Aktienmarkt begeistert mit Erholungssignalen am Wochenschluss
Eine Woche voller Unsicherheiten hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag mit einem hoffnungsvollen Erholungskurs abgeschlossen. Trotz der nach wie vor dominierenden geopolitischen Spannungen zwischen Israel und dem Iran zeigte der Dax bis zum Mittag einen Zuwachs von 0,9 Prozent, womit er sich auf 23.260 Punkte einpendelte. Dennoch strebt das Börsenbarometer auf einen Wochenverlust von über einem Prozent zu.
Auch der MDax präsentierte sich positiv gestimmt und stieg um 1,1 Prozent auf 29.450 Punkte. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, legte ähnlich stark zu und signalisierte eine allgemeine Aufhellung der Marktstimmung. Investoren richteten ihre Aufmerksamkeit auf Genf, wo die deutschen, französischen und britischen Außenminister in Gesprächen mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi auf diplomatische Lösungen setzen.
Vor dem Hintergrund der unentschiedenen Frage, ob die USA in den Konflikt eingreifen werden, schwebt die Hoffnung auf Deeskalation in der Luft. Die US-amerikanische Administration unter Präsident Trump hält Verhandlungen mit Iran weiterhin für möglich, wobei eine Entscheidung über militärische Schritte erst in den kommenden zwei Wochen erwartet wird.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets beobachtet, dass mit Trumps Ankündigung die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung unter den Anlegern aufkeimt. Jedoch bleibt die Unsicherheit über Trumps tatsächliche Absichten bestehen, sodass eine bleibende Unberechenbarkeit die Lage an den Börsen prägt.
Indes verzeichneten einige Aktien bemerkenswerte Entwicklungen. Infineon sah einen Kursgewinn von fast zwei Prozent im Dax, mit positiven Aussichten für den Halbleitermarkt in der Autoindustrie, so Analyst Johannes Schaller von der Deutschen Bank. Im MDax profitierten Tui-Anteilsscheine mit einem Plus von über sechs Prozent von einer Hochstufung durch Barclays.
Der Technologie-Spezialist Thyssenkrupp Nucera erweiterte sein Portfolio grüner Wasserstofftechnologien durch eine Übernahme in Dänemark und kletterte im SDax um vier Prozent. Auch die Aktien von Thyssenkrupp, dem Mutterkonzern, stiegen dank spekulativer Berichte zu einem möglichen Börsengang ihrer U-Boot-Sparte um 3,5 Prozent.