Bundesanleihen unter Druck: Renditen steigen nach positiven Wirtschaftsdaten
An den deutschen Anleihemärkten machte sich am Donnerstag Ernüchterung breit, als Bundesanleihen merklich nachgaben und somit die Renditen kletterten. Der maßgebliche Euro-Bund-Future verlor 0,52 Prozent seines Wertes und rutschte auf 129,79 Zähler ab. Dies reflektiert eine Zunahme der Rendite bei zehnjährigen Bundesanleihen, welche auf 2,60 Prozent anstiegen und damit das Kapitalmarktgeschehen prägten.
Auslöser hierfür waren frische Konjunkturdaten aus der Eurozone, die Anleger veranlassten, ihre Positionen neu zu bewerten. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global, ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung, zeigte eine steigende Tendenz und erreichte damit den höchsten Wert seit einem Jahr. 'Die aktuellen Zahlen lassen auf bessere Zeiten hoffen', äußerte sich Cyrus de la Rubia, Chefökonom bei Hamburg Commercial Bank. Sein Optimismus könnte Skeptiker, die bisher von einer fortgesetzten Schwäche der deutschen Wirtschaft ausgingen, bald zum Umdenken bewegen.
Aber auch jenseits des Atlantiks sorgten robuste Wirtschaftszahlen für Bewegung: Der ebenfalls von S&P Global erfasste amerikanische Einkaufsmanagerindex überraschte mit einem Anstieg auf den höchsten Stand seit zwei Jahren – entgegen den Erwartungen von Ökonomen, die mit einer Abschwächung rechneten. Die Signale, die nun nicht nur vom Dienstleistungssektor, sondern auch von der Industrie ausgehen, zeichnen ein Bild des Wachstums und dämpfen somit die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung in den USA, was zusätzlich auf die Anleihenpreise drückte.
In dieser Gemengelage zeigt sich der Anleihemarkt somit unbeeindruckt von den Vorsichtserwartungen vieler Marktbeobachter und reagiert direkt auf die sich verändernden ökonomischen Rahmenbedingungen. (eulerpool-AFX)