Berlin feiert Mauerfall vor 20 Jahren

Berlin (dpa) - Mit einem Fest der Freiheit am Brandenburger Tor feiern die Berliner und hunderttausende Gäste heute den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren.

Am einstigen Symbol der deutschen Teilung werden am Abend die Staats- oder Regierungschefs aller EU-Mitgliedsstaaten, US-Außenministerin Hillary Clinton und der russische Präsident Dmitri Medwedew erwartet.

Symbolisch soll bei der Feier in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Mauer noch einmal einstürzen. Rund 1000 bemalte übermannsgroße Klötze aus Kunststoff, die den Mauerverlauf zwischen Reichstag und Potsdamer Platz nachbilden, sollen dort umfallen und damit an den November 1989 erinnern.

Mehr als 28 Jahre nach dem Mauerbau hatte der SED-Funktionär Günter Schabowski am 9. November 1989 fast beiläufig die Öffnung der Grenzen verkündet. Die Mauer um den Westteil Berlins war 155 Kilometer lang. Durch das DDR-Grenzregime starben an der Berliner Mauer mindestens 136 Menschen, zumeist DDR-Flüchtlinge. Am 9. November erinnert Deutschland zugleich an die Pogromnacht von 1938 und die Verfolgung jüdischer Bürger durch die Nationalsozialisten.

Merkel hatte den 9. November 1989 zuvor den «glücklichsten Tag der jüngeren deutschen Geschichte» genannt und die Rolle der DDR-Bürgerrechtler und der Kirchen beim Ende der DDR hervorgehoben. Am Montag will sie mit Vertretern dieser Gruppen und Zeitzeugen über die Brücke der Bornholmer Straße gehen, wo damals die DDR-Bürger zuerst in den Westteil Berlins drängten. Auch Merkel selbst nahm damals diesen Weg. Am Morgen (09.30) nehmen Köhler und die Kanzlerin an einem ökumenischen Gottesdienst in der Gethsemane-Kirche teil.

US-Außenministerin Hillary Clinton würdigte den Fall der Mauer am Sonntagabend als eines der wichtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Er habe «die Landschaft eines Kontinents verändert», sagte sie bei ihrem ersten Deutschland-Besuch als Ministerin. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte bei derselben Veranstaltung, Deutschland sei dem amerikanischen Volk heute noch «sehr dankbar» für die damalige Hilfe. Die Mauer sei jedoch «nicht gefallen». «Sie wurde eingedrückt. Von Menschen, und zwar von Osten nach Westen. Sie wurde umgestürzt, abgetragen, niedergerissen, in einer friedlichen Revolution.»

Auch außerhalb Deutschlands gedenken die Menschen des Mauerfalls vor 20 Jahren. Auf der Pariser Place de la Concorde werden am Montagabend Tausende zu einer Licht- und Tonschau erwartet, die per Live-Schaltung mit dem Festakt in Berlin verknüpft wird. In London ziehen Künstler vor der Deutschen Botschaft eine 3,5 Meter hohe Eis- Mauer auf, die im Laufe des Montags nach und nach schmelzen soll. Auch in Belgrad, Warschau und Madrid sind symbolische Mauer- Aktionen geplant.

Geschichte / Mauerfall
09.11.2009 · 08:37 Uhr
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