Armutsrisiko ist in Berlin am größten

18. Januar 2010, 13:27 Uhr · Quelle: dpa
Berlin/Gütersloh (dpa) - In Berlin ist das Armutsrisiko so hoch wie nirgendwo sonst in Deutschland. Wer in Bayern und Baden-Württemberg lebt, ist dagegen am besten vor Armut geschützt. Das ergab ein Bundesländer-Vergleich der Gütersloher Bertelsmann-Stiftung.

Experten warnen, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland weiter auseinandergeht. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) berichtete am Montag in Berlin, schon heute habe mehr als jeder vierte Deutsche gar kein Vermögen oder sei verschuldet. Diese Armut werde durch Rentenansprüche etwas gedämpft. Im Schnitt verfüge jeder Erwachsene über ein Vermögen von über 150 000 Euro inklusive Rentenansprüchen.

Die Bertelsmann-Stiftung hatte das soziale Gefälle in den Ländern zwischen 2006 und 2008 bewertet. In Berlin waren von 1000 Einwohnern knapp 200 auf staatliche Hilfe angewiesen. In Bayern und Baden-Württemberg waren es im Schnitt nur etwas mehr als 50 Bürger. Im unteren Drittel liegen Sachsen-Anhalt, Bremen und Mecklenburg- Vorpommern.

Den großen Unterschied zwischen Ost und West führt die Stiftung auf den höheren Anteil junger Alleinerziehender. Im Osten müssen 35 Prozent der Eltern unter 20 Jahren ihre Kinder ohne Partner aufziehen. In den westdeutschen Flächenländern schwankt der Anteil von 16,6 Prozent in Baden-Württemberg und 22,3 Prozent im Saarland.

Die DIW-Wissenschaftler haben nach den Angaben erstmals ausgerechnet, wie sich die Renten und Pensionen auf das Vermögen der Deutschen auswirken. Ein Erwachsener besitze neben Geld und Sachvermögen von 88 000 Euro im Durchschnitt rund 67 000 Euro an Pensions- und Rentenansprüchen. An der Spitze liegen Beamte. Im Pensionsalter verfügen sie laut Studie über ein Vermögen inklusive Altersvorsorge von über 500 000 Euro.

Gewarnt wird, dass mehr Menschen wegen Arbeitslosigkeit und reduzierter Sozialleistungen im Alter verarmen. «Zusätzliche private Altersvorsorge wird nach den Reformen bei der Alterssicherung immer wichtiger», sagte DIW-Experte Markus Grabka. Dafür hätten Geringverdiener aber meist kein Geld übrig.

Auch Langzeitarbeitslose könnten so gut wie kein Vermögen für das Alter aufbauen. «Dies gilt besonders für Ostdeutschland, denn hier haben wir ohnehin eine geringere Vermögensbildung als im Westen und deutlich mehr Langzeitarbeitslose.»

Die Linke kritisierte: «Es darf nicht zur Normalität werden, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.» Deshalb müsse die Vermögenssteuer wieder eingeführt werden, damit wohlhabende Bürger sich stärker an der Finanzierung des Sozialstaats beteiligen müssten.

Bertelsmann-Studie: http://dpaq.de/rN9Mq

Soziales / Finanzen / Armut
18.01.2010 · 13:27 Uhr
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