Bundespolizei hebt Drohnenabwehr auf neues Level
Die Bundespolizei verstärkt ihre Maßnahmen zur Abwehr von Drohnen erheblich und stellt eine spezialisierte Einheit in Dienst. Diese Einheit soll unbemannte Luftfahrzeuge schnell aufspüren, abfangen oder auch unschädlich machen. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt von der CSU gab die Einrichtung dieser Einheit bekannt, die strategisch an Flughäfen, in Berlin und weiteren sicherheitskritischen Standorten stationiert wird, um im Ernstfall zügig reagieren zu können.
In Kürze soll die neue Einheit auf 130 Spezialkräfte anwachsen und mit modernen, KI-gestützten Systemen sowie automatischen Abfangdrohnen operieren. Die anstehende Reform des Bundespolizeigesetzes und des Luftsicherheitsgesetzes wird der Bundespolizei erweiterte Befugnisse geben, insbesondere an Bahnhöfen und Flughäfen. Auch die Unterstützung der Landespolizeien ist vorgesehen, sofern hierfür die Ressourcen gegeben sind.
Alle Spezialkräfte der Bundespolizei, einschließlich dieser neuen Einheit zur Drohnenabwehr, sind bei der Bundespolizeidirektion 11 in Berlin angesiedelt. Olaf Lindner, der Leiter dieser Direktion, unterstrich, dass die Gründung der Einheit sowohl eine Botschaft an die Bevölkerung als auch eine deutliche Warnung an potenzielle Gegner sei.
Parallel plant die Bundesregierung, dass die Bundeswehr künftig in Extremsituationen einschreiten kann, wenn Polizeikräfte nicht ausreichen. Dies soll insbesondere bei Überflügen durch unerlaubte Drohnen über kritischen Infrastrukturen wie Flughäfen, Wasserwerken und Energieversorgern gelten. Ein Gesetzentwurf verweist auf einen signifikanten Anstieg solcher Sichtungen seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Bundesinnenminister Dobrindt hat weiterhin die Errichtung eines Drohnenabwehrzentrums angekündigt, das umfassende Lagebilder für ganz Deutschland erstellen soll. Diese Initiative wird in der kommenden InnenMinisterkonferenz weiter diskutiert. Erfreulicherweise konnte bereits in diesem Jahr Drohnenabwehrtechnik beschafft werden, wofür der Haushaltsausschuss des Bundestages über 100 Millionen Euro für die Jahre 2025 und 2026 bereitgestellt hat. Laut Dieter Romann, dem Präsidenten der Bundespolizei, wurden allein im eingeschränkten Zuständigkeitsbereich seiner Behörde in diesem Jahr bereits Drohnensichtungen im niedrigen dreistelligen Bereich registriert.

