Aufschwung in Sicht: Deutsche Chemie- und Pharmabranche schöpft neue Hoffnung
Der Optimismus kehrt allmählich zurück in die von Krisen geschüttelte deutsche Chemie- und Pharmaindustrie. Ermutigende Signale zeichnen sich ab und der Branchenverband sieht nach einem schwierigen letzten Quartal eine positive Entwicklung im ersten Quartal dieses Jahres. Die Fertigung und die Erträge gehen nach oben, ein Hoffnungsschimmer in einer Zeit, die besonders durch den überraschenden Anstieg der Energiekosten und eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung gezeichnet war.
Die Verbesserung des Jahresbeginns bringt die Erwartung einer Produktionssteigerung um 3,5 Prozent und einen Umsatzanstieg von 1,5 Prozent mit sich. Diese neue Prognose markiert eine Trendwende von den zuvor angenommenen Rückgängen. VCI-Vorsitzender Markus Steilemann gibt allerdings zu bedenken, dass trotz der aufhellenden Aussichten für Wachstum die Situation insgesamt als fragil anzusehen ist. Ein einziges gutes Quartal könnte nicht die Verluste der vergangenen Krisenjahre ausgleichen.
Im Detail zog der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorquartal um 1,8 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro an und die Gesamtproduktion stieg um 6,5 Prozent, wobei der Sektor der Chemie eine Zunahme um 6,3 Prozent verzeichnete. Dies, so der Verband, sei vor allem auf eine gestiegene Nachfrage im nicht-europäischen Ausland und auf zuvor geleerte Lager zurückzuführen.
Die Mitarbeiterzahlen blieben stabil bei circa 479.500 Beschäftigten in der Bundesrepublik, auch wenn die Konjunktur in Deutschland und Europa schwächelt. Die energieintensive Chemieindustrie ringt noch immer mit den im Vergleich hohen Strompreisen, während die Gaspreise sich von den vorherigen Spitzen wieder erholt haben. Die hohe Kostensituation in Deutschland wird von Steilemann betont und er mahnt die Politik zu strukturellen Veränderungen, von denen die zukünftige Vitalität der Industrie maßgeblich abhängt. (eulerpool-AFX)