News Preissteigerung: Euro ist kein "Teuro"

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 17.12.2011 um 20:00:00 Uhr veröffentlicht:
Preissteigerung: Euro ist kein "Teuro"
Shortnews

Die europäische Gemeinschaftswährung ist kein "Teuro". Das geht aus Untersuchungen hervor, welche das Statistische Bundesamt durchgeführt hat. Sein Euro-Einführung lag die durchschnittliche Verteuerung bei 1,6 Prozent per annum. Zu Zeiten der Deutschen Mark betrug die durchschnittliche Preissteigerung 2,6 Prozent. Verteuert haben sich seit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung Waren mit einer hohen Nachfrage. Dazu zählen etwa Heizöl und Kraftstoffe. Das erklärt die gefühlt höhere Preissteigerung. Preiserhöhungen sind bei oft erworbenen Waren stärke im Bewusstsein der Konsumenten, so das Statistische Bundesamt. Zusätzlich kämen Steuererhöhungen und höhere Abgaben hinzu. Dazu zählt beispielsweise die Anpassung der Mehrwertsteuer.
 
Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt 5.- Euro. Bin mir sicher , ich habe damals keine 10 DM für ein Glühwein bezahlt..
 
Meine Lieblingsschokolade (Ritter Sport Rum Trauben Nuß) gibt's im Angebot für 59 ct. bei Lidl und die hat vor 10 Jahren auch schon über 1 DM gekostet. Selbst die Billig-Schoki bei Penny (jetzt 35 ct.) gab's vor 10 Jahren für 59 Pf. Das ist also ne recht laue Inflation. Zucker hat im Moment so Höhenflüge (preislich), weil die Polen hier unsere Läden geplündert haben, denn in Polen ist der Zuckerpreis urplötzlich durch die Decke geschossen.

Glühwein aufm Weihnachtsmarkt kostet hier 2 € der Becher. War vor 10 Jahren aber nur halb so teuer (also 2 DM).

2 Weisheiten haben sich mit der €-Einführung nicht geändert:

  • Konkurrenz belebt das Geschäft (der Konkurrenz)
  • schneller als beim Preise vergleichen kann man kein Geld verdienen
 
Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt 5.- Euro. Bin mir sicher , ich habe damals keine 10 DM für ein Glühwein bezahlt..

Ich denke, dass ist ein Generationenproblem^^
Für die Generation die 2000 noch "jung" genug waren um nicht auf Geld zu achten bzw erst nach Euroeinführung mit Geld umgehen (also alle pauschal unter 25) ist das kein Problem, da sie keinen Vergleichswert haben. Und die Preissteigerungen in den letzten 10 Jahren blieben zumindest laut Statistik im Rahmen der üblichen Ressourcen- und Inflationsbedingten Schwankungen. Vor allem Lebensmittel sind ja witterungsabhängig. Und bei schlechter Ernte steigen die Preise, egal ob in Euro oder DM gerechnet. Genauso wie gewisse Lebensmittel derzeit durch den Anbau von Biospritpflanzen im Preis steigen.
Doch wenn man sich mit der Generation Ü30 unterhält, stellt man dennoch fest, dass manche Artikel, wie dein Glühwein zum Beispiel, zum Währungswechsel einen Preisanstieg von manchmal über 100% und mehr erlebt haben.
Aber wie gesagt, das ist eher ein Generationenproblem. Die Jungen kennens halt nicht anders und trotz derzeit steigender Preise, muss zumindest in Deutschland keiner verhungern, der verantwortungsbewusst mit Geld umgehen kann.
 
Meine Lieblingsschokolade (Ritter Sport Rum Trauben Nuß) gibt's im Angebot für 59 ct. bei Lidl und die hat vor 10 Jahren auch schon über 1 DM gekostet.
OK, Schokolade besteht zu etwa 50% aus Zucker, also liegt der Anteil von Zucker bei einer 100g Tafel bei etwa 4ct, vorher bei etwa 3ct. Der Normalpreis ist bei 79ct für eine 100g Tafel Milchschokolade mittlerer Qualität - ist in 2011 nicht gestiegen und nicht gefallen. Kakao hat auch gerade eine Schwäche. Ich kann mich aber nicht erinnern jemals über 1DM für so eine Tafel gezahlt zu haben, also +60% seit 2000, macht 4,4% durchschnittlich.
Es kann natürlich sein, dass die Testkäufer auf die Billigschokolade ausweichen.
Der Index sollte aber mindestens bei 8% sein, wenn man alles gleich gewichtet. Zucker sollte sogar höher gewichtet sein, weil das mehr gekauft wird.

EDIT: Pro Kopf Verbrauch pro Jahr
Zucker gesamt: 36kg, davon Haushaltszucker 6 kg - 3,90€ -> 5,10€
Süßwaren gesamt: 31,15 kg (davon Schokoladenwaren 9,32 kg) - 112,50€
Marmelade 2 kg - 6,40€
Honig 1,4 kg - 8,40€
OK, fällt durchschnittlich gar nicht so ins Gewicht, außer bei jemandem, der sowieso viel Zucker braucht. Die Süßwaren schlucken den Preissteigerung locker und so fällt sie gar nicht mehr ins Gewicht, obwohl sie enorm war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wie gesagt, das ist eher ein Generationenproblem. Die Jungen kennens halt nicht anders und trotz derzeit steigender Preise, muss zumindest in Deutschland keiner verhungern, der verantwortungsbewusst mit Geld umgehen kann.

Das ist kein generationenproblem, sondern schlicht und ergreifend die Antwort auf die Frage:
Hängt man der verstaubten D-Mark hinterher?

Zwei Beispiele:
Kurz nach den Grenzöffnung 89 habe ich Preistafeln an Tankstellen gesehen, da war vorne eine Null vor dem Komma.
2001, kurz vor der Euro Einführung standen da fast 2 DM.
In 12 Jahren 100 % Preisanstieg.
Schaue ich auf die letzten zehn Jahre, hat sich der Spritpreis "nur" um 50% erhöht.

2001 habe ich ne Ausbildung begonnen, wo ich im letzten Lehrjahr ein Brutto von 680 € hatte, zu DM Zeiten hatte ich mit 1260 DM angefangen.
Jetzt liegt der Schnitt im letzten Ausbildungsjahr bei 860 €.
Nur wer würde sich heute hinstellen: Bohh, das wären über 1700 DM?
Keiner.

gruss kelle!
 
Ich kann mich aber nicht erinnern jemals über 1DM für so eine Tafel gezahlt zu haben, also +60% seit 2000, macht 4,4% durchschnittlich.
Meine Oma hat 1984 für eine Tafel Milka schon 1,29 DM gezahlt. Das ist 27 Jahre her. Da sind 79 Cent heute schon fast geschenkt.

Die Inflation wird fast ausschliesslich vom Öl gemacht würde ich vermuten.

Im Gegensatz dazu verdiene ich heute doppelt so viel wie vor 12 Jahren.

Marty
 
Bei Mieten ist die Lage der Wohnung entscheidend. Das hat sich unterm € nicht geändert. München City war teuer, ist teuer, bleibt teuer - egal, ob in DM, € oder Weißwurst bezahlt wird.
 
Ist das so? Ich kann mich erinner, 1990 für meine erste Wohnung schon fast 10 DM/qm bezahlt. Das ist heute mit 5,50 Euro nicht teurer...

Marty

Ja ist so, aber die Wohnungen sind halt nicht wirklich vergleichbar, da nicht die selbe Wohnung und sogar an einem anderen Ort. Habe mich da von dicht an 7 DM auf knapp 7 Euro/qm gesteigert.

Aber die Mietpreise sind in der Gegend wirklich extrem raufgegangen, allein für letztes Jahr gibt Immobilienscout24.de eine Mietpreissteigerung von durchschnittlich 13,6% an (für Berlin Lichtenberg).

Wenn man sich die Kurve anschaut dann sieht man auch, dass die "Preisentwicklung für Bestandsimmobilien in Lichtenberg" im Durchschnitt im 3. Quartal 2011 bei 6,70 Euro/qm angekommen ist.
Im ersten Quartal 2009 waren wir noch bei 5,50 Euro und um die Jahrtausendwende waren wir sicher nicht weit von 3.50 Euro entfernt. (Nicht das ich damals die Kurve gesehen hätte, aber zumindest weiß ich was ich gezahlt habe.)

Kurve seit Anfang 2009 zum angucken:
https://www.immobilienscout24.de/expose/54058730
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ist so, aber die Wohnungen sind halt nicht wirklich vergleichbar, da nicht die selbe Wohnung und sogar an einem anderen Ort.
Das ist richtig. Aber von Lage und Ausstatung ist meine heutige Wohnung deutlich besser. Die Mieten sind auch hier gestiegen, aber bei weitem nicht um dies Werte, die da vielfach angegeben werden.

Aber die Mietpreise sind in der Gegend wirklich extrem raufgegangen, allein für letztes Jahr gibt Immobilienscout24.de eine Mietpreissteigerung von durchschnittlich 13,6% an (für Berlin Lichtenberg).
Das manche Gegenden in Berlin geradezu billig waren im Gegensatz zu anderen Grossstädten ist ja kein Geheimnis. Und das löst sich jetzt langsam auf, weil viele Berliner Bezirke bis heute gar nicht so gefragt waren. Das Münchens Innenstadt auch ständig steigt, Hamburg auch nicht billiger wird, das ist doch verständlich.

Aber ich glaube nicht, dass in Städten wie Dortmunt, Kiel, Nürnberg etc. die Mieten überdurchschnittlich zur Inflationsrate gestiegen sind.

Marty
 
Ja. Das ist aber in JEDER Währung so.

Natürlich ist das in jeder Währung so. Deshalb sind die Inflationsraten alleine auch überhaupt nicht aussagekräftig. Erst wenn man die reellen Lohnzuwächse oder -verluste hinzu nimmt, kann man eine Aussage treffen. Dann nämlich erhält man die Kaufkraft. In der Schweiz zBSp. steigt die Kaufkraft, weil die Lohnzuwächse höher sind, als die Inflation.

Wenn man nun die angegebenen Zahlen nimmt sieht das so aus. Da sind die Lohnzuwächse/verluste natürlich noch nicht berücksichtigt. Aber die Zahlen habe ich ja gepostet.

Und wenn man die Lebensmittel-, die Energie-, Wasser- und Benzinpreise sieht, kommen mir Zweifel, das da, wie bei den Arbeitslosenzahlen, wieder schöngerechnet wurde.

@ Marty: Ich weiß nicht, aber 1.160 DM für eine 2-Zimmer-Buchte im sonnigen Berlin-Lichtenberg sind jetzt nicht gerade günstig. Und ich kann Dir sagen, dass Berlin-Lichtenberg nicht unbedingt zu den bevorzugten Wohngegenden in Berlins gehört. ;)
 
@ Marty: Ich weiß nicht, aber 1.160 DM für eine 2-Zimmer-Buchte im sonnigen Berlin-Lichtenberg sind jetzt nicht gerade günstig.
Im Vergleich wozu? Zu einer 2-Zimmer Bude in Hoyerswerda oder zu einer 2-Zimmer Bude in Münchens Innenstadt?

Für 600 Euro bekommt man hier nett 100qm im sanierten Altbau.

Marty
 
Und ich kann Dir sagen, dass Berlin-Lichtenberg nicht unbedingt zu den bevorzugten Wohngegenden in Berlins gehört. ;)
Doch, bestimmte Straßenzüge schon, weshalb auch diese mittlerweile zu den teuren Gegenden im Osten gehören bzw. was den teils deutlichen Mietanstieg erklärt.

Aber das hat mE alles nix mit der Währung zu tun. Modernisierung, Gentrifizierung und der häufige Mieterwechsel in diesen Gegenden hat den Preis steigen lassen.