Ben Bernanke kritisiert veraltetes System der Bank of England

In einer umfassenden Bewertung der Bank of England übte Ben Bernanke, ehemaliger Vorsitzender der US-Notenbank, scharfe Kritik an den technischen und strukturellen Mängeln der britischen Zentralbank. Die internen Prozessabläufe, geprägt von veralteter IT, unerfahrenem Personal und überholten wirtschaftlichen Daten, seien maßgeblich für Fehleinschätzungen in wirtschaftlichen Prognosen, so der Nobelpreisträger in seinem Bericht.

Durch unzureichende Investitionen in wichtige Bereiche würden Ökonomen mit Basisaufgaben wie der Dateneingabe belastet werden, was keine Zeit für langfristige Analysen oder die Verbesserung der prognostischen Werkzeuge lasse. Die Kritik erfolgte gegen den Hintergrund der verfehlten Prognose bezüglich der Schwere der Lebenskostenkrise und der darauffolgenden Inflationsentwicklung.

Die Herausforderungen seien vielschichtig, angefangen bei den überholten IT-Systemen, die einen unnötig hohen manuellen Arbeitsaufwand bedingen, bis hin zu erfahrenem Personal, das durch eine defizitäre Karriereleiter intern an Aufstieg gehindert wird. Der Karriereweg innerhalb der Bank fördere die Jobrotation und vernachlässige die fachliche Vertiefung, welche für die Zinssatzpolitik entscheidend sei.

Noch besorgniserregender sei die Funktionalität des Kernmodells "Compass", welches weder den Finanz- noch den Energiesektor ausreichend abbildet und einen überoptimistischen Wirtschaftsausblick prognostiziere.

Ebenso kritisierte Bernanke die weit verbreiteten Fan-Charts als schwer verständliche Kommunikationsmittel, die das breite Publikum eher verwirren.

Die Bank habe bereits ein 30-Millionen-Pfund-IT-Upgrade begonnen, um auf eine cloud-basierte IT-Infrastruktur umzustellen, und arbeite daran, Anreize für Fachkräfte zu schaffen sowie Karrierewege durch Expertise zu ermöglichen.

Trotz der Einführung neuer Reformen bleibt die Herausforderung bestehen, ein historisch gewachsenes Institutionengefüge im laufenden Betrieb zu modernisieren. Der Bankgouverneur, Bailey, zeigte sich dennoch entschlossen, die Zentralbank auf den neuesten Stand zu bringen. Eine Beruhigung für die Öffentlichkeit bot er an: Wenn die Weltwirtschaft stabil sei, so zeigten die wirtschaftlichen Vorhersagen eine verlässliche Genauigkeit. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 13.04.2024 · 10:15 Uhr
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