Bungie-Projekt „Marathon“ trotz Kontroversen weiter für 2025 geplant?
In Anbetracht der anhaltenden Gerüchte um interne Schwierigkeiten bei Bungie und eine mögliche Verschiebung ist das ein zumindest leicht positives Signal. Ganz ausgeschlossen ist eine (kleine) Verzögerung zwar nicht, aber wenn Sony den Titel noch in diesem Zeitrahmen aufführt, dürfte sich ein etwaiger neuer Release-Termin nicht allzu weit nach hinten verschieben.
Was bisher über Marathon bekannt ist
Marathon soll Bungies nächster großer Live-Service-Titel werden: ein Extraction-basierter PvP-Shooter, der lose auf dem gleichnamigen Klassiker aus den 90ern basiert. Mit der ursprünglichen Spielereihe hat das neue Projekt allerdings nicht viel gemeinsam. Außerdem dem Namen. Statt Einzelspieler-Kampagne setzt man auf Multiplayer-Fokus mit saisonalen Inhalten. Eben ein weiteres Live-Service-Spiel.
Die erste Ankündigung löste Begeisterung aus, doch die letzten Monate waren geprägt von Negativschlagzeilen. Laut einem früheren Forbes-Bericht soll die Stimmung im Team schlecht sein und Fortschritte schleppend verlaufen.

Marathon: Ein buntes Live-Service-Spiel das nach Anhängern ringen wird. Ob das Spiel noch 2025 erscheint ist mehr als unwahrscheinlich. – Bild: Bungie
Bungie unter Druck
Spannend ist vor allem, dass Bungies eigenes Schicksal eng mit Marathon verknüpft ist. Nach der milliardenschweren Übernahme durch Sony erhalten Führungskräfte offenbar Bonuszahlungen nur dann vollständig, wenn der Titel nicht nur erscheint, sondern auch gewisse Verkaufsziele erreicht. Sollte das Spiel floppen, könnten finanzielle Konsequenzen drohen. Für Bungie und für Sony.
In der Community wird bereits spekuliert, ob Sony den Titel absichtlich durchdrückt, um im schlimmsten Fall die volle Kontrolle über Bungie zu übernehmen. Ganz unwahrscheinlich klingt das nicht.
Neben Marathon gab es noch einige andere interessante Hinweise aus Sonys Business-Segment-Meeting:
- Helldivers 2 hatte im März 2025 über 3,6 Millionen aktive Spieler. Es gibt also auch Live-Service-Spiele von Sony die funktionieren.
- Bluepoint wurde von „Co-Development“ zu einem „Evolving/Multi-Genre Studio“ umklassifiziert
- Auch Dark Outlaw Games fällt nicht mehr unter „Live Service“, sondern unter „Multi-Genre“
- Astro Bot soll zu einer „dauerhaften Marke“ ausgebaut werden
Sony bleibt also weiter auf Live-Service-Kurs, wirkt aber vorsichtiger bei der Einordnung einzelner Studios. Immerhin sollte man glauben, dass Sony aus dem Concord-Desaster gelernt hat.