Australischer Investor übernimmt deutsche Agrarflächen: Geteilte Meinungen und kontroverse Debatten
Die Übernahme von über 20.000 Hektar Agrarland in Ostdeutschland durch den australischen Fonds Igneo Infrastructure Partners sorgt für turbulente Debatten in Sachsen-Anhalt. Die Linksfraktion warnt vor weitreichenden Folgen für den regionalen Agrarsektor und sieht fremdes Kapital als Bedrohung. Der Verkauf von so bedeutenden Flächenanteilen, erstmals in dieser Dimension im ostdeutschen Raum, wirft für die Linken Fragen nach Landkonzentration und Marktverzerrung auf.
Anders sieht es das Landwirtschaftsministerium in Magdeburg, das keine nachteiligen Auswirkungen auf die Agrarstruktur Sachsen-Anhalts erkennt. In einer Antwort auf eine Anfrage der Linken erklärte das Ministerium, es gebe keine Anzeichen für eine weitere Konzentration agrarwirtschaftlicher Flächen, eine Ansicht, die in linken politischen Kreisen vehement hinterfragt wird. Die Sorge wächst, dass dieser Deal als Präzedenzfall die Machtverhältnisse im Bodenmarkt verschieben und Gewinne in ausländische Hände lenken könnte.
Die Deutsche Agrar Holding (DAH), die von der Übernahme betroffen ist, beruhigt indes die Gemüter. Das Unternehmen, mit Hauptsitz im brandenburgischen Oranienburg, erklärt, dass bestehende Pachtverhältnisse unberührt bleiben, wobei viele Verpächter aus den umliegenden ländlichen Regionen stammen. Die Bekanntgabe der Übernahme erfolgte durch die DAH bereits im November 2023, was den Beteiligten Zeit geben soll, sich an die neue Eigentümerstruktur zu gewöhnen.

