Berufsausbildung im Aufschwung: Mehr Auszubildende trotz Herausforderungen
Die Anziehungskraft einer klassischen Berufsausbildung in Deutschland zeigt sich ungebrochen: Trotz der Folgen der Corona-Pandemie entscheiden sich wieder mehr Jugendliche für eine Ausbildung. Wie das Statistische Bundesamt jüngst bekanntgab, wurden im letzten Jahr 479.900 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Ein Anstieg um 10.000 Verträge oder 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr setzt die positive Entwicklung der letzten Jahre fort, auch wenn das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 mit 510.900 Neuverträgen noch nicht wieder erreicht ist.
Während die dynamische Arbeitsmarktsituation noch Bewegung verspricht, widmen sich die Statistiker der Bundesagentur für Arbeit bereits den Ausblicken für das Ausbildungsjahr 2023/2024. Bislang haben sich 52.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle entschieden, während noch 190.000 Jugendliche auf der Suche sind. Ein Lichtblick: 281.000 Lehrstellen sind noch zu vergeben, obgleich das Angebot gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist.
Nicht außer Acht zu lassen sind jene Bewerber und Betriebe, die abseits der Vermittlungsdienste der Bundesagentur agieren. Mit 59 Prozent der Bewerber und 75 Prozent der Lehrbetriebe, die eigenständig suchen, entsteht eine Diskrepanz, die den tatsächlichen Ausbildungsstellenmarkt nur zum Teil widerspiegelt.
Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, hebt die Rolle der Berufsausbildung für den heimischen Fachkräftemarkt hervor und spricht dabei auch die zunehmenden Passungsprobleme an – sowohl regional als auch inhaltlich. Lösungen zur erhöhten Mobilität Jugendlicher werden angestrebt, auch dank des neuen Mobilitätszuschusses. Nahles verweist auf die hohe Arbeitslosenquote von Menschen ohne Berufsabschluss und betont die präventive Bedeutung der Berufsausbildung.
Die Daten des Statistischen Bundesamtes offenbaren zudem eine stärkere Zunahme an Ausbildungsverträgen bei Männern sowie eine stabile Gesamtzahl an Auszubildenden für das Jahr 2023. (eulerpool-AFX)
