Da wird aber nicht darüber diskutiert, ob nach Zeitraum x festgestellt wird, dass man ja UHV hätte bekommen können.

Es geht bei deinem Beispiel darum, dass sich das Einkommen des Kindsvaters erhöht hat und nun vorsorglich gefragt wird, wie man sich dann zu verhalten hat.
Sind ja zwei verschiedene Dinge und widerlegt nicht das, was ich bzgl. einer stattgefundenen Überzahlung geäußert habe.
 
HIer geht es aber auch nicht um die Kernfrage, mit der wir uns in diesem Fall beschäftigen.

Ich zitiere mal eben:

.Ich muss dazu sagen, dass sich unsere Einnahmesituation wegen Arbeitslosigkeit und Arbeitswiederaufnahme häufig verändert hat. Wir erhalten aufstockende Leistungen.

Es wird ausgesagt, dass sich das Einkommen immer wieder verändert hatte. Dies hatte man jedoch gemeldet und das Amt hat fehlerhaft reagiert, indem der Änderungsbescheid falsch ausgestellt wurde.

Da handelt das Amt jedoch korrekt, denn auch als ALG2-Empfänger hat man die Pflicht Fehler anzuzeigen und zu überprüfen. Wenn man es nicht kann, weil man es nicht erkannt hat, dann ist es vollkommen egal, denn die Überzahlung fand statt und das Geld muss natürlich zurückgezahlt werden.

Wir reden aber davon, dass eine Leistung (Unterhaltsvorschuss) hätte beantragt werden können, es aber nicht geschah und das aufgrunddessen das JC fiktiv Summe x zurückverlangt hat, obwohl der UHV nicht gezahlt wurde. Genau das geht ja nicht.

Das Beispiel hat nichts mit dem besagten Fal zu tun und lässt sich nicht vergleichen.
 
Pardon, das ist so nicht ganz korrekt.

Ja, für 6 Jahre zahlt das Jugendamt Unterhaltsvorschuss. DiesenTipp kriegt man aber weder auf dem Jugendamt noch auf dem JobCenter ungefragt. Wer den Unterhaltsvorschuss nicht gleich beantragt, kriegt tatsächlich erstmal Hartz 4 für sich und das Kind. [...]

Ich will nicht bestreiten, dass Du womöglich einen Fall kennst, bei dem es so gelaufen ist, wie Du es schilderst. Fehler passieren täglich in jedem Lebensbereich.

Richtig oder gar die Regel ist das aber deshalb nicht. Leistungen nach dem SGB II sind grundsätzlich letztrangige Leistungen. Bei der Beantragung ist der Sachbearbeiter daher gehalten, alle vorrangigen Ansprüche der Antragsteller zu prüfen und ggf. aufzuforden, diese Ansprüche durchzusetzen.

Und eine Rückforderung von Leistungen ist allenfalls dann denkbar, wenn der Antragsteller trotz Aufforderung seine Ansprüche nicht geltend gemacht hat. Sollte der Fall also aus Deinem persönlichen Umfeld kommen, rate ich dringend dazu, die Geschichte rechtlich überprüfen zu lassen. ;)

Das ist schlichtweg FALSCH. Nicht geltend gemachte Ansprüche gegen Dritte werden vom JobCenter behandelt als wären sie geltend gemacht worden.

Wenn der Betreffende aufgefordert wurde, die Ansprüche geltend zu machen ist das möglich, ja.
Der Antragsteller hat eine Mitwirkungspflicht. Wenn er dieser schuldhaft nicht nachkommt, hat er auch keinen Anspruch auf die beantragten Leistungen. Normalerweise wird diese Folge aber auch im Rahmen der Aufforderung bekanntgegeben. ;)
 
Was nützen dir Beispiele aus meinem Leben, wenn du die Personen nicht kennst. Ich kenne aber zum Beispiel eine alleinerziehende Mutter, bei der der Vater des Kindes nichts zahlt. Sie bekam die erste Zeit (Ich meine die ersten 4 oder 5 Jahre waren es) nach der Geburt ihres Kinders Hartz IV (mittlerweile nicht mehr) und konnte sogar sparen und mit dem Geld in den Urlaub (nur Dänemark, aber ist ja auch Urlaub, der was kostet) fahren. Weitere Beispiele gab es zu genügend im Thread. Vielleicht einfach mal quer lesen.
Mit dem Querlesen haste recht/Recht, dein Beispiel zeigt mir, dass sie dank sozialer Kontakte ihren Status über Jahre halten konnte und somit nicht abgerutscht ist. Ein gefestigtes soziale Umfeld ist wichtig, vielleicht am Wichtigsten.
Der mennschliche Aspekt interessiert übrigens sehr. Ich kann nur nicht leiden, wenn irgendwer in einen Thread rein trampelt mit der Bahuptung, man habe den Aspekt nicht besprochen ohne sich mit dem Thread auseinander zu setzen. Besonders dann, wenn der Artikel rein reißerisch verfasst ist.
Hartz4 ist doch größtenteils reißerisch. Das erste Beispiel war nichtmal eine komerzielle RTL2 Reportage, ich finde sie leider nicht mehr. Sie war sehr gut. Es ist halt Bestandteil einer Realität. Bestandteil von Hartz4. Ich nehme deinen Rat an und werde mich ab jetzt etwas zurückhalten im Reißerischen. Ich werde mich aber nicht auf Zahlen beschränken, das Menschliche ist wichtiger und irgendwann muss auch da was getan werden. Hartz4 kann man man nicht mit Mathematik und schon gar nicht mit Geld lösen ;)
 
Auch wenns nervt, aber hier nochmal was regionales über Götz Werner mit seiner Utopie BGE:
https://www.augsburg.tv/aktuell/dm-gruender-goetz-werner-begeistert-studenten-15_01_2013.html

Wär doch cool, oder? ;)
Schlimm ist eigentlich, dass es machbar ist, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Politiker darüber überhaupt nachdenkt.

Wir leben in einem Land des Überflusses, trotzdem rutschen immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze. Dabei haben wir so viel Geld hier, dass es niemand müsste. Lieber streitet man sich über Minijobs und dergleichen mehr.

Der gute Götz hat völlig recht. Und damit würde ein neuer Wirtschaftsaufschwung fast vollautomatisch kommen. Aber nun gut, ich denke, wir werden die Realisierung nicht mehr erleben.
 
Schlimm ist eigentlich, dass es machbar ist, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Politiker darüber überhaupt nachdenkt.
Doch einige, es wird von Parteien aufgegriffen, leider sind innerparteilich Unstimmigkeiten, bei den Linken z.B.. Die Wagenknecht will kein BGE, die Kipping wills, hat sich zumindest dafür ausgesprochen und vom Michel Friedmann die Packung bekommen, ein gutes Mädchen übrigens. Das BGE ist in der Politik im Gespräch. Beim ersten Auto haben auch alle geschrien, "Was soll das krachmachende Ding? Is langsamer als ne Kutsche und macht viel Radau!"

Drüber reden, reden, reden!!!
Wir leben in einem Land des Überflusses, trotzdem rutschen immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze. Dabei haben wir so viel Geld hier, dass es niemand müsste. Lieber streitet man sich über Minijobs und dergleichen mehr.
Der Systemfehler ist das Geld. Künstliche Verknappung, Hebelwirkung der Banken, Geldpolitik, Geld als Kreditwährung... Der ZINS... Geld ist nie genug da und das ist so gewollt, damit man Wachstum generiert. Ich will aber jetzt keine Systemrevoluzzerdebatte eröffnen, viele profitieren vom derzeitigen System. Es wird definitiv nicht das letzte Geldsystem sein.
Der gute Götz hat völlig recht. Und damit würde ein neuer Wirtschaftsaufschwung fast vollautomatisch kommen. Aber nun gut, ich denke, wir werden die Realisierung nicht mehr erleben.
Gleich hau ich dich, das BGE wird kommen. Spätestens nach der nächsten Krise. Drüber reden, reden, reden! Und auch schreiben! ;)
 
Schlimm ist eigentlich, dass es machbar ist, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Politiker darüber überhaupt nachdenkt.

Gut umgesetzt, zusammen mit einer Geldsystemreform wär das möglich.
Es gibt da z. B. den Plan B.

Eine Utopie kann erst Wirklichkeit werden, wenn man sich auf den Gedanken einlässt.
 
Das BGE ist in der Politik im Gespräch. Beim ersten Auto haben auch alle geschrien, "Was soll das krachmachende Ding? Is langsamer als ne Kutsche und macht viel Radau!"
Jaja, wie schon im Film Thema war: Erst war die Erde eine Scheibe, weil alle Leute meinten, dass es so ist. Es bedarf viel Zeit, bis alle einsehen, dass es anders ist und sein kann. Aber solche Ideen scheitern meistens nicht an der Masse des Volkes, sondern an einer Minderheit, die aber die Macht hat. Und das sind nunmal Banken, Konzerne und deren Nutten, also unsere Volksvertreter. Fakt ist, dass die Idee gut und finanzierbar ist. Aber eben nicht gewollt. Das muss nicht immer so bleiben, ganz sicher wird sich schon auf absehbare Zeit irgendwas mit der Rente ändern müssen. Nur ich denke eben, dass ich nicht so alt werde, um das noch zu erleben ;)

Gleich hau ich dich, das BGE wird kommen. Spätestens nach der nächsten Krise. Drüber reden, reden, reden! Und auch schreiben! ;)
Es ist doch die Frage, wie schlimm die nächste Krise das Volk trifft. Die USA stecken seit Jahren (eigentlich schon seit Jahrzehnten) in der Krise. Trotzdem wählt knapp die Hälfte aller die Republikaner. Die Deutschen sind doch in der Masse leider nicht schlauer als die Amis...

Eine Utopie kann erst Wirklichkeit werden, wenn man sich auf den Gedanken einlässt.
Und genau den Willen vermisse (und erwarte ich erst gar nicht) von meinen Volksvertretern. Zumal ich den Großteil derer für egozentrische selbstverliebte Arschkriecher halte. Keinem traue ich über den Weg und keiner Partei kann ich guten Gewissens meine Stimme schenken. Das war aber schon immer so. Bei jeder Wahl entscheide ich mich stets nur, wo ich am wenigsten Bauchschmerzen haben könnte.

Aber mal so am Rande: Überlegt doch mal, wie lange es gedauert hat, bis die Grünen ihren Atomausstieg gesellschaftsfähig machen konnten. Das war von Anfang an im Kernprogramm der Partei verankert, also schon seit den 70er Jahren. Wenn alles klappt, sind wir 2022 raus. Das werden dann knapp 50 Jahre sein. Abgesehen von der Tatsache, dass ich gegen die Art und Weise bin, wie es nun gemacht wird, war das aber ein Thema, das alle und jeden betraf. Einige, zum Teil "glücklich getimte", Unfälle in Reaktoranlagen waren nötig, um die Masse dafür zu sensibilisieren. Wie lange wird es unserer "Leistungsgesellschaft" dauern und wieviele Burnouts muss jemand haben, bevor das gesellschaftsfähig wird? Selbst bei der SPD sagt man heute noch: "Wenn ich nicht arbeite, brauch' ich nicht essen".

Also ich bleib' mal dabei. Bevor diese Idee Wirklichkeit wird, sind meine Enkel in Rente :(
 
Aber mal so am Rande: Überlegt doch mal, wie lange es gedauert hat, bis die Grünen ihren Atomausstieg gesellschaftsfähig machen konnten.

Also ich bleib' mal dabei. Bevor diese Idee Wirklichkeit wird, sind meine Enkel in Rente :(

Genau. Als Einzelner kann man recht wenig bewegen, es sei denn, man kümmert sich selbst und bringt sich in seinem Dorf in dem Man lebt ins Gespräch.

Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommen ließe sich auch regional umsetzen, hierzu ein kleines Beispiel:
- bis 1000 Einwohner
- gute infrastrukturelle Lage (z. B. in der Nähe von einer Großstadt)
- attraktiv für Unternehmer

Was müsste man machen?
- positive Leistungsbilanz
- Bürger müssen viele Aufgaben selbst übernehmen
- Grundversorgung für Strom, Wasser
- kein Schwimmbad
- direkte Wahlen des Bürgermeisters (der nur ein geringes Einkommen erhält z. B. wie Hartz 4 Regelsatz)
- öffentliche Aufgaben (Arbeitsamt, Einwohnermeldeamt und dergleichen möglichst abbauen, wenig Personal für die öffentlichen Aufgaben)
- herunterfahren der Energiekosten für Kindergärten, Schulen, Feuerwehr etc.
- Kreisel statt Ampeln
- ortseigene Bank
- möglichst kleinen Ortsrad, um sich durch das demokratische Verfahren nicht zu sehr auszubremsen
- etc.

Hat die Ortschaft genug Euro und verzinsen die sich, fließt das Geld der Schuldenorte in den Ort, in dessen es Leistungsbilanzüberschüsse gibt.

Macht die Ortschaft Gewinne, wird ein Teil in Form eines bedingungslosen (flexibles) Grundeinkommens an jedem Bürger des Ortes ausgeschüttet, macht es miese, geht es anders herum, also Gebühren/Abgaben werden erhöht.

Das ließe sich aber nur im Kleinen machen, dezentral. Man könnte auch die öffentlichen Aufgaben über das Internet teilweise abwickeln (z. B. Schule von zu Hause). Das ließe sich beliebig fortspinnen, man muss es nur umsetzen.

Übrigens könnte man auch ganz von Bankkrediten wegkommen, wenn man beispielsweise eine Nachbarschaft hat oder eine Familie, die einen Fond verwaltet. Geld wird dort eingezahlt (wie eine Steuer = ohne direkte Gegenleistung) und dann arbeitet man die Projekte demokratisch ab. Man vergibt ein zinsloses Darlehen etc. Überschusszinsen verbleiben als Sicherungspuffer, falls ein unvorhersehbares Ereignis eintritt.

Es ist leider nur so, dass viele Menschen nicht einmal mit den Grundbedürfnissen zufriedengestellt sind. Wenn man vernünftig handeln würde und sich alle einig wären, wäre das alles kein Problem.

Es ist ja auch so wichtig, den Nachbarn zu beeindrucken, den man nicht leiden kann. Sich Dinge zu kaufen, die man nicht wirklich zum Leben benötigt und irrational seine Kaufentscheidungen zu treffen (Impulskäufe).
 
Es ist ja auch so wichtig, den Nachbarn zu beeindrucken, den man nicht leiden kann. Sich Dinge zu kaufen, die man nicht wirklich zum Leben benötigt und irrational seine Kaufentscheidungen zu treffen (Impulskäufe).
Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen,
von Geld, das wir nicht haben,
um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.
 
Joah der Spruch ist etwas angegraut, ein wenig verändert zur Abwechslung:

Die Menschen kaufen Dinge die sie nicht brauchen,
um die Leere ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit zu kompensieren,
von Geld für das sie ihre Lebenszeit verschwenden,
durch Arbeit - die immer nur andere Menschen reich macht,
und Konzernen Riesengewinne einbringt,
dabei mir als Dividende einen Anteil an der Beute beschert :mrgreen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es muss ja keiner für einen Konzern arbeiten. Jeder hat die Möglichkeit, sein eigener Chef zu sein, man muss sich nur aufraffen und das, was man kann, gut verkaufen. Es muss keiner der "Sklave" eines anderen sein, wenn er oder sie nicht möchte.
 
Es muss ja keiner für einen Konzern arbeiten. Jeder hat die Möglichkeit, sein eigener Chef zu sein, man muss sich nur aufraffen und das, was man kann, gut verkaufen. Es muss keiner der "Sklave" eines anderen sein, wenn er oder sie nicht möchte.

Du bist auch als Selbständiger ein Sklave - nämlich der Deines Kunden...

Irgendwann stehst du mal vor der Entscheidung, entweder gar nichts zu arbeiten oder für jemanden, den du nicht magst.
 
Man kann jeden Punkt in der Kette anders lösen. Jeder Parameter z.B. Einkommen, Arbeit, Freizeit, Konsum kann die unterschiedlichsten Werte annehmen (+ sind voneinander abhängig) und wenn man sie für sich gedanklich simuliert kann man vielleicht ein Optimum an persönlicher Lebensqualität herausfinden :)
 
Du bist auch als Selbständiger ein Sklave - nämlich der Deines Kunden...

Stimmt nur bedingt. Ich kann Kundenaufträge ablehnen, was auch bereits geschah. Ich muss nicht alles annehmen und umsetzen, ganz gleich, wie hoch das bereitgestellte Budget schlussendlich aussieht.

Ich werde ja nicht gezwungen, die Aufträge anzunehmen. Man hat ja schließlich die Wahl. Manchmal muss man Kunden gehen lassen, damit ein anderer kommen kann. Ob ich nun 1000 Euro mehr oder weniger umsetze, macht den Kohl nun nicht fett.


Irgendwann stehst du mal vor der Entscheidung, entweder gar nichts zu arbeiten oder für jemanden, den du nicht magst.

Es hat ja nicht jeder einen Chef, den man nicht leiden kann. ;) Ich hatte schon ganz tolle Jobs, sodass man auch hin und wieder mit dem Chef am Wochenende einen trinken ging und den Laden am nächsten Tag geschlossen ließ. Nicht jeder Chef oder Arbeitgeber ist so drauf, dass man ihn nicht abkann und ungern zur Arbeit geht.

Aber auch dann hat man die Möglichkeit, sich nebenher auf andere Stellen zu bewerben.