Chefökonomen sehen Auswirkungen der erwarteten Rating- Herabstufungen überwiegend gelassen

Berlin (dts) - Führende Ökonomen in Deutschland sehen der erwarteten Rating-Abstufung zahlreicher Euro-Länder, darunter auch Frankreich, durch Standard & Poor`s (S&P) gelassen entgegen. Der Druck der Ratingagenturen verschärfe zwar generell "die Notwendigkeit zu Strukturreformen für mehr Leistungsfähigkeit, die nicht zuletzt die EZB in Europa immer wieder anmahnt", sagte der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, der Onlineausgabe des "Handelsblatts". Die Auswirkungen einer Rating-Abstufung einiger Länder seien aber überschaubar, weil sie an den Kapitalmärkten in den vergangenen Wochen "mehr und mehr erwartet worden ist und bereits langsam Eingang in die Preise gefunden hat".

Der Drei-Jahres-Tender der Europäischen Zentralbank (EZB) habe übedies "Stabilität in den Markt gebracht, die die Effekte einer Ratingveränderung kompensieren würde". Ähnlich äußerte sich der Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. Mit Blick auf die Auswirkungen der Downgrades sagte er "Handelsblatt-Online": "Ich halte das mit Blick auf die Schuldenkrise nicht für kriegsentscheidend. Die Märkte dürften nur kurz irritiert sein." Der Euro-Rettungsfonds EFSF werde zwar sein AAA-Rating verlieren, wenn er nicht sein Kreditvergabevolumen senken wolle. "Aber auch Japan und USA haben nur noch AA-Noten", sagte der Ökonom. Für die Fortentwicklung der Schuldenkrise ist nach Einschätzung Krämers vielmehr entscheidend, ob es Spanien und Italien gelingt, die eigene Kreditwürdigkeit zu steigern. "Der italienische Ministerpräsident Mario Monti ist ein guter Mann, aber es bleibt offen, ob er die notwendigen Reformen durchsetzen kann", sagte der Commerzbank-Chefökonom. Die Chefvolkswirt von Barclays Capital Deutschland, Thorsten Polleit sieht dagegen in den erwarteten Rating-Abstufungen einen Rückschlag für die Rettungsbemühungen in der Schuldenkrise. "Die Schultern der vermeintlichen finanzstarken Länder sind zu schwach, als dass sie die Lasten der maroden Länder übernehmen könnten", sagte Polleit "Handelsblatt-Online". Die drohenden Herabstufungen signalisierten, dass sich die miserable Finanzlage der Staaten "nicht durch neue Kredittöpfe und Schuldenkollektivierung bereinigen" lasse.
DEU / Finanzindustrie / Wirtschaftskrise
13.01.2012 · 18:26 Uhr
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