Blutiger Anschlag auf Geheimdienstgebäude in Syrien

Beirut (dpa) - Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Gebäude des syrischen Geheimdienstes und ein Militärkrankenhaus sind in Deir al-Saur im Osten des Landes mindestens neun Menschen getötet worden.

Rund 100 weitere seien bei der Explosion eines mit 1000 Kilogramm Sprengstoff beladenen Autos verletzt worden, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Samstag.

Wer hinter dem Anschlag steckt, war zunächst unklar. Die Regierung in Damaskus machte Terroristen verantwortlich. Nach Darstellung von Aktivisten der Untergrund-Opposition soll das Regime die Anschläge planen und ausführen. Die Aktivisten geben an, das Gelände um das Hauptquartier des Geheimdienstes sei seit vier Monaten von Militärposten abgeriegelt und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen.

Die Explosion sei so gewaltig gewesen, dass die Druckwelle Fenster und Türen aus umliegenden Gebäuden gerissen und einen fünf Meter tiefen Krater auf der Straße hinterlassen habe, schrieb die Agentur Sana.

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, in den Gebäuden am Explosionsort seien Zentralen der Geheimdienste, der Luftwaffe und des Heeres sowie ein Lazarett untergebracht.

Der Anschlagsort sei erst kürzlich von UN-Beobachtern besichtigt worden, die die am 12. April verkündete Waffenruhe überwachen sollen. Erst am Freitag soll ein schwerer Selbstmordanschlag in dem Gebiet vereitelt worden sein.

Der zur Freien Syrischen Armee übergelaufene frühere syrische Offizier Abu Mustafa al-Schami bestreitet die Existenz von Al-Kaida-Kämpfer in den Rängen des Widerstands. «Ich kann Ihnen versichern, dass diese Anschläge vom Sicherheitsapparat des Regimes geplant und ausgeführt werden», sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Gebäude der Geheimdienste waren schon mehrfach Ziel blutiger Anschläge in Syrien. Die Regierung macht dafür regelmäßig die Opposition und Al-Kaida verantwortlich; die Opposition unterstellt dem Regime, die Attentate selbst zu inszenieren.

Auch am Samstag kam es wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Oppositionellen. In Sarmada in der Region Idlib wurden nach Angaben der Opposition mehrere Militärfahrzeuge zerstört. In der Rebellenhochburg Homs sei die Stadt Al-Rastan den fünften Tag in Folge von den Streitkräften beschossen worden.

Der Militärberater des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon traf am Samstag zu einem dreitägigen Besuch in Damaskus ein. Generalleutnant Babacar Gaye werde Gespräche mit der UN-Beobachtermission führen, erklärte ein UN-Sprecher. Auch der UN-Sondergesandte Kofi Annan, der die von Anfang an brüchige Waffenruhe vermittelt hatte, wird demnächst in Syrien erwartet.

Seit Beginn der Unruhen im März 2011 kamen nach Schätzungen der UN 10 000 Menschen in Syrien ums Leben. Die syrische Opposition spricht von mehr als 12 000 Toten.

Konflikte / Syrien
19.05.2012 · 18:12 Uhr
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