Buback-Mord: Ex-RAF-Mitglieder belasten Wisniewski

Karlsruhe (dpa) - Wenige Tage vor dem Prozess um die Ermordung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback sollen ehemalige RAF-Terroristen Stefan Wisniewski als möglichen Todesschützen genannt haben.

Demnach habe Wisniewski Buback und seine beiden Begleiter von einem Motorrad aus erschossen, berichtete «Spiegel Online» am Montag unter Berufung auf Interviews der früheren RAF-Terroristen Silke Maier-Witt und Peter-Jürgen Boock. Maier-Witt allerdings dementierte nach einem Bericht der Tageszeitung «Die Welt» (Dienstag) diese Angaben.

Sie habe nur eine Vermutung, wisse jedoch nicht, wer die Täter seien. Von diesem Donnerstag an muss sich Verena Becker vor dem Oberlandesgericht Stuttgart als mutmaßliche Mittäterin des Mordanschlags gegen Buback aus dem Jahr 1977 verantworten. Nach dpa-Informationen hatte auch Becker im Jahr 1981 bei Vernehmungen durch das Bundesamt für Verfassungsschutz Wisniewski als Schützen genannt. Mit ihren umfangreichen Aussagen habe sie ihre Begnadigung erreicht, sagte eine Quelle aus Sicherheitskreisen der dpa.

Nach Beckers Angaben hatte Günter Sonnenberg das Motorrad gesteuert. Fahrer des Fluchtautos, das die beiden abholte, soll danach Christian Klar gewesen sein. Becker war 1989 vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker begnadigt worden.

Im anstehenden Prozess sieht die Bundesanwaltschaft Becker aufgrund ihrer Rolle bei der Entscheidung über den Anschlag sowie bei der Vorbereitung und Organisation als Mittäterin. Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass Becker selbst auf dem Motorrad saß.

Der Sohn des Ermordeten, Michael Buback, ist hingegen davon überzeugt, dass Becker selbst seinen Vater erschossen hat. Buback tritt im Prozess als Nebenkläger auf und will Indizien für seine Version der Tat vor Gericht präsentieren.

Der ehemalige RAF-Terrorist Boock wiederum hatte schon im Jahr 2007 - wie jetzt wieder - Wisniewski als einen angeblichen Täter genannt. Gegen Wisniewski laufen ebenfalls Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Buback-Mord. 1999 war er aus der Haft entlassen worden. Er saß wegen der Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer 20 Jahre im Gefängnis.

Größere Zweifel bestehen an jüngsten Darstellungen, wonach Becker zum Zeitpunkt der Tat mit Brigitte Mohnhaupt im Irak gewesen sein soll. Dies soll aus einem Vermerk des Verfassungsschutzes hervorgehen, aus dem der aktuelle «Spiegel» zitiert.

Nach Informationen der dpa stammen diese Angaben von Verena Becker selbst. Boock bezeichnete diese Angaben über Becker laut «Spiegel Online» als «absoluten Humbug». Maier-Witt sagte der Tageszeitung «Die Welt», sie habe Mohnhaupt am Tag der Tat in einem Restaurant in Amsterdam getroffen. Die Bundesanwaltschaft wollte zum Inhalt der als geheim eingestuften Vermerke nichts sagen.

Pressemitteilung der Bundesanwaltschaft zur Anklageerhebung

Prozesse / Terrorismus / RAF
27.09.2010 · 18:19 Uhr
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