Bayer überrascht: Aktie erreicht neuen Höchststand
Die Aktie von Bayer, dem bekannten Agrarchemie- und Pharmariesen, hat am Mittwoch mit einem sprunghaften Anstieg für Aufmerksamkeit gesorgt. Dank eines unerwartet hohen operativen Quartalsgewinns kletterte der Aktienkurs um 5,3 Prozent auf 28,87 Euro und markierte damit den höchsten Stand seit einem Monat. Der Dax selbst verzeichnete parallel dazu einen moderaten Anstieg von 1,2 Prozent.
Schon am Vortag hatte die Bayer-Aktie einen kurzfristigen Schwung über die 21-Tage-Linie hingelegt, und nun hat sie auch wichtige mittelfristige Handelstrendlinien übertroffen. Betrachtet man das gesamte Jahr, zeigt sich ein beeindruckendes Wachstum von nahezu 50 Prozent. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung bleibt der langfristige Ausblick gedämpft. Vor der 2018 getätigten Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto und den damit einhergehenden Rechtsstreitigkeiten hinsichtlich Glyphosat und PCB, verzeichnete die Aktie noch Werte um die 100 Euro.
Der Analyst Christian Faitz von Kepler Cheuvreux äußerte sich positiv und hob die solide Leistung hervor, die seine und die allgemeinen Analystenerwartungen deutlich übertraf. Besonders im dritten Quartal, das typischerweise durch geringe Aktivitäten im Agrarsektor geprägt ist, konnte das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) überzeugen.
Richard Vosser von JPMorgan unterstrich neben der positiven Entwicklung auch Überleitungseffekte, also nicht direkt zuordenbare Kosten, die zur starken Performance beitrugen. Gleichzeitig verwies er jedoch auf Herausforderungen, denn die Umsätze des Augenmedikaments Eylea zeigten im Pharmabereich Schwächen. Folglich blieb der Gesamtumsatz des Konzerns knapp hinter den Konsenserwartungen zurück. In Anbetracht der bestätigten Ziele bis 2025 erwartet der JPMorgan-Experte nur marginale Anpassungen der Gesamtkonsensprognosen für dieses Jahr.

