Appell an Thyssenkrupp: NRW-Arbeitsminister fordert partnerschaftlichen Umbau für 'grünen Stahl'
Im Zuge der anstehenden Umstrukturierung der Stahlsparte von Thyssenkrupp hebt der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hervor, dass die Transformation zur grünen Stahlproduktion in enger Partnerschaft mit den Arbeitnehmern erfolgen müsse. Während einer IG Metall Kundgebung vor der Unternehmenszentrale in Essen betonte Laumann, die Basis für einen erfolgreichen Wandel liege in der Vereinbarung konkreter Grundprinzipien, die an erster Stelle den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen garantieren sollten. Die Einhaltung bestehender Tarifverträge sowie ein klarer Finanz- und Umsetzungsplan für die Stahlstandorte seien ebenfalls unerlässlich.
Laumann unterstrich die Wichtigkeit, Veränderungen ohne Angst anzugehen, um eine positive Zukunftsvision zu entwickeln. Die Aussagen folgten im Kontext einer Protestveranstaltung der IG Metall, welche zeitgleich mit einer Aufsichtsratssitzung des Unternehmens stattfand. Kritik wurde laut gegenüber der Unternehmensführung um Miguel López, insbesondere wegen mangelnder Einbindung der Arbeitnehmervertreter in wesentliche Entscheidungsprozesse. Diskutiert wurden Vorschläge rund um einen Anteilseinstieg der EPCG-Holding von Daniel Kretinsky in die Stahlsparte sowie Pläne zur Reduktion von Erzeugungskapazitäten in Duisburg, womit ein potenzieller Stellenabbau einhergehen könnte.
Laumann, der auf die Bedeutung von Transparenz und Vertrauen in schwierigen Unternehmensphasen verwies, betonte die Staatsräson Nordrhein-Westfalens zur Lösung von Problemen innerhalb einer sozialen Partnerschaft statt im Klassenkampf. Sowohl die Politik als auch die Gewerkschaften legten großen Wert auf dieses Prinzip, welches auch von den Arbeitgeberverbänden unterstützt werde. (eulerpool-AFX)