Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes
5. Dezember 2001: Drei Wochen nach der Taliban-Niederlage einigt sich die internationale Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn auf eine Übergangsregierung unter dem Paschtunen Hamid Karsai.
22. Dezember 2001: Karsai tritt an die Spitze einer provisorischen Regierung, deren Machtbereich von regionalen Kriegsherren zunächst weitgehend auf die Hauptstadt Kabul begrenzt wird.
10. Januar 2002: Die internationale Schutztruppe ISAF, der auch Soldaten der Bundeswehr angehören, beginnt ihren Einsatz in Kabul.
13. Juni 2002: Die Große Ratsversammlung (Loja Dschirga) wählt Karsai zum neuen Staatspräsidenten.
11. August 2003: Die NATO übernimmt das Kommando über die ISAF.
4. Januar 2004: Die Loja Dschirga stimmt der neuen Verfassung zu und macht damit den Weg für allgemeine Wahlen frei.
9. Oktober 2004: Die erste Präsidentenwahl gewinnt Hamid Karsai mit 55,4 Prozent der Stimmen. Unregelmäßigkeiten und Proteste überschatten die Wahl. Am 7. Dezember wird Karsai vereidigt.
18. September 2005: Nach 30 Jahren wählen die Afghanen erstmals wieder ein Parlament. Parteien sind nicht zugelassen.
5. Oktober 2006: Die ISAF übernimmt auch das Kommando für den unruhigen Osten von den US-geführten Koalitionstruppen und dehnt damit ihren Verantwortungsbereich auf ganz Afghanistan aus.
20. Dezember 2008: Die USA wollen die internationalen Streitkräfte um bis zu 30 000 Soldaten verstärken und ihre Truppen dort somit fast verdoppeln. 2008 wird das blutigste Jahr für die US-Truppen seit Kriegsbeginn.
27. März 2009: US-Präsident Barack Obama kündigt weitere US-Truppen sowie verstärkte zivile und wirtschaftliche Hilfe an. US-Militärs hatten vor einem weiteren Erstarken der Taliban gewarnt. Es sei den Taliban weitgehend gelungen, sich zu reorganisieren.
10. August 2009: US-General Stanley McChrystal, neuer Kommandeur der internationalen Truppen, warnt: Die Taliban würden immer stärker auch bislang eher ruhige Regionen im Norden und Westen bedrohen.