Geschichte Studie: Deutsche Schüler denken, die DDR war keine Diktatur

Ich denk da nur an die aktuellen Diskussionen um Energie/Spritpreise. Was wird da nach dem Staat geschrien.
Im Osten hat der Liter konstant 1,50 Mark, egal ob Wochenende oder Ferien.

genau wegen sowas ist die ddr doch vor die hunde gegangen. das ging vielleicht damals noch weil der sprit billig war. aber bei der preisexplosion die seit 1-2jahren stattfindet ist das einfach nicht mehr möglich einen fixen spritpreis zu diktieren. klar man könnte die steuern drauf senken aber das hilft nur kurzfristig.
wenn man heutzutage noch den sprit so subventioniert das er nur noch 1.20/liter kostet wo kommen wir denn da hin?
wegen sowas find ich das wirtschaftssystem etc nicht gut. (der hohe ölpreis ist selber verschuldet also auch die konsequenzen tragen.)

Das war weizäcker, der in der rede selber gesagt hat, dass man nicht zusammenwuchern sondern zusammenwachsen soll. aber im endeffekt kotzt es ja beide seiten nur an. was hat der osten dem westen gebracht und andersrum? wer der verlierer bei dem ganzen?
ich denke der westen. man muss sich doch einfach mal ansehen was für schuldenberge mitgebracht wurden. ( die entscheidung von kohl mit den renten will ich nciht anbringen)

aber um mal zurück zum thema zu kommen, wir sind uns ja alle einig, dass die ddr eine diktatur war, dadran können selbst die "ostalgiker" nicht dran rütteln.
und allein die tatsache muss in die köpfe der schüler gebracht werden.
gesellschaftich war die ddr sicherlich ein staat wie jeder andere mit ecken und kanten. aber das interessiert in der schule niemanden. das galt weder für das dritte reicht, frankreich unter napoleon und russland unter den kommunisten.
und ich denke, dass man die ddr ruhig in eine ähnliche schublade wie diese staaten stecken kann. (das mit dem dritten reich ist vllt überzogen ;))
sie waren alle diktaturen und um mehr ging es doch nicht.
 
dann sag aber bitte immer auch mit dazu, das 2.5% der Schüler dies so sehen! Denn da fehlen noch ein paar Altersklassen um einen repräsentativen Schnitt für alle Deutschen zu erhalten. :-?
Es war nirgends die Rede von allen Deutschen. Es ging lediglich um Jugendliche.
Zeigen ja auch auch Plagiate, wo verschiedene Ideen nun doch nach und nach in die BRD übernommen werden. ;)
Bis auf das "Ampelmännchen" fällt mir da nix ein.
 
Ist nur die Frage, warum Westler ein System fordern, wie es in der DDR existierte...

gruss kelle!

was fordern die denn?

also bei uns hier im süden gibts wenige von diesen schreihälsen die gleiche krankheitsversorgung bei verschiedenen beitragssätzen fordern.
oder sogar noch kostenlose krankheitsversorgung.
vollkommen utopisch.

man sollte wieder ein bisschen mehr nach leistung gehen wie in den usa. nicht so krass eine elementare versorung sollte gewährleistet werden aber so ein schmarotzer system wie es sich hier entwickelt ist in zukunft nicht tragbar.
 
Und wie war das nochmal mit einigen Demonstranten von Heiligendamm, die in der Vorzeit genaustens kontrolliert wurden und ihnen Hausarrest aufgetragen wurde? Und das ist dann die erlaubte freie Meinungsäußerung oder wie? Wir stellen alle die Leute zu einem kritischen Zeitpunkt unter Arrest, die unbequem werden können! - Also echt, sicher es ist nicht so heftig wie zu DDR Zeiten, aber das Problem an sich besteht ja dennoch - wenn auch in abgeschwächter Form!


Dann definiere doch mal bitte was das für demonstranten waren? Sicherlich welche die auf anderen Demos schon durch gewaltbereitschaft aufgefallen sind. Und dann finde ich das ok das diese Leute von einer friedlichen Demo fern gehalten werden. Und jeder x beliebe, sofern nicht durch andere Straftaten aufgefallen, konnte nach Heiligendamm um zu Demonstrieren.

Und in der DDR war es egal ob friedlich oder nicht. Wenn sich dort ein x beliebiger mit einem Banner auf die Strasse gestellt hat das er die Abwahl der SED fordert dann wäre er weggeschnappt worden. Heute kannst du dich gerne auf die Strasse stellen und die Abwahl der CDU fordern. Also bleibt es für mich weiterhin eine Vergleich von Äpfeln und Birnen den du hier machst.

Aso und wenn unbequem gleich randale ist das finde ich es völlig in Ordnung das diese unter Arrest gestellt werden. Weil das für mich immernoch nix mit Demonstrieren zu tun hat.
 
Och komm, du weißt genau dass es sowas wie einen goldenen Vorhang gab, wo man vor allem mit materiellen Gütern warb! Neben dem, den Leuten in der DDR mangelte es nicht an grundsätzlichen Sachen, aber man wollte auch Luxusgüter erstehen können - deswegen waren vor allem die weniger Intellektuellen bei diesen Demos dabei (und stürzten nach der Wende sozialtechnisch gesehen ab). Außerdem hätte man sich garantiert nicht einigen können, was man sonst rufen soll "Wir wollen Mercedes!" oder "Wir wollen Haribo Goldbärchen!" - klingt ja auch blöd. Man kann es aber mal anders sehen, man bekam diese Güter mit der Wiedervereinigung, also wenn man diese Forderungen durchbrachte, kam auch der Rest. Aber nicht so naiv sein, als gänge es der Masse tatsächlich ums Politische. (Wenn dem so wäre, frage ich mich wieso die Wahlbeteiligung unter 50% liegt!) :roll:

Ähm - Volkskammerwahl 1990 - 94 % Wahlbeteiligung. Wenn es ums rein Materielle gegangen wäre, hätte sich die DDR auch am 9.11. entvölkern können. Dabei wollten die meisten einfach nur mal gucken - und sind danach wieder zurück gegangen.

Sicherlich gab es Begehrlichkeiten - immerhin konnten die meisten in der DDR ja Westfernsehen empfangen. Sicherlich haben auch viele ihr "Begrüßungsgeld" sinnlos verprasst. Und hier liegt die Schuld klar bei den geschäftemachern im Westen - die haben das knallhart ausgenutzt. Aber der Grund für die Montagsdemos war nicht der Kommerz. UNd auch nicht für die Flüchlingswelle im Sommer davor. Die leute wollten 'raus, aber nicht zum einkaufen.
 
da geht es aber um wirtschaftlichkeit vorallem bei speditionen da die die preise nicht mehr tragen können. und dabeu handelt es sich nicht um staatliches eingreifen sondern nur um steuersenkungen.
das ist noch lange kein "system"
 
Ähm - Volkskammerwahl 1990 - 94 % Wahlbeteiligung. Wenn es ums rein Materielle gegangen wäre, hätte sich die DDR auch am 9.11. entvölkern können. Dabei wollten die meisten einfach nur mal gucken - und sind danach wieder zurück gegangen.
Nein, ich bezog mich auf die heutige Wahlbeteiligung. Wenn hier gesagt wird, die DDR-Bürger wollten die Politik von Westdeutschland haben, dann müßte die Wahlbeteiligung nun aber (zumindest im Osten) bei über 50% liegen und nicht darunter wie es der Fall ist. Ich wollte damit nur sagen, dass der Sturz der Mauer von vielen nicht wegen der vermeintlich besseren Westdeutschen Politik gewollt war, sondern wegen der suggerierten Mehrauswahl bei Produkten. (wobei ich heute darüber lachen könnte, versuche heute mal Obst oder prinzipiell Waren aus Deutschland zu bekommen, da hat man es heute ja noch schwerer als zu DDR-Zeiten, stattdessen bekommt man sowas wie Luftballons an Tomaten aus Holland, die schmecken als währen da schon unzählige Insekten drin verreckt auf dem Transportweg nach Deutschland...)

Sicherlich gab es Begehrlichkeiten - immerhin konnten die meisten in der DDR ja Westfernsehen empfangen. Sicherlich haben auch viele ihr "Begrüßungsgeld" sinnlos verprasst. Und hier liegt die Schuld klar bei den geschäftemachern im Westen - die haben das knallhart ausgenutzt. Aber der Grund für die Montagsdemos war nicht der Kommerz. Und auch nicht für die Flüchlingswelle im Sommer davor. Die leute wollten 'raus, aber nicht zum einkaufen.
Selbstverständlich war der Osten für die großen Unternehmen erstmal ein Absatzmarkt. Das ist bei vielen Kriegen die die USA führt ja genauso, man versucht weitere Absatzmärkte für seine Produkte zu erschließen (nicht umsonst sind die ersten beiden Exportschlager McDoof und Coca Cola. Und sowas Bauknecht und sämtliche Automarken war schon klar, dass man hier viele potentielle neue Käufer bekommt.
Warum die Leute demonstriert haben schätze ich mal hat viele Ursachen. Einige wurden wirklich politisch drangsaliert. Andere wollten unbedingt mal in den Westen (ich glaub hätte man die mal eine Weile dort Urlaub machen lassen, viele wären wieder zurück gekommen ^^). Wieder andere wollten West-Produkte kaufen können. Und ein Großteil ist einfach nur auf die Propaganda-Sprüche reingefallen, dass der Westen ein besseres Sozialsystem besäße, viele Jobs für jedermann, Produkte aller Art im Überangebot und vollkommene Freiheiten. Dass sich vieles davon als Irrtum heraus gestellt hat, ist dem Großteil nun auch klar und so gibt es dann eben doch die Momente wo viele bemerken, vieles war nicht so schlecht. Auch wenn das Gesamtkonstrukt DDR definitiv nicht optimal war.
 
Und ein Großteil ist einfach nur auf die Propaganda-Sprüche reingefallen, dass der Westen ein besseres Sozialsystem besäße, viele Jobs für jedermann, Produkte aller Art im Überangebot und vollkommene Freiheiten.
Hä!? Wessen Propaganda-Sprüche!? Und welcher Ossi war denn der Meinung, daß es in der kapitalistischen BRD, daß Land mit den vielen Arbeits- und Obdachlosen, ein besseres Sozialsystem und viele Jobs für jedermann böte!?
 
was fordern die denn?

also bei uns hier im süden gibts wenige von diesen schreihälsen die gleiche krankheitsversorgung bei verschiedenen beitragssätzen fordern.
oder sogar noch kostenlose krankheitsversorgung.
vollkommen utopisch.

man sollte wieder ein bisschen mehr nach leistung gehen wie in den usa. nicht so krass eine elementare versorung sollte gewährleistet werden aber so ein schmarotzer system wie es sich hier entwickelt ist in zukunft nicht tragbar.
Dass das im Süden gefordert wird ist logisch, ihr habt einen richtigen Sozialstaat ja nie erlebt.

Es geht auch nicht Darum eine zweite DDR zu gründen oder die DDR als Hauptvorlage zum abkupfern. Aber man kann vorallem bei den sozialen Aspekten vieles zumindest mal genauer betrachten. Denn die DDR ging nicht aus finanziellen Gründen unter, sondern vorallem wegen der Politik gegenüber ihrem Volk (Stichtwort Grundrechte).

Und ich denke auch, für eine stabile Wirtschaft bedarf es stabiler Grundlagen, wie Strom, Infrastrukur (Schienenwesen, Straßen,...) und Post. Diese Ressourcen sollten staatlich bleiben. Was ansonsten passiert ist bei den Energiekonzernen schon längst zu sehen. Die Stromkosten werden ohne Grund immer höher gedreht und dies einzig und allein des Profits wegen. Dass an diesen Strompreisen vorallem Metallverarbeitende Industrien zu knabbern haben ist nachvollziehbar und ich halte es für höchstbedenktlich, wenn die Industrie deswegen pleite geht, weil Energiekonzerne nur an ihrem EIGENEN Profit interessiert sind. Ich sehe auch der teilweise Verstaatlichung der Bahn als Problem. Der Schienenverkehr sollte das bevorzugte Transportmedium sein und nicht LKWs. Ist auch für die Umwelt letztlich viel schädlicher.
Und das Verstaatlichung hierbei sehr wohl positiv sind, zeigen 2 aktuelle Beispiele (kann man als Doku auch angucken): https://www.arte.tv/de/geschichte-g...ld_C2_A0/TV-Programm/1239360,CmC=1239314.html (hier ohne Verstaatlichung)
und https://www.zeit.de/online/2007/09/venezuela-oel-verstaatlichung-chavez (hier mit Verstaatlichung - gegf. muss man mal weiter suchen, wie sich Venezuela seitdem entwickelt hat) hier zeigt sich, dass die Raffgier von Unternehmen, welche für die Grundversorgung notwendig sind, katastrophale Auswirkung auf das Land haben kann. Und genau einen solchen negativen Einfluss haben momentan sämtliche Energieunternehmen und mit den Öl- und Gasunternehmen sieht es keinen Deut besser aus. Und noch ein paar Monate bis max. ein paar Jahre, dann wird und die Bahnprivatisierung auch noch richtig teuer zu stehen kommen. :(

In allen Bereichen macht Verstaatlichung keinen Sinn, aber für die grundlegende Infrastruktur sollte sie schon angewandt werden. Kann doch nicht sein, dass das ganze Volk in die Taschen einiger Weniger bezahlt und der Staat kann nur schlecht irgendwas fördern, weil ihm immer weniger Geld zur Verfügung steht!


Hä!? Wessen Propaganda-Sprüche!? Und welcher Ossi war denn der Meinung, daß es in der kapitalistischen BRD, daß Land mit den vielen Arbeits- und Obdachlosen, ein besseres Sozialsystem und viele Jobs für jedermann böte!?
Das waren Argumente die man von einigen Demonstranten erzählt bekam. Mag sich für dich unlogisch anhören und das ist es in der Tat auch - aber so geblendet waren damals einige DDR-Bürger. Die haben eben nur das Schöne gesehen und nicht die Schattenseiten.
 
Nein, ich bezog mich auf die heutige Wahlbeteiligung. Wenn hier gesagt wird, die DDR-Bürger wollten die Politik von Westdeutschland haben, dann müßte die Wahlbeteiligung nun aber (zumindest im Osten) bei über 50% liegen und nicht darunter wie es der Fall ist. Ich wollte damit nur sagen, dass der Sturz der Mauer von vielen nicht wegen der vermeintlich besseren Westdeutschen Politik gewollt war, sondern wegen der suggerierten Mehrauswahl bei Produkten.

Du verstehst was grundlegend falsch. Ich behaupte gar nicht, das die Montagsdemonstranten das westdeutsche System haben wollten, sie wollten das damals aktuelle DDR-System NICHT mehr.
 
Wer sagt denn das sie ein bestimmtes System im Kopf hatten das sie unbedingt wollten?! Es ging ihnen einfach darum die unzufriedenheit mit dem aktuellen System auszudrücken. :roll:

Wäre vorstellbar aber in meinen Augen unglaubwürdig. Damit du etwas als schlecht empfindest, musst du ja etwas besseres kennen. Damit du sagen kannst, ieh Thunfisch pfui, mußt du es ja vergleichen können, z.b. mit Kotelett. Also irgendwas muss ja als Vergleichskriterium verwendet worden sein. Oder sehe ich das auch falsch? :(

Und die Montagsdemos waren schon immer mit Vergleichen zum Westsystem vonstatten gegangen.
 
Wer sagt denn das sie ein bestimmtes System im Kopf hatten das sie unbedingt wollten?!

Sie hatten bestimmt kein konkretes System im Kopf.
Was sie auf alle Fälle im Kopf hatten, waren Elemente eines anderen Systems.
Und das dürfte das gewesen sein, was heimlich abends über die Bildschirme flackerte...

gruss kelle!
 
Damit du etwas als schlecht empfindest, musst du ja etwas besseres kennen. Damit du sagen kannst, ieh Thunfisch pfui, mußt du es ja vergleichen können, z.b. mit Kotelett. Also irgendwas muss ja als Vergleichskriterium verwendet worden sein. Oder sehe ich das auch falsch? :(
Vom Krankhaus zu den Fischen - heut werden aber auch Vergeliche gezogen. Wie wäre es denn mit: Mit Sägespähnen, in alten Frittierfett panierten Thunfisch pfui, zu Sushi zubereiteten Thunfisch will ich haben. :mrgreen:
Und um wieder auf die DDR zu kommen: Ich gehe davon aus, daß viele das bestehende System ändern wollten, aber nicht wechseln. Wie, wohin, wodurch - darüber waren sich wohl die wenigsten klar. Ist doch auch heut noch so, wenn die Leute auf die Straße gehen: Es geht hauptsächlich darum zu zeigen das sie gegen etwas sind.
 
so nicht! ;) Ruß schadet auch erstmal nicht die Natur, CO2 und Abgase aber schon. Und ich glaube wegen Massen an Autmobilen und LKWs viel eher die BRD auf. Also mal ganz vorsichtig mit Aussagen die in Widersprüchen enden.
Dumme Frage: Warum soll ich in meinen Diesel denn einen Rußfilter einbauen und warum haben sämtliche Kohlekraftwerke so etwas gesetzlich vorgeschrieben, wenn es nicht schädlich ist?

Du weißt schon Deutschland momentan eine recht hohe Inflation mit der Währung erlebt? Also ist die Bonität dennoch gesunken.
Könntest Du uns Unfähigen gerade noch erläutern, was eine Inflation (wo ist die eigentlich "hoch"?) mit der Bonität eines Schuldners zu tun hat?

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Ich habe das eigentlich damals von DDR-Bürgern so verstanden: Sie sind gegen die Vorgänge im eigenen Land. Sie wollten, dass sich in ihrem Land was ändert. Viele wollten gar keine uneingeschränkte Wiedervereinigung. Sie wollten, dass die Mauer fällt, dass die Reisefreiheit eingeführt wird, das man wirklich frei wählen kann. Das es keine Überwachung durch Geheimdienste gibt. Das es nicht strafbar ist, auszureisen ohne Genehmigung.

Diese Dinge umgesetzt ohne direkt alles aus dem Westen übergestülpt zu bekommen, war das Ziel. Aber vielleicht war das einfach ein zu heroisches Ziel. Die DDR war faktisch pleite, Devisen waren keine mehr vorhanden. Sehr viele der fähigen Köpfe des Landes hätten vermutlich sofort das Land verlassen. Zurückgeblieben wären auch sicher viele, die hätten das aber alleine auch nich geschafft.

Ich vermute, hätte man damals einen zweiten, wirklich demokratischen Staat auf dem Gebiet der DDR gegründet und diesen aus dem Westen mit derselben Menge Geld unterstützt, wie wir es bis heute per Soli gemacht haben, dann wäre dort vielleicht etwas entstanden, wo wir aus dem Westen heute hinziehen würden.

Mir liegt das fern, den Westen als glorreiches Beispiel einer Völkergemeinschaft hinzustellen. Die BRD hat da auch massig Defizite. Ich finde es aber auch nicht korrekt, sich nachträglich heute die DDR schönreden zu wollen. Die "Revolution" in der DDR hat es gegeben, weil die gan grosse Mehrheit unzufrieden war. Und nicht nur unzufrieden mit der Mauer. Sie waren mit ihrem Leben unzufrieden.

Ich kann nicht glauben, dass die Menschen bei den Demos dieses Risiko auf sich genommen haben, obwohl es ihnen doch blenden ging und alles gut war, nur die Mauer soll bitte noch weg. Das Risiko, bei einer Demo von einem Panzer überrollt zu werden, geht man nur ein, wenn einem das Leben in der derzeitigen Situation nichts mehr wert ist.

Meine Oma hat sich so das 3. Reich nachträglich auch schöngeredet. Sie hat auch nie jemanden von der Gestapo gesehen, in ihrem Eifeldorf war alles wie immer. Ihnen ging es sogar deutlich besser als vorher. War ja auch kein Wunder nach dem 1. WK und der Wirtschaftskriese. Mein Opa hatte auch wieder gut bezahlte Arbeit. Es gab bald sogar Radios relativ günstig, da lief den ganzen Tag tolle Musik. Die Kinder waren in so netten Pfadfindergruppen organisiert und auch den ganzen Tag beschäftigt im Wald. Es gab weniger Verbrechen, keine Diebstähle mehr... Das soll kein Vergleich sein, aber es gilt immer und überall: Man kann sich nicht einzelne Dinge rauspicken, ohne die Umstände zu betrachten, unter denen die schönen Dinge zustande gekommen sind.

Das gilt ürigens für West und Ost.

Denkt mal darüber nach...

Marty
 
Die DDR war also keine Diktatur. Allen Bürgern ging es gut. Den Bürgern fehlte es an nichts. es gab keine Bespizelungen in den eigenen Familien von der Stasi gefordert. Nun frage ich aber, weshalb durften die Bürger nur mit einer "Sondergenehmigung" in den "Westen" reisen? Weshalb durfte niemand die DDR verlassen um woanders zu leben? Wer versucht hat die DDR dennoch zu verlassen, wurde "auf der Flucht" erschossen. Weshalb gab es in den Grenzgebieten für die dort lebenden Bürger eine Doppelbezäunung. Diese doppelt bezäunten Orte durften wiederum nur mit besonderem Ausweis betreten oder verlassen werden.
Weshalb stürmten die Bürger nach der Grenzöffnung den Westen als gäbe es kein Morgen mehr? Weshalb wurden die Gemeinden bestürmt um die Begrüßungsgelder abzuholen und dies von sehr vielen doppelt und dreifach? Weshalb wurde dann wirklich jeglicher Plunder von diesen Gelden gekauft? Weshalb wurden Obst und Gemüseläden bestürmt? Weshalb wurde den Bürgern der DDR erzählt der Westen sei der Feind und in Westdeutschland stünden an den Grenzzäunen Panzer? Weshalb gab es entlang des Zaunes Wachtürme und die Wächter den Befehl zum Schießen sollte jemand versuchen Die DDR zu "verlassen"? Weshalb gab es entlang der Grenzzäune Patrouillen? (Einreisen wollte auf diesem Wege sicher kein Westdeutscher) Daß es in der DDR nur einheimisches Obst und Gemüse gab ist nicht so schlimm, aber weshalb mußten die Bürger für z.B. ein Blumenkohlröschen in Schlange anstehen? Weshalb durfte kein Westfernsehn / Radio konsumiert werden? Weshalb Wurden Kontakte in den Westen zu Nichtverwandten unterbunden? Kamen doch welche zustande wurde dies kontrolliert und meist auch verboten. Wer sich nicht dran hielt ging in den Knast. Weshalb durften Bürger der DDR (deren Orte in der DDR und im Westen so nahe gegenüberlagen, daß Blickkontakt entstehen konnte) nichtmal rüberwinken? Wurden diese Bürger dabei erwischt, wurden sie sofort zum Verhör abgeführt. Ich könnte hier noch endlos aufführen. Aber die DDR war keine Diktatur.
Im Übrigen möchte ich noch hinzufügen, daß die Grenzöffnung lediglich einem Mißverständniß zu verdanken war.