1. Das Gehalt ist an den Gewinn des Unternehmens und die Entwicklung der Mitarbeiterzahl gekoppelt. Gewinne durch Freisetzung finden keine Berücksichtigung.

Auch eine antikapitalistische Logik. :ugly:

Es ist dem Kapital aber nun mal immanent, Arbeit durch Kapital zu ersetzen. Gerade obig genannte IT-ler sind doch die Ursache dafür, dass durch Produktions- und Logistikoptimierungsprozesse zigtausend industrielle (und auch verwaltende) Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. Wie hiess es weiter oben:
für Top-Leute wird auch gerne das Doppelte bezahlt, wenn es sich lohnt.

Deren Einsatz "lohnt" sich aber eben nur, wenn anderweitig das vermehrt wieder reinkommt, was diese kosten.

Man bekommt doch mittlerweile nicht nur Reisen und Versicherungen online, selbst den Kredit gibt es mit Sofortzusage, ohne dass da noch mal ein Mitarbeiter draufgucken musste.

Fakt bleibt: Das BSP wächst immer weiter mit immer höherer Produktivität unter Abbau von nicht mehr benötigtem Personal. Der gesellschaftliche Fortschritt bleibt beim Kapital hängen. Millionen Menschen werden abgehängt und sind auf Almosen angewiesen, oder bekommen trotz dieser nicht mal mehr Zugang zu Gas und Strom. Dabei geht es den Deutschen in der Tat noch besser, als an der Perepherie. Aber immer mehr kommunale Angebote für jedermann schließen, Kinder kennen Urlaub nur noch aus den Erzählungen ihrer Eltern und Energie und Mobilität wird zum Luxusgut.
 
Auch eine antikapitalistische Logik.
Ich gebe gerne zu: Ich bin Gewerkschaftler.

Es ist dem Kapital aber nun mal immanent, Arbeit durch Kapital zu ersetzen. Gerade obig genannte IT-ler sind doch die Ursache dafür, dass durch Produktions- und Logistikoptimierungsprozesse zigtausend industrielle (und auch verwaltende) Arbeitsplätze wegrationalisiert werden.
Das bestreite ich ja gar nicht. Trotzdem hat ein Unternehmen auch eine soziale Verantwortung. Und die bemesse ich höher als das Streben nach Gewinn. Und wer Mitarbeiter freisetzt, um seinen Gewinn zu optimieren, der soll eben einen Teil seines dadurch erzeugtem Gewinnes dafür abgeben, um diese Menschen zu versorgen.

Eine Art Maschinensteuer, auch wenn das nicht exakt das ist, was ich meine, würde ich unterstützen.

Deren Einsatz "lohnt" sich aber eben nur, wenn anderweitig das vermehrt wieder reinkommt, was diese kosten.
Ja, aber das "anderweitig reinkommen" muss nicht zwangsläufig immer auf Kosten des Personalss gehen. Optimalere Auslastungen der Maschinen, Reduktion von Lagerzeiten und -kapazitäten, Verringerung von Energiekosten etc. sind viele Optimierungsoptionen, die nicht zu Lasten von Mitarbeitern gehen.

Man bekommt doch mittlerweile nicht nur Reisen und Versicherungen online, selbst den Kredit gibt es mit Sofortzusage, ohne dass da noch mal ein Mitarbeiter draufgucken musste.
Ich habe noch keinen Kredit bekommen, ohne das da ein Mitarbeiter draufgeschaut hat.

Millionen Menschen werden abgehängt und sind auf Almosen angewiesen, oder bekommen trotz dieser nicht mal mehr Zugang zu Gas und Strom.
Wo? In Deutschland?

Aber immer mehr kommunale Angebote für jedermann schließen, Kinder kennen Urlaub nur noch aus den Erzählungen ihrer Eltern und Energie und Mobilität wird zum Luxusgut.
Das könnte ich, Stand heute, alles nicht bestätigen. Das kommunale Angebote schliessen (müssen), liegt wohl schlicht und ergreifend an einem Missmanagement der Regierenden. Die haben jahrelang das Füllhorn ausgeschüttet, sich total überschuldet und haben heute kein Geld mehr.

Marty
 
Ja, aber das "anderweitig reinkommen" muss nicht zwangsläufig immer auf Kosten des Personalss gehen.
Ich habe noch keinen Kredit bekommen, ohne das da ein Mitarbeiter draufgeschaut hat.

Das wäre zu diskutieren, ob das tatsächlich ohne Personalauswirkung geht. Nach Marxscher Theorie würde das dann nämlich nur der Austausch unter Kapitalisten bleiben - sprich die eingesparte Energie ersetzt Arbeitskräfte beim Energieversorger, die weniger stattfindende Lagerung/Logistik im Speditionsunternehmen oder durch optimierte Prozesse muss ein Fahrzeug weniger gewartet werden, gleich weniger Personal bei KFZ-Dienstleister.

Wo? In Deutschland?

https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article13879599/Hunderttausenden-Haushalten-wird-der-Strom-gesperrt.html

Ist kein linkes Trendblatt, sondern konservativer Springerjournalismus, der das verkündet.

Allerdings, und das ist wieder typisch Springer - aus 600.000 Haushalten werden eine halbe Millionen Bürger. :think:


Das könnte ich, Stand heute, alles nicht bestätigen. Das kommunale Angebote schliessen (müssen), liegt wohl schlicht und ergreifend an einem Missmanagement der Regierenden. Die haben jahrelang das Füllhorn ausgeschüttet, sich total überschuldet und haben heute kein Geld mehr.

Honeckers Rache :ugly:
 
Nach Marxscher Theorie würde das dann nämlich nur der Austausch unter Kapitalisten bleiben - sprich die eingesparte Energie ersetzt Arbeitskräfte beim Energieversorger, die weniger stattfindende Lagerung/Logistik im Speditionsunternehmen oder durch optimierte Prozesse muss ein Fahrzeug weniger gewartet werden, gleich weniger Personal bei KFZ-Dienstleister.
Und weniger verbrauchte Kohle setzt Personal im Bergbau frei. Und wenn ich weniger kacken gehe, muss der Mann im Klärwerk demnächst Teilzeit arbeiten...

https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article13879599/Hunderttausenden-Haushalten-wird-der-Strom-gesperrt.html

Ist kein linkes Trendblatt, sondern konservativer Springerjournalismus, der das verkündet.
Steht da auch irgendwo, wievielen der 600.000 Haushalte der Strom kurze Zeit später wieder angedreht wurde? Wenn diese Zahlen dauerhafte Sperren wären, dann würden jedes Jahr 1,5% aller Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten.

Marty
 
Auch eine antikapitalistische Logik. :ugly:

Nicht dass ich in dem konkreten Fall viel von martys Meinung halte, aber eins steht fest, sie ist nicht antikapitalistisch.

Erst ein mittelfristig konstanter Gewinn ermöglicht es überhaupt, Personen einzustellen.
Keiner wird jemanden einstellen, wenn man froh ist, im letzten Jahr pünktlich die Gehälter gezahlt zu haben.
Natürlich führt auch Gewinn nicht zwangsläufig zu Neueinstellungen.

Nur ist es im allgemeinen so (Monopolisten mal ausgeschlossen), dass man, um konstant Gewinne fahren zu können, neue Märkte erschließen, bzw. der Konkurrenz Marktanteile abjagen muss.

Um das zu realisieren, muss man bei der Entwicklung anfangen:
Entweder man entwickelt bei gleicher Geschwindigkeit wie die Konkurrenz auf einem höheren Qualitätsniveau, was Geld kostet für Manpower.
Oder man entwickelt schneller bei gleichem Qualitätsniveau, dann brauchts mehr Entwickler.

Dann muss der zusätzliche Marktanteil produziert werden, was auch bei hoher Automatisierung mehr Manpower benötigt.

Und schlussendlich muss das Zeug in den Vertrieb, wo man wiederum mehr Leute benötigt, um das Produkt an den Kunden zu bekommen.
Meine alte Truppe hat damals dem Konkurenten einfach die Vertriebler abgejagt. :mrgreen:

Sicherlich, steigt der Umsatz im Rahmen der normalen Produktivitätssteigerung, und die Rendite bleibt konstant, wird das nicht eintreten, wohl aber in genug anderen Fällen.

Ich kenne so weit keine Firma, die es geschafft hat, bei sinkenden Mitarbeiterzahlen nachhaltig Umsatz und Gewinn auszubauen.

Das ganze ist bezogen auf die klassische Industrie mit
Entwicklung
Produktion
Vertrieb

Dass das im Finanzsektor oder in Randbereichen der IT anders aussieht, will ich hier nicht zur Diskussion stellen, das weiß man.

gruss kelle!
 
Und alles was Maschinen, Planzen und Tiere produzieren ist wertlos?

An sich. Denn die Maschinen sind vorher durch menschliche Arbeitskraft entstanden, und das was Pflanzen und Tiere produzieren, erhält erst den Wert durch die menschliche Aneignung.

Aber - öhem - die Welt ist echt nicht mehr so, wie sie früher einmal war.

Jetzt empfiehlt sogar schon der Franz-Josef Strauß Spross, dass die Griechen besser die Linken gewählt hätten :ugly:

Griechen hätten die radikale Linke wählen sollen
 
und das was Pflanzen und Tiere produzieren, erhält erst den Wert durch die menschliche Aneignung.

Welch anmaßende Betrachtungsweise :ugly:

Wenn man das Naturbild auf den arbeitenen Menschen verschiebt dann erhält alles was der Kapitalist sich aneignet erst dadurch seinen Wert.. oder Warum soll ein Arbeiter besser dran sein als die Natur?
 
(Bier)Kelle schrieb:
Hab ich das jemals bezweifelt?

Du hast geschrieben, erst Gewinn mache die Einstellung von Personen möglich. Richtig ist aber, erst die Einstellung von Personen macht Gewinn möglich.

Wenn man das Naturbild auf den arbeitenen Menschen verschiebt dann erhält alles was der Kapitalist sich aneignet erst dadurch seinen Wert.. oder Warum soll ein Arbeiter besser dran sein als die Natur?

Der Kapitalist erhält den (Mehr)Wert erst, wenn er sich die menschliche Arbeitskraft, die auf ein Produkt übertragen ist, zu Teilen angeeignet hat.

Die Natur kennt keinen Mehrwert.
 
Der Kapitalist erhält den (Mehr)Wert erst, wenn er sich die menschliche Arbeitskraft, die auf ein Produkt übertragen ist, zu Teilen angeeignet hat.

Die Natur kennt keinen Mehrwert.

Was ist eigentlich wenn der Kapitalist Kraft seines Risikos an seiner Investition Geld verliert, hat er dann den Arbeiter zu Teilen Kapital übertragen/reicher gemacht?

Gibt es in der Natur keinen Mehrwert, oder kennt sie ihn nur nicht?
 
Da wir ja gerade EM haben: Was wohl die Fußballprofis der 1. und 2. Liga davon halten... :mrgreen:

Die spielen dann halt im Ausland. Ich muss nicht wirklich Positiv-Argumente suchen, die Fussballspieler dazu berechtigen, Millionen zu kassieren fürs Fussball spielen. Und Rücksicht nehmen auf die Spieler muss man auch nicht.

Marty
 
Die spielen dann halt im Ausland. Ich muss nicht wirklich Positiv-Argumente suchen, die Fussballspieler dazu berechtigen, Millionen zu kassieren fürs Fussball spielen. Und Rücksicht nehmen auf die Spieler muss man auch nicht.
Es ging mir kein bisschen um die Spieler, sondern um die Konsumenten dieser Show.

Ansonsten verstehe ich Die Linke bei dieser Forderung nicht. Zum einen ist die Begründung - braucht keiner zum leben - ziemlich dünn, weil es willkürlich ist. Warum braucht ein Mensch das 30fache des Mindesteinkommens? Und was soll der Quatsch, dass alles über 40k für Bestechung genutzt wird?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Laffo sei Dank hat die Linke halt keine fähige Führung.
Da kann nur sowas bei rauskommen.

gruss kelle!
 
Es ging mir kein bisschen um die Spieler, sondern um die Konsumenten dieser Show.

Es wäre im übrigen egal, wo sie spielen ;)

Ansonsten müssten sie ihren 1. Wohnsitz ebenfalls ständig ins Ausland verlegen, wie manch andere Steuerflüchtlinge, die nur die Hand aufhalten, aber ansonsten nur an ihre Millionen denken, wenn es ans zurückgeben geht.

Was die Konsumenten angeht, die schauen dann entweder ausländisches TV oder konsumieren mit geringeren Ausgaben für Übertragungsrechte günstigere Spiele.

Ansonsten verstehe ich Die Linke bei dieser Forderung nicht. Zum einen ist die Begründung - braucht keiner zum leben - ziemlich dünn, weil es willkürlich ist. Warum braucht ein Mensch das 30fache des Mindestlohns? Und was soll der Quatsch, dass alles über 40k für Bestechung genutzt wird?!

Gysi sagte vor ca. 10 Jahren, es ging um die Forderung nach Abgaben für die Sozialversicherung auf den Umsatz bezogen, seiner Meinung nach benötige niemand mehr als 10.000 €.

Warum ist das dann mit 40 k so hoch angesetzt? Um die Linke endlich "mittelstandskompatibel" zu machen? Weil ansonsten Kleingeister vorrechnen, das 10 k doch nicht reichen? Weil KK es gut findet, dass es auch besondere Belohnung für besondere Leistungen geben soll und weil die Linke eine sozialistische und keine kommunistische Partei ist?

Und das mit der Bestechung? Naja, gerade diese Woche im Morning-Briefing des Handelsblatts gewesen:

Sie wundern sich zuweilen über die steigenden Energiepreise? Der ehemalige russische Diplomat und heutige Lobbyist Andrey Bykov erklärte unserem Reporter Jan Keuchel, wie der Stromkonzern EnBW die Gelder der Kundschaft ausgibt. Rund 200 Millionen Euro erhielt Bykov aus den Kassen der EnBW. Die eine Hälfte davon war für den Lobbyisten, die andere Hälfte für Kirchen, Denkmäler und Wallfahrten in Russland bestimmt. "Damit wurden 84 Kirchen, 30 Denkmäler, 60 Schachschulen, eine Oper und drei Orchester finanziert, dazu Dutzende von Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern", sagt Bykov.

Diese Ausgaben dienten "der politischen Klimapflege", um an die Gasvorräte der Russen zu kommen. Das Geld sei über Scheinverträge geflossen. Schwere Vorwürfe, die sich auf die Zeitdauer von immerhin drei Vorstandsvorsitzenden der EnBW erstrecken. Das Interview mit einem der erfolgreichen Lobbyisten im deutsch-russischen Wirtschaftsleben - und was die Beschuldigten dazu sagen - lesen Sie heute in unserer Zeitung.
 
Warum ist das dann mit 40 k so hoch angesetzt? Um die Linke endlich "mittelstandskompatibel" zu machen? Weil ansonsten Kleingeister vorrechnen, das 10 k doch nicht reichen? Weil KK es gut findet, dass es auch besondere Belohnung für besondere Leistungen geben soll und weil die Linke eine sozialistische und keine kommunistische Partei ist?
Es ist trotzdem willkürlich.

Und das mit der Bestechung? Naja, gerade diese Woche im Morning-Briefing des Handelsblatts gewesen:
Ich hab letzte Woche einen Bericht gesehen, wo ein Mitbürger alle möglichen Sozialleistungen kassiert, aber klar gesagt hat, er habe keinen Bock zu arbeiten. Ein anderes Beispiel zeigte, wie jemand Hartz4 kassierte und nebenbei noch schwarz arbeiten ging. Irgend welche Einwände, wenn ich das jetzt verallgemeinernd auf alle Hartzer besziehe?