt die jährliche Dividendenrendite von 2,8 Prozent hinter den Branchendurchschnitten zurück. Eine genaue Betrachtung der Dividendenpolitik offenbart indes ein differenziertes Bild: Zwar scheint Churchill China eine verlässliche Deckung für die Dividendenleistung aus den Erträgen zu ziehen, jedoch sind die Kapitalrückflüsse mit einer Quote von 115 Prozent relativ hoch. Kritiker sehen hierin die Gefahr einer potenziellen Kürzung der Dividende, sollte das Unternehmen vor geschäftliche Herausforderungen gestellt werden. Die Aussichten für die nahe Zukunft scheinen hingegen positiv: Eine Prognose deutet auf ein Wachstum des Gewinns je Aktie (EPS) von über 22 Prozent hin, woraus eine moderate Ausschüttungsquote von etwa 44 Prozent resultieren könnte – ein Wert, der ein gewisses Maß an Beruhigung hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Dividende verspricht. Ein Blick in die jüngere Unternehmensgeschichte zeigt jedoch ein gemischtes Bild der Dividendenkontinuität. Mindestens eine Kürzung der Dividende hat es in den vergangenen zehn Jahren gegeben. Seit 2014 erlebte die Dividende ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 8,2 Prozent – ein solider Anstieg, allerdings getrübt durch die nicht gänzlich konstante Historie. Das wohl bedeutsamste Signal sendet die Entwicklung des Gewinns je Aktie: praktisch stagnierend über die letzten fünf Jahre, weckt dies Zweifel an der künftigen Kaufkraft der Dividende. Ohne ein Wiedererstarken des Ertragswachstums könnte der Spielraum für zukünftige Dividendensteigerungen somit begrenzt sein. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Zwar ist eine Anhebung der Dividende stets eine erfreuliche Nachricht, doch steht die Dividendenpolitik von Churchill China auf weniger solidem Fundament, als Anleger es wünschen mögen. Die niedrige Ausschüttungsquote kann nicht vollständig über die knappen Barreserven hinwegtrösten. Investoren, die auf der Suche nach einem Einkommensinvestment sind, könnten daher gut daran tun, ihren Blick weiterhin umher schweifen zu lassen. Nicht zuletzt sollten Anleger neben Dividenden auch andere Faktoren im Auge behalten. Weiterführend haben wir eine Warnung für Churchill China identifiziert, die es zu beachten gilt. Wer auf der Suche nach attraktiven Dividendeninvestitionen ist, könnte unser Portfolio an Top-Dividendenaktien interessant finden. (eulerpool-AFX)