Bildungsoffensive im Aufbruch: Startchancen-Programm kündigt Wende an
Die Bundesrepublik steht vor einem historischen Schritt in der Bildungspolitik: Das angekündigte Startchancen-Programm markiert laut Bildungsforscher Dirk Zorn von der Bertelsmann Stiftung einen Wendepunkt im deutschen Bildungswesen. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur betonte er die Bedeutung des Vorhabens als deutliche Abkehr von der bisherigen Förderpolitik, die die Mittel gleichmäßig streute. Stattdessen soll nun eine bedarfsgerechte Zuweisung der Bundesmittel erfolgen, eine Vorgehensweise, die abseits des bekannten Königsteiner Schlüssels angewandt wird und somit auf die spezifischen Bedürfnisse der Länder eingeht.
Monatelang diskutierten Bund und Länder bereits über die Details des Bildungsförderprogramms. Erwartungen zufolge könnte diese Woche bei einer Sonder-Kultusministerkonferenz in Berlin der Durchbruch erzielt und die Pläne offiziell präsentiert werden.
Mit einem Zeitplan, der die Umsetzung des Programms zum Schuljahr 2024/25 vorsieht, steuert Deutschland auf eine beträchtliche Bildungsinvestition zu. Vorgesehen ist, dass der Bund jährlich bis zu einer Milliarde Euro beisteuert, eine Summe, die von den Ländern gleichermaßen aufgebracht werden soll. Über die nächsten zehn Jahre könnte sich das Gesamtvolumen des Programms somit auf 20 Milliarden Euro belaufen.
Basierend auf den bereits vorgelegten Eckpunkten steht fest: Jede zehnte Schule und Berufsschule im Land möchte man im folgenden Jahrzehnt mit zusätzlichen Mitteln unterstützen. Insgesamt sollen circa eine Million Schülerinnen und Schüler von der Bildungsoffensive profitieren. Zum Kontext: In Deutschland gibt es fast 40.000 Schulen mit nahezu elf Millionen Schülern. (eulerpool-AFX)