Berlin plant unterirdische Energiewende: 50Hertz investiert in Strominfrastruktur
Der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz plant eine bedeutende Erweiterung seiner Infrastruktur in Berlin: Drei neue unterirdische Höchstspannungsleitungen sollen die Transportkapazitäten für Strom aus erneuerbaren Quellen drastisch erhöhen. Der schrittweise Bau dieser unterirdischen Stromautobahnen soll ab 2030 beginnen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Versorgungssicherheit in der Hauptstadt nachhaltig zu sichern.
Der Geschäftsführer von 50Hertz, Stefan Kapferer, betonte die Bedeutung dieser Projekte für Berlin als Wirtschaftsstandort: "Die zuverlässige Versorgung mit grüner Energie ist essenziell für Berlin. Unsere neuen, unterirdisch verlaufenden Leitungen werden die Infrastruktur stärken und gleichzeitig den urbanen Raum schonen."
Ein wesentlicher Teil der Maßnahmen ist die Erweiterung der bestehenden Kabeldiagonale von Nordwesten nach Marzahn. Geplant ist ein etwa sechs Kilometer langes Teilstück zwischen den Umspannwerken Reuter und Teufelsbruch in Berlin-Hakenfelde, das bis zu 40 Meter tief verlaufen wird. Diese Erweiterung wird durch einen Tunnel mit einem vier Meter großen Durchmesser realisiert und die Kapazität um etwa 40 Prozent erhöhen.
Zusätzlich plant 50Hertz die Kabelvertikale Berlin Süd mit einem 14 Kilometer langen Tunnel beginnend in Brandenburg nahe der Berliner Stadtgrenze. Der dritte große Ausbau ist die Kabelvertikale Berlin Nord, die eine neue, rund 20 Kilometer lange Leitung umfasst. Diese wird größtenteils unterirdisch verlaufen und wichtige Knotenpunkte verbinden.
Der Betrieb soll schrittweise ab 1036 aufgenommen werden, wobei mögliche Auswirkungen auf Anwohner nicht ausgeschlossen sind. Kapferer unterstrich die technische Herausforderungen und die Notwendigkeit eines umfassenden Dialogs mit allen Beteiligten, um die Energiewendeprojekte zu unterstützen.