Chronologie: Bischof Mixas Weg aus dem Amt

Hamburg (dpa) - Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat seinen Rücktritt angeboten. Mit dieser Entscheidung reagierte der 68-Jährige auf seit Wochen anhaltende Vorwürfe.

31. März: Mixa soll vor mehr als 30 Jahren als Stadtpfarrer im oberbayerischen Schrobenhausen in einem Kinderheim Mädchen und Jungen geschlagen haben. Laut «Süddeutscher Zeitung» liegen eidesstattliche Erklärungen von sechs Betroffenen über Ohrfeigen, Fausthiebe und Schläge auf das Gesäß vor. Mixa weist die Vorwürfe zurück.

1. April: Mixa bietet den ehemaligen Zöglingen des Heimes ein Gespräch an und erklärt: «Ich versichere nochmals, dass ich zu keiner Zeit gegen Kinder und Jugendliche körperliche Gewalt in irgendeiner Form angewandt habe.» Die Laienorganisation «Wir sind Kirche» fordert ihn auf, sein Amt bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen zu lassen.

2. April: Die Betroffenen erklären, sie wollten nicht mit dem Bischof reden, solange dieser Prügel-Attacken abstreite.

7. April: Das Kuratorium der Waisenhausstiftung in Schrobenhausen setzt einen Rechtsanwalt als Sonderermittler ein.

12. April: Der Ermittler prüft auch mögliche finanzielle Unregelmäßigkeiten. Die «Augsburger Allgemeine» berichtet, Mixa habe als Kuratoriumsvorsitzender Antiquitäten im Wert von 70 000 Mark nicht satzungsgemäß angeschafft. Laut Bistum habe er 1996 einige Gegenstände persönlich übernommen und bezahlt, «unrichtige Zuordnungen» seinen bereinigt worden.

15. April: Die Leitung des Kinderheims entschuldigt sich schriftlich bei mutmaßlichen Prügel-Opfern. «Leider haben wir keinen Einfluss darauf, wie Herr Bischof Dr. Mixa mit Ihren Vorwürfen umgeht», heißt es in dem Brief.

16. April: Mixa räumt erstmals Schläge ein und erklärt, «dass ich als langjähriger Lehrer und Stadtpfarrer im Umgang mit sehr vielen Jugendlichen die eine oder andere Watschn von vor 20 oder 30 Jahren natürlich nicht ausschließen kann.» Der Sonderermittler bestätigt in einem ersten Bericht auch den Verdacht der «satzungswidrigen Verwendung» von Stiftungsmitteln.

18. April: Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, sagt, er sei im persönlichen Gespräch mit Mixa. Auch der Nuntius des Papstes sei beteiligt. Mixa habe «versichert, alles von seiner Seite zu tun, was notwendig ist, um die Sache aufzuklären».

19. April: Mixa lässt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe finanzieller Ungereimtheiten von einer Münchner Anwaltskanzelei und der bischöflichen Finanzkammer Augsburg prüfen.

20. April: In einer außerordentlichen Versammlung der Priesterschaft seines Bistums erklärt Mixa, es tue ihm im Herzen weh und leid, dass er vielen Menschen Kummer bereitet habe: «Ich bitte um Verzeihung.»

21. April: Zollitsch sagt, im mehreren Gesprächen haben man mit Mixa überlegt, «ob eine Zeit der geistlichen Einkehr und der räumlichen Distanz hilfreich sein könne». Der Bischof bietet daraufhin dem Papst seinen Rücktritt an.

Kirchen / Kriminalität
22.04.2010 · 13:48 Uhr
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