Zu eklig: Insekten essen wollen bislang nur wenige

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klamm-Bot
25 April 2006
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Folgende News wurde am 22.02.2016 um 08:25:38 Uhr veröffentlicht:
Zu eklig: Insekten essen wollen bislang nur wenige
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Berlin (dpa) - Insekten als Nahrungsmittel - die meisten Menschen in Deutschland halten davon nichts. Fast zwei Drittel (65 Prozent) würden Insekten generell nicht in ihren Speiseplan aufnehmen, ergab eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
Bei den Frauen sagen das 73, bei den Männern 57 Prozent. Knapp jeder Sechste (18 Prozent) würde höchstens in Ausnahmefällen Sechsbeiner verzehren. An negativen Erfahrungen liegt das nicht: Nur 4 Prozent der Befragten haben schon mehrfach Insekten gegessen, 6 Prozent zumindest einmal probiert.
Gegen Insekten auf dem Teller spricht der Umfrage nach vor allem eines: der Ekel. In ihm sehen 83 Prozent einen Grund, lieber keine Sechsbeiner zu essen. Für jeden Zehnten ist der Geschmack ein Gegenargument, 7 Prozent halten die Tiere für ungesund und für fast ebenso viele ist es grundsätzlich nicht in Ordnung, Tiere zu futtern.
Experten sehen in Insekten eine nahrhafte und gesunde Nahrungsquelle mit viel Protein, Vitaminen und Mineralien. Allerdings variiert der Nährwert essbarer Insekten je nach Art stark. Nach Schätzungen sind Insekten für weltweit mindestens zwei Milliarden Menschen Teil des Speiseplans.
Ein Argument für den Biss in Insekten-Burger und Co ist für die Menschen in Deutschland Neugier: «Ich probiere gerne Neues aus» ist für die Hälfte der Befragten ein Grund, es doch mal zu versuchen mit sechsbeinigen Nahrungslieferanten. Auch Fakten zählen: 37 Prozent halten Insekten für gesund, 28 Prozent sehen Insektenfarmen als ökologisch verträglicher an als die Zucht anderer Tiere. Jeder fünfte Mann und gut jede zehnte Frau sieht im günstigen Preis ein Argument für Insekten-Konsum. Nur für 7 Prozent ist der Geschmack ein Grund.
Am verbreiteten Verzicht auf tierische Kost jedenfalls wird Insektenkost eher nicht scheitern: 72 Prozent der Befragten stufen ihre typischen Ernährungsgewohnheiten als fisch- und fleischhaltig ein. Weitere 14 Prozent geben an, auf Fisch und Meeresfrüchte, nicht aber auf Fleisch zu verzichten. Als Vegetarier oder Abwandlungen davon sehen sich 8 Prozent.
Dass Insekten in absehbarer Zeit zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Ernährung in Deutschland werden, glauben gut zwei Drittel der Befragten trotz aller Freude an tierischem Protein nicht. Nur 17 Prozent sehen das anders - und 16 Prozent mögen dazu keine Aussage treffen.
 
Irgendwie würds mich schon gerne mal reizen, zu probieren wie sowas schmeckt :D

Was mich aber davon ein bischen abhält, ist 1. das es essbare Insekten fast nirgendswo zu kaufen gibt, und 2. wenn man die dann doch sieht übelst überteuert sind (jedenfalls in meinen Augen). Ich hab jedenfalls keine Lust irgendwie für so ein kleines Mini Röhrchen an Mehlwürmern zehn Euro oder so auf den Tisch zu legen 8)
 
Hab hier noch nirgends was gesehen, was Insekten anbietet. So'n Burger würd ich sicher mal probieren, wenn der Preis akzeptabel is.
 
Ich glaub das viele Leute eine Art "Scheu" vor sowas haben, liegt vielleicht auch einfach am äußerem ;) Ich hab hier grad diesen Artikel zu einem Insektenburger gefunden, und da sieht man praktisch garnicht um was für Fleisch es sich eigentlich handelt. Müsste halt nur mal irgendwer die Eier haben, sowas flächdeckend irgendwo anzubieten :mrgreen: Kann von mir aus sogar Mc Donalds machen, da würde der Burger dann auch nicht preislich so übertrieben rüberkommen wie in irgendeinem Hippster Restaurant zb ^^
 
Hab hier noch nirgends was gesehen, was Insekten anbietet. So'n Burger würd ich sicher mal probieren, wenn der Preis akzeptabel is.

Hier in der Nähe gibts ne Burgerbude* die immer wieder verschiedene Burger als Aktion anbietet und darunter war auch mal einer mit Insekten. Habe ich den aber probiert? Natürlich nicht weil ich konnte ja auch einen ohne haben :ugly:


*https://www.berlinburgerinternational.com/
 
Ob die zwei Milliarden Insekten-essenden Menschen bei vorhanden Alternativen immer noch zu Insekten greifen würden, scheint ziemlich fraglich. Ich jedenfalls würde sowas nicht essen, wenn ich noch irgendwo nen Salatblatt finde. Und ich müsste wohl schon kurz vorm Hungertod stehen. :sick:
 
Naja, du isst ja (wahrscheinlich) auch ab und an ein normales Hüftsteak, obwohl ein Kobe-Steak deutlich besser schmeckt. Ist halt auch immer eine Frage des Preises und der Abwechslung.
Ein Stück Pute oder Huhn isst man ja schon ab und an mal gerne :D
 
Es hat einfach keine 6 Beine und eine Körper und ich bin gewohnt ohne zur murren in ein Salatblatt zu beißen. ;)
Also Gewohnheit.

Antwort hätte ja auch sein können, "is eklig, weil dreckig", damit wär der Salat nämlich in dieselbe Kategorie gefallen.

Ich frag so dumm, weil ich die Erfahrung gemacht hab – jetzt allgemein gesprochen –, dass viele Menschen gar nicht über irgendetwas nachdenken, warum was so is, sondern nur stumpfsinnig ein "is halt so" drinhaben und nicht hinterfragen.

Das mit dem "hat keine 6 Beine" fällt z.B. in diese Kategorie. Würdest du denn z.B. ein Schnitzel essen, wenn die Kuh/Schwein/-whatever das hergibt- nicht 4 sondern 6 Beine hätte? Sind 8 Beine wieder ok? ;)
 
Je mehr Beine, desto mehr Schenkel! Mehr Schenkel braucht die Welt!

Wer von euch hat denn schon mal was in die Richtung probiert?
Frittierte Heuschrecken kann ich euch ans Herz legen, wenn ihr mal einen Bissen riskieren wollt.
 
Ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, meistens jedenfalls.
Antwort hätte ja auch sein können, "is eklig, weil dreckig", damit wär der Salat nämlich in dieselbe Kategorie gefallen.
Diese Sichtweise vertrete ich nicht, es kann ja alles gewaschen werden. Aber dennoch interessiert mich auch die Nahrung meiner fleischlichen Kost, denn da bin ich etwas wählerisch. Beispielsweise mag ich keine Fische wie Karpfen, da diese sich am Meeresgrund fortbewegen und große Mengen an Schlamm mitverzehren, was deren Fleisch immer leicht "modrig" schmecken lässt und was man einfach mögen muss.
Das mit dem "hat keine 6 Beine" fällt z.B. in diese Kategorie. Würdest du denn z.B. ein Schnitzel essen, wenn die Kuh/Schwein/-whatever das hergibt- nicht 4 sondern 6 Beine hätte? Sind 8 Beine wieder ok? ;)
Ich meinte damit eher das Gesamtpaket, quasi mit Haut und Haar ein Insekt zu verspeisen - das mag ich nicht. Nahrung sollte für mich stets appetitlich ausschauen und auch so schmecken. Mir ist die Herkunft meiner Nahrung natürlich bewusst, wenn es Fleisch ist. Jedoch möchte ich über den Aspekt bewusst nicht während meiner Mahlzeit damit konfrontiert werden. Ich bin aber generell kein Mensch, der viel Fleisch ist und greife gerne zu Alternativen zurück, jedoch ganz drauf verzichten will ich nicht.
 
Unternehmen wollen das ändern

In dem Artikel beschreiben sie den “Ekel” als Hauptgrund aus dem sich die meisten Deutschen weigern Insekten zu konsumieren. Es gibt Unternehmen die daran arbeiten dieses Problem zu überwinden. In den USA sind Chapul und Exo sehr berühmt, in Deutschland hat SENS Foods den Markt dieses Jahr mit einer erfolgreichen Kickstarter Kampagne betreten.

Das Konzept ist auf Grillenmehl - getrocknete und zermahlene Grillen - gebaut was diesen Ekel-Faktor reduziert. Obwohl Grillenmehl ohne Geschmack und Geruch ist, liefert es alle Vorteile im Bezug auf Ernährungswerte und gesunde Zusammensetzung. Außerdem sind Riegel eine adäquate Marktpremiere, die die Menschen weniger abschreckt.

Sie können mehr Informationen in unserem Media Kit auf sensbar.com/presskit finden.
 
Ich denke mal, daß bei uns der Ekel vor Insekten einfach nur "anerzogen" ist. Bei jedem Kleinkind, daß einen Regenwurm, einen Käfer oder was auch immer ist heißt es immer Igitt, Pfui, Bäh. Das ist, wie mit "Matsch" zu spielen. Auch hier heißt es Igitt! Und natürlich wird aus dem kindlichen Spaß ein Ekelgefühl, daß bis zum hohen Alter bleibt. Gehen Menschen jedoch von Kindheit an unvoreingenommen mit Insekten um wird wohl aus dem Ekel ein Spaß am Experimentieren. Auch mit den Insekten wird es wie bei jedem "normalen Essen" Vorlieben und Abneigungen geben. So gelten in Australien bei den Aborigines die Witchetty-Maden als absolute Delikatesse. Die nach Nüssen schmeckenden Insekten-Maden gibt es sogar abgepackt in den australischen Supermärkten zu kaufen.
 
Ich hatte vor einiger Zeit einmal einen Bericht über ein Paar gelesen, bei dem Insekten zur täglichen Nahrung dazugehören. Sie haben ihre Kinder auch ziemlich früh damit in Kontakt gebracht, sodass diese nun ihre Insekten zum Essen mit in Kindergarten/Schule nehmen, wie andere ihr Pausenbrot. Das zeigt für mich eindeutig, dass es nur eine Frage der Gewohnheit ist.

Gerade wir im westlichen Kulturkreis verbinden Insekten oft mit Dreck, Müll etc. Dabei vergisst man dann, dass die meisten Insekten, die man zu Essen angeboten bekommt, ausschließlich für den Verzehr gezüchtet werden.

Ich selbst bin zwar absolut kein Freund von Insekten, aber gegen Probieren habe ich nichts. Da es aber bei uns in der Gegend nichts im Angebot gibt, hatte ich bislang nur die Möglichkeit, bei einem Berlin-Trip frittierte Heuschrecken zu probieren. Ich muss sagen....Ne Alternative zu Chips oder Popcorn im Kino werden sie für mich nicht ;)
 
Vor einigen Wochen gab es hier in Jülich ein Street-Food-Festival. Da gab es auch einen Truck mit Insektenfood. Meine Freundin und ich habe erst dumm davor gestanden und gelächelt, aber dann haben wir uns überreden lassen, doch eine Portion frittierte Mehlwürmer zu probieren.

Ganz ehrlich? Es schmeckt nach nix. Durch das heiße Fett beim Frittieren, wird das ganze Innenleben aufgelöst. Was bleibt, ist die knusprige Haut. Die schmeckt etwas salzig, kaum Eigengeschmack. Würde man nicht zusätzlich etwas Limettensaft drüber tun, wäre es grottenlangweilig gewesen. Es schmeckt nicht eklig, es schmeckt einfach nach nichts. Bissel Salz mit Limette - das war es dann auch.

Bestellen würde ich es jetzt nicht bewusst, aber ich ekel mich auch nicht mehr davor.