Die Kürzung des Hartz 4 Regelsatzes ist das Problem. Hartz 4 ist ja schon recht wenig und wenn man nicht das macht, was die Behörde einem sagt, wird man gekürzt. Erst 30 %, dann 60 % und dann 100 %.

Die Grundsicherung (Hartz4) ist das absolute Existenzminimum, da darf man nicht dran rumkürzen!!!

Selbst bei einer 100 % Kürzung, besteht kein Recht auf Krankenversicherung und Mietzahlung durch die ARGE für die Unterkunft. Will heißen, man wird nun obdachlos und hat Mietschulden (Zwangsverschuldung). Auch wenn man dann nachträglich doch willfährig wird, bleibt die Sanktion weiter bestehen für die Zeit der Sanktion und man muss weiter dem Willen des Jobcenters nachkommen.

Dies steht so ähnlich im Vertrag über die Eingliederung, die jeder Hartz 4 Empfänger unterschreiben muss. Die nennt sich "Eingliederungsvereinbarung". Wenn man die Eingliederungsvereinbarung nicht unterschreibt, weil in der Rechtsfolgenbelehrung eben diese Sanktionen stehen, wird diese per Verwaltungsakt zugestellt d. h. sie wird von staatlicher Seite aus als verbindlich erklärt.

Widerspruchsverfahren haben bei Hartz 4 keine aufschiebende Wirkung d. h. im Zweifel wird Hartz 4 erst durch die Gerichtsentscheidung wieder gezahlt. Und das soll "menschenwürdig" sein?

Ich nenne das Ausnutzung einer Zwangslage.

P.S.: Ich arbeite Vollzeit (Erwerbsarbeit). Mich geht dieses Thema aber durchaus etwas an in diesem Land.
 
Ich dachte immer, dass es Allgemeinbildung ist, dass man Anspruch auf Arbeitslosengeld hat, wenn man in 24 Monaten zwölf versicherungspflichtig gearbeitet hat.
Haben die den Schnitt auf 24 Monate gesenkt? Noch vor einiger Zeit musste man innerhalb von 36 Monaten mindestens 12 Monate versicherungspflichtig gearbeitet haben, um Anspruch auf ALG 1 zu haben.

Widerspruchsverfahren haben bei Hartz 4 keine aufschiebende Wirkung d. h. im Zweifel wird Hartz 4 erst durch die Gerichtsentscheidung wieder gezahlt. Und das soll "menschenwürdig" sein?

Ich nenne das Ausnutzung einer Zwangslage.
Man muss ja nicht jede Tätigkeit annehmen. Wichtig ist, dem Fallmanager einen Grund für die Ablehnung zu liefern, der auch akzeptabel ist. Wenn man hingeht und sagt, man habe kein Interesse auf die Arbeit, dann würde ich auch sofort kürzen. Für Faulheit und Sozialschmarotzerei habe ich auch kein Verständnis.

Die Jobcenterangestellten werden so häufig von den ALG 2-Beziehern aufs Korn genommen, dass diese einfach immer härter und gemaßregelter vorgehen und lieber eher als später Leistungen kürzen. Sie können den Leuten ja auch nicht ansehen, wer von ihnen trickst oder es ehrlich meint. Darum gewinnen ja auch soviele Widerspruchsentscheidungen erst im nachhinein.

Früher sind die Menschen noch zum Amt gegangen und haben sich einfach eine neue Leistung geholt, wenn sie glaubhaft versicherten, sie hätten beispielsweise ihr Geld verloren. Heute gibt es das nicht mehr. Zu viele erschleichen sich einfach Leistungen und zu viele Hartz4 Bezieher wollen heutzutage auch nicht arbeiten und lieber die Hand aufhalten. Wie soll man da auch anders entscheiden?
 
Wenn man hingeht und sagt, man habe kein Interesse auf die Arbeit, dann würde ich auch sofort kürzen.
Ich würde den Job einfach jemand anderem anbieten. Bei der Anzahl der Erwerbslosen gibt es sicher genug, die den Job gerne hätten. Warum muss ich unbedingt einen Unwilligen unter Zuhilfenahme des Entzugs von Lebensnotwendigem zwingen, diesen Job zu machen?

Zu viele erschleichen sich einfach Leistungen und zu viele Hartz4 Bezieher wollen heutzutage auch nicht arbeiten und lieber die Hand aufhalten. Wie soll man da auch anders entscheiden?
Man sucht sich einen anderen für den Job. Es gibt mehr Arbeitslose als angebotene Arbeitsplätze. Selbst wenn man die Verweigerer abzieht, bleiben genug Arbeitslose, um alle offenen Arbeitsplätze zu besetzen.

Das ist so, als wollte ich meinen Sohn zwingen, seine Pommes aufzuessen, obwohl sein Bruder danebensitzt und sie gerne hätte.

Marty
 
Würde dir ja gern Recht geben, aber so läufts nicht. Die Leistungsbezieher haben ihre Wiedereingliederungsvereinbarung im Beisein des Amtsmitarbeiters unterschrieben. Sie sind verpflichtet jede zumutbare Tätigkeit anzunehmen.

Klar könnte der Job jemand anderem gegeben werden, aber dann würde der Mitarbeiter ja noch die Faulheit seines Kunden unterstützen und sogar eine Mitschuld bei der Verletzung der Wiedereingliederungsvereinbarung tragen.

Normalerweise achten die Mitarbeiter aber auch auf den Lebenslauf des Kunden und versuchen die Jobsuche bestmöglichst anzupassen. Wenn aber gar nichts geht, dann werden auch Tätigkeiten unterhalb des erlernten "Anspruchs" vermittelt. Immerhin bezieht auch der eventuelle Akademiker in diesem Moment staatliche Leistungen.
 
Würde dir ja gern Recht geben, aber so läufts nicht
Ich weiß, wie das heute läuft, das ist oft genug hier im Thread erläutert worden. Du schreibst aber "Ich würde das auch so machen"... und darauf bin ich eingegangen.

Klar könnte der Job jemand anderem gegeben werden, aber dann würde der Mitarbeiter ja noch die Faulheit seines Kunden unterstützen und sogar eine Mitschuld bei der Verletzung der Wiedereingliederungsvereinbarung tragen.
Du bist also der Meinung, dass das Verfahren so gut ist.

Ein Job, für den 300 Leute in Frage kommen, bietet man einem an und wenn der ihn nicht will, weil er zu faul zum Arbeiten ist, dann muss dieser Eine drangsaliert werden, ihm das Geld gekürzt werden etc? Ich halte das für nicht zieführend und würde das nur unterstützen, wenn er der Einzige ist, der für einen Job in Frage käme.

Wenn aber gar nichts geht, dann werden auch Tätigkeiten unterhalb des erlernten "Anspruchs" vermittelt.
Es gibt also frei Jobs in Deutschland, für die es unter den Hartz IV Empfängern nur EINEN Qualifizierten gibt? Glaube mir, wenn das Jobs wären, die auch nur ansatzweise ein erträgliches Leben finanzieren würden, dann gäbe es in Deutschland Tausende, die den gerne machen würden, völlig freiwillig.

Marty
 
Würde dir ja gern Recht geben, aber so läufts nicht. Die Leistungsbezieher haben ihre Wiedereingliederungsvereinbarung im Beisein des Amtsmitarbeiters unterschrieben.
Was ist diese Unterschrift denn wert wenn der Leistungsbezieher überhaupt keine andere Möglichkeit hatte? Eigentlich sind Unterschriften unter einem Vertrag dazu da damit beide Parteien ihren Willen erklären mit dem Ganzen einverstanden zu sein. Mit der Eingliederungsvereinbarung werden aber die wenigsten zufrieden sein, folglich erklärt da oft ein Vertragspartner nur unter Zwang/Nötigung seinen Willen womit der Vertrag eigentlich hinfällig sein müsste.


Klar könnte der Job jemand anderem gegeben werden, aber dann würde der Mitarbeiter ja noch die Faulheit seines Kunden unterstützen

Nur weil man nicht nicht jeden Drecksjob auch noch zu den miesesten Konditionen annimmt ist man noch lange nicht faul. Eventuell hat man nur zuwenig Gehirnwäsche abbekommen und/oder man nutzt lieber Andere aus als selbst ausgenutzt zu werden - an sich ja ein intelligenter Gedanke.
 
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Ein Job, für den 300 Leute in Frage kommen, bietet man einem an und wenn der ihn nicht will, weil er zu faul zum Arbeiten ist, dann muss dieser Eine drangsaliert werden, ihm das Geld gekürzt werden etc? Ich halte das für nicht zieführend und würde das nur unterstützen, wenn er der Einzige ist, der für einen Job in Frage käme.


Ein Denkfehler ist dabei: Der Job wird im Regelfall auch den 300 Leuten vorgeschlagen. Im "Idealfall" hat also einer einen Job und 299 einen vom Amt finanzierten Freizeitausflug zum Arbeitgeber gehabt.

(Lassen wir es mal 5 Euro Bewerbungspauschale, bei einer Leihfirma werden ca. 299 der 299 eingeladen, also 2990 Fahrtkosten und Papieraufwand sein. Macht eine Kostennote von knapp 5000 Euro, damit 1 Person den Job bekommt. Diese müssen durch Leistungskürzungen der anderen ja wieder eigespielt werden)
 
Ein Job, für den 300 Leute in Frage kommen, bietet man einem an und wenn der ihn nicht will, weil er zu faul zum Arbeiten ist, dann muss dieser Eine drangsaliert werden, ihm das Geld gekürzt werden etc?
Aber das sind doch verschiedene Facetten. Zum einen wird wie gesagt schon versucht auf den Jobsuchenden und seine Fähigkeiten wie Interessen einzugehen. So schmalspurig sind die Mitarbeiter auch nicht. Sie versuchen da auch schon langfristig zu denken und den ALG 2 Beziehern perspektiven zu bieten, sofern vorhanden, um zukünftige Leistungen für ihn möglichst gering zu halten. Wenn er aber nichts gelernt hat und je jünger er ist, desto eher versuchen die Jobcenter sogar eine mögliche Qualifizierung - die besseren Qualifizierungen wie Ausbildungen/Umschulungen und Fort-/Weiterbildungen werden da potenziell stärker an die sehr willigen und chancenreichsten vergeben. Und wenn der Bezieher wenig wollen oder Unfähigkeit aufgrund verschiedenster Gründe aufweist, um für ihn echte Perspektiven zu suchen, werden sie in weniger qualifizierte Maßnahmen gesteckt, einerseits mit der Spur Hoffnung auf Mindestqualifizierung, dann auch aufgrund eigener Verschönerungswünsche der eigenen "Bilanz" gegenüber.
Und letztlich haben die Jobcenter auch immer nur einen bugetierten Jahrespool zur Verfügung.

Wieso wird der Leistungsbezieher drangsaliert? Es wird versucht, ihn unabhängiger von staatlichen Leistungen zu machen. Letztlich ist jeder für sich selber verantworlich, sofern er geistig und gesundheitlich dazu in der Lage ist. Wer nicht die anspruchslosesten Jobs bedienen will, muss sich selber um sein berufliches Fortkommen kümmern und kann dann dabei auf Hilfe von außen der verschiedensten Einrichtungen zurückgreifen. Und auch eine vorhandene hohe Qualifizierung bedeutet nicht automatisch das Recht nichts zu tun und zu sozialzuschmarotzen.

Es ist selbstverständlich eine Frechheit von vielen Unternehmen, Hungerlöhne zu zahlen. Dennoch können diese Löhne aufgestockt werden. Und zusammengenommen sind das mehrere Hundert Euro mehr als nur die staatlichen Leistungen alleine. Es sollte doch zumindest für diejenigen mit Optimismus ein Einstieg in eine bessere Zukunft darstellen. Das Rad der Zeit steht niemals still, wer sich in solchen Situationen nicht ständig um Besserung bemüht, wird auch auf der Strecke bleiben. Niemand sagt, jemand müsste 3-Schichten monotone Erbsenzählerei am Fließband sein Leben lang ausüben.


Was ist diese Unterschrift denn wert wenn der Leistungsbezieher überhaupt keine andere Möglichkeit hatte? Eigentlich sind Unterschriften unter einem Vertrag dazu da damit beide Parteien ihren Willen erklären mit dem Ganzen einverstanden zu sein. Mit der Eingliederungsvereinbarung werden aber die wenigsten zufrieden sein, folglich erklärt da oft ein Vertragspartner nur unter Zwang/Nötigung seinen Willen womit der Vertrag eigentlich hinfällig sein müsste.
Nur weil man nicht nicht jeden Drecksjob auch noch zu den miesesten Konditionen annimmt ist man noch lange nicht faul. Eventuell hat man nur zuwenig Gehirnwäsche abbekommen und/oder man nutzt lieber Andere aus als selbst ausgenutzt zu werden - an sich ja ein intelligenter Gedanke.
Vor dem Hartz4 hat er doch wahrscheinlich 12 Monate Arbeitslosengeld erhalten. Das waren also mindestens 12 Monate in dem er seine Zukunftsplanung in die Hände nehmen konnte.
In der Regel sind die Jobcenter in den ersten Monaten bis zu 10-12 Monaten eher still und beginnen erst dann den Leistungsbezieher stärker in das Büro einzuladen.

Ausreichend Zeit also, um sich zu orientieren, Arbeit zu suchen, oder Weiter-/Fort-/Umzubilden.
 
Ausreichend Zeit also, um sich zu orientieren, Arbeit zu suchen, oder Weiter-/Fort-/Umzubilden.

Natürlich, aber darum geht es hier gar nicht. Ich finde es persönlich auch beinahe unmöglich in 12 Monaten Jobsuche nix passendes zu finden, aber es gibt halt definitiv ne Menge Menschen die aus dem unterschiedlichsten Gründen durch die Siebe des Arbeitsmarktes fallen und auch die haben ihre Grundrechte nicht an der Pforte beim Arbeitsamt abgegeben und verdienen es weiterhin nicht erpresst zu werden.

Das durch den Arbeitszwang die Latte für die schlechtmöglichsten Löhne und Arbeitsbedingungen nach unten versetzt wird sollte grade Dich als Gastronomieangestellter aus Eigeninteresse zum umdenken bewegen ;)
 
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Das ist so, als wollte ich meinen Sohn zwingen, seine Pommes aufzuessen, obwohl sein Bruder danebensitzt und sie gerne hätte.
Naja, es geht wohl ehern um Spinat, Innereien und sonstige Leckereien für die Kleinen. Es ist sicherliche eine Frage der Erziehung, aber hin und wieder kann man den Bengel dazu verdonnern, dass aufzuessen, was auf dem Teller ist. Und wenn er kurze Zeit später rumjammert, dass er noch Hunger habe, wirst du dir doch auch deine Gedanken machen. :mrgreen:
 
Das durch den Arbeitszwang die Latte für die schlechtmöglichsten Löhne und Arbeitsbedingungen nach unten versetzt wird sollte grade Dich als Gastronomieangestellter aus Eigeninteresse zum umdenken bewegen ;)
Ich bin ja selber NGG-Mitglied und genieße zur Zeit auch Funktionärstatus (wurde mir einfach aufgelegt ohne das ich danach fragte). Die Gewerkschaft interessiert mich, da ich für bessere Bedingungen kämpfen will und am eigenen Leib bereits Hungerlöhne erfahren habe. Die NGG ist aber heutzutage auch sehr erfolgreich, der tarifliche Mindestlohn für niedrigste Arbeiten in diesem Segment wurde und wird in den deutschen Ländern auf 8,50 Euro Brutto angehoben. Mein persönlicher Tariflohn für meine Tätigkeiten liegen weit höher, so dass ich mir um mich selber kaum Gedanken machen muss.

Trotz der 8,50 Euro Mindestlohn zahlen viele einfach weniger. Da sind die Mutwilligkeit der Firma ausschlaggebend, da sie auch das Unwissen der Bewerber dabei ausnutzen. Und das muss entschieden bekämpft werden.
 
Sie sind verpflichtet jede zumutbare Tätigkeit anzunehmen.

Ja. Eine Arbeit die dem Grundgesetz entspricht. Bei Hartz 4 wird aber mit der existenziellen Vernichtung gedroht.

Sagt der Hartz 4 Empfänger "nein", wird gekürzt, es sei denn ein "wichtiger belegbarer Grund" liegt vor.

Zunächst wird aber ohnehin erst einmal gekürzt, um den Aufsetzigen Hartz 4 Empfänger gefügig zu machen und unter Druck zu setzen.

Bei 100 % Kürzung, gibt es weder Krankenversicherung noch Mietzahlung vom Amt. Heißt also, der Hartz 4 Empfänger darf im Obdachlosenheim oder auf die Straße gehen und sich eine Bank suchen zum schlafen.

Kein Essen, keine medizinische Versorgung und keine Unterkunft. Zwar werden Lebensmittelgutscheine ausgegeben, diese sind aber eine Kann-Leistung. Die muss der Sanktionierte dann bei dem Sachbearbeiter, der ihn die Kürzung gegeben hat, erbetteln. Weiterhin muss der Hartz 4 Empfänger den Vertrag erfüllen und seinen Bemühungen nachkommen, die in der Eingliederungsvereinbarung unterschrieben wurden.

Erklär mal den Hartz 4 Empfänger, dass die so genannten "Banken" 2 Billionen bekommen und für den Hartz 4 Empfänger nicht einmal 1000 Euro insgesamt bleibt, um ein kleines, bescheidenes Leben zu führen. Das mag alles nach "linksgerichteten Populismus" klingen, in der Sache ist es aber richtig.

Also für diese schändlichen Hartz 4 Gesetze kann es nur ein Fazit geben: Hartz 4 gehört in den Gulli. Stattdessen muss man über Alternativen nachdenken, welche auch weniger Bürokratie verursachen.

Die ganzen Leute, die eben durch Hartz 4 beschäftigt sind (Gerichte, Anwälte, Gutachter, Sachbearbeiter, Ärzte, ...) könnte man auch vernünftiger einsetzen.

Außerdem ist es auch richtig, es gibt zu wenig Arbeitsplätze für die ganzen Arbeitslosen. Man wird es nicht schaffen, Vollbeschäftigung zu erhalten.

Also die Politik muss dringend etwas verändern, sonst wird sich diese Wut eines Tages entladen. Ein ganz schön schwieriges Unterfangen angesichts der hohen Staatsverschuldung.
Streicht man eines Tages die Bezüge der Hartz 4 Empfänger, werden wir noch vor morgen früh Köpfe rollen sehen. Außerdem wird es durch die Herrscharr von Niedriglohn-Beschäftigten eines Tages zu sehr hoher Altersarmut kommen. Das ist ja schon Realität.

Vielleicht gibts dann eine Abschussprämie für die blöden, Rentner, die ihr ganzes Leben lang geschuftet haben und jetzt etwas vom Staat wollen, elende Sozialschmarotzer aber auch.
Sterbt schneller, das Geld ist alle!

P.S.: vielleicht könnte man ja die ganzen Arbeitslosen die neue Playstation 4 geben, dann sind die auch beschäftigt und aus der Statistik raus. Wer Ironie findet, darf sie behalten ;)
 
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Der dann wie finanziert wird? Wenn man sich anschaut, in welchen Branchen vor allem Niedriglöhne gezahlt werden, dann ist davon auszugehen, dass ein Folge des Mindestlohns steigen Lebenshaltungskosten sind. Und wie du bereits geschrieben hast, wird jemand weniger verdienen, wenn der andere mehr bekommen soll. Das dies nicht zwingend der Vorstand ist oder zumindest alle über dieser Mindestgrenze betroffen sind, ist nicht auszuschließen.

Ich seh beim Mindestlohn die Gefahr, dass eine Umverteilung aus der Mitte nach unten stattfindet. Also letztendlich eine Entwicklung, die den Armen nur kurzfristig hilft, aber strukturell nix ändert.
Ich war jetzt ein paar Tage nicht online, will aber trotzdem jetzt noch drauf antworten.

Wie der finanziert wird, ist zunächst einmal Problem der Arbeitgeber. Letztlich kosten Arbeitskräfte immer Geld. Selbst in der Sklaverei brauchten die Menschen Unterkunft und Verpflegung. Und wenn heute Löhne gezahlt werden, von denen Menschen nicht leben können, dann ist ihre Arbeitskraft offensichtlich weniger wert als die eines Sklaven.

Die Gegenfrage müsste also nun sein, wie lange es ein Staat aushalten kann, die Reichen immer reicher zu machen. Ob es nun über Steuervergünstigungen oder über "Subventionierung" derer Arbeitskräfte geschieht, spielt ja erstmal keine Rolle. Auch wenn es die Regierung gerne sehen würde, aber ein Staat besteht nunmal nicht nur aus gefragten, hochqualifizierten Menschen, für die jede Firma jeden Preis zahlt.

Die Umverteilung von der Mitte nach unten passiert bereits seit Jahrzehnten. Die bürgerliche Mitte trägt die soziale Last der Bedürftigen. Und die Bedürftigen und die Mitte tragen das Geld zu den Reichen. So war es schon immer. Bis zum nächsten Krieg oder Revolution. Dann fängt es wieder etwas weiter vorne an.
 
Ich bin ja selber NGG-Mitglied und genieße zur Zeit auch Funktionärstatus (wurde mir einfach aufgelegt ohne das ich danach fragte). Die Gewerkschaft interessiert mich, da ich für bessere Bedingungen kämpfen will und am eigenen Leib bereits Hungerlöhne erfahren habe. Die NGG ist aber heutzutage auch sehr erfolgreich, der tarifliche Mindestlohn für niedrigste Arbeiten in diesem Segment wurde und wird in den deutschen Ländern auf 8,50 Euro Brutto angehoben. Mein persönlicher Tariflohn für meine Tätigkeiten liegen weit höher, so dass ich mir um mich selber kaum Gedanken machen muss.

Als Gewerkschafter ist es natürlich verständlich, dass du kein Interesse an der Mündigkeit der Menschen hast. Ansonsten würden die Gewerkschaften ja ihre daseinsberechtigung verlieren den Menschen etwas von ihrem Lohn aus der tasche zu ziehen, damit deren Bosse schön im der S-Klasse von Mercedes rum kurven können von Termin zu Termin...

Um Mündigkeit bei Gehaltsverhandlungen ging es nämlich deinem Vorredner. Man nimmt den Menschen die Würde selbst über ihre Gehälter zu verhandeln, da sie vom Gesetz her gezwungen sind jede zumutbare Arbeit anzunehmen und gar nicht verhandeln können und nein sagen können zu unverschämten Forderungen. Die Menschen im Niedriglohnsektor werden ja quasi unmündig gemacht und zu den Gewerkschaften getrieben. Auch Marty hatte erwähnt, dass es genügend Arbeitswillige gibt. Sicherlich mehr als es Stellen gibt. Aber durch den HickHack ständig Menschen zur Arbeit zu zwingen, die eigentlich nicht wollen ist eine enorm hohe fluktuation im Arbeitsmarkt und eine enorm hohe Unzufriedenheit. Und die Möglichkeit für sich selbst zu verhandeln ist auch verloren gegangen.
 
Zum einen wird wie gesagt schon versucht auf den Jobsuchenden und seine Fähigkeiten wie Interessen einzugehen.
Warum? Das einzige Interesse einiger (wirklich nur einiger) Hartz IV Empfänger ist es doch, einfach in Ruhe gelassen zu werden und nichts zu tun. Von mir aus den ganzen Tag RTL2 zu schauen oder auf Klamm zu surfen. Warum muss man diese Leute zur Arbeit oder zur Fortbildung zwingen. Eine Fortbildung ohne Motivation des Schülers ist nutzlos, schon immer gewesen. Warum dafür Geld ausgeben?

Für alle offenen Arbeitsstellen sind Arbeitswillige vorhanden,bei einigen Stellen fehlt die Qualifikation. Man sollte, statt Arbeitsunwillige zu Bewerbungstrainings zu schicken lieber Arbeitswillige zu passender Qualifikation verhelfen.

Sie versuchen da auch schon langfristig zu denken und den ALG 2 Beziehern perspektiven zu bieten, sofern vorhanden, um zukünftige Leistungen für ihn möglichst gering zu halten
So, konkret: Ich möchte keine Perspektive, ich möchte bis mittags schlafen, dann den Fernseher anmachen, ein Buch lesen und sonst nichts tun. Wäre das so schlimm? Wem schade ich? Und was würde es ändern, wenn ich jeden Tag von morgens bis abends teure Fortbildungen besuche, zu denen ich keinen Bock habe und nachher doch keine Arbeit annehmen möchte?

Es ist sicherliche eine Frage der Erziehung, aber hin und wieder kann man den Bengel dazu verdonnern, dass aufzuessen, was auf dem Teller ist. Und wenn er kurze Zeit später rumjammert, dass er noch Hunger habe, wirst du dir doch auch deine Gedanken machen. :mrgreen:
Sicher werde ich mir meine Gedanken machen. Aber ich werde sicherlich nicht dasselbe Essen wieder auf den Tisch stellen und mein Kind dann zwingen und es sonst hungern lassen.

Marty
 
Wie der finanziert wird, ist zunächst einmal Problem der Arbeitgeber. Letztlich kosten Arbeitskräfte immer Geld.
Du verstehst scheinbar die Intention dieser Frage nicht. Ich gehe davon aus, dass er sich die von seinen Kunden holte (bei manchen Unternehmen inkl. einem kleinen Aufschlag). Du, der Mindestlöhner, die Mittelschicht und ich zahlen dann also z.B. bei Lebensmittel drauf. Gleichzeit kann man wohl davon ausgehen, dass die Einsparungen, die der Staat durch den Mindestlohn hat, wohl kaum im vollem Umfang an die Arbeitnehmer weitergibt. Kurz: Steht wir mit einem Mindestlohn finanziell wirklich besser da.

Selbst in der Sklaverei brauchten die Menschen Unterkunft und Verpflegung. Und wenn heute Löhne gezahlt werden, von denen Menschen nicht leben können, dann ist ihre Arbeitskraft offensichtlich weniger wert als die eines Sklaven.
Ganz im Gegenteil. Wenn man die Sklavenunterkünfte und deren Verpflegung als Maßstab nimmt, dann wird den heutigen sogenannten Sklaven ein richtig gutes Gehalt gezahlt. Von den Rechten, die sie haben, ganz abgesehen. Oder anders formuliert: Hört doch mit diesem Schwachsinn auf, heute bei den Betroffenen von Sklaven zu reden!

Die Umverteilung von der Mitte nach unten passiert bereits seit Jahrzehnten. Die bürgerliche Mitte trägt die soziale Last der Bedürftigen. Und die Bedürftigen und die Mitte tragen das Geld zu den Reichen.
Ich beführchte, dass der Mindestlohn diesen Prozess beschleunigen könnte.
So war es schon immer. Bis zum nächsten Krieg oder Revolution. Dann fängt es wieder etwas weiter vorne an.
Wobei die Rollen am Anfang meist schon verteilt sind: Die meisten Armen bleiben arm, die meisten Reichen reich.
 
Ja. Eine Arbeit die dem Grundgesetz entspricht. Bei Hartz 4 wird aber mit der existenziellen Vernichtung gedroht.

Sagt der Hartz 4 Empfänger "nein", wird gekürzt, es sei denn ein "wichtiger belegbarer Grund" liegt vor.

Zunächst wird aber ohnehin erst einmal gekürzt, um den Aufsetzigen Hartz 4 Empfänger gefügig zu machen und unter Druck zu setzen.

Erklär mal den Hartz 4 Empfänger, dass die so genannten "Banken" 2 Billionen bekommen und für den Hartz 4 Empfänger nicht einmal 1000 Euro insgesamt bleibt, um ein kleines, bescheidenes Leben zu führen. Das mag alles nach "linksgerichteten Populismus" klingen, in der Sache ist es aber richtig.
Welche Arbeit wird den von den Jobcentern vermittelt, die nicht dem Grundgesetz entspricht? Vielleicht hilft es zu erwähnen, dass auch die Jobcenter nur auf den Pool ausgeschriebener Stellen zurückgreifen können, die die Arbeitgeber veröffentlichen. Und diese Stellen sind nicht minderwertig oder sonstiges. Erstens, wie schon gesagt, wird immer versucht auf die Fähigkeiten und die Qualifikation des Bewerbers einzugehen. Ist nichts gelernt worden, dann müssen auch "niedrigere" Tätigkeiten in Frage kommen.

Leistungen werden nicht einfach gekürzt. Nur wer offensichtlich darauf aus ist, nicht arbeiten zu wollen und nur Leistungen beziehen will, dem wird ein Strich durch die Rechnung gemacht.
Zu allererst hat der ALG 2 Bezieher i.d.R. 12 Monate Vorlaufzeit gehabt, sich etwas zu suchen und bekommt erst danach Hartz4. Und dann werden die Leistungen auch erst gekürzt, wenn die Mutwilligkeit nicht arbeiten zu wollen, offensichtlich ist. Die wichtigen Gründe für eine Ablehnung können mannigfaltig sein, beispielsweise der Weg zur Arbeit, oder in der Gastro nach Feierabend keine Möglichkeit mehr nach Hause zu kommen, weil kein Auto vorhanden, oder weil evtl. ein Kind zu Hause wartet und die Arbeitszeiten überhaupt nicht damit vereinbar sind, oder weil man eine Mehlallergie hat, oder weil der Rücken zu geschädigt ist für diese Art der Arbeit, oder oder oder. Aufgezwungen wird so schnell niemanden etwas.

Und wer 2-3 mal eine ihm angebotene Arbeitsstelle ablehnt, soll immer noch begünstigt werden? Dann würden die Ämter ja die Faulen wirklich nur noch unterstützen. Dann sollte das System doch lieber für alle gelten: Hand aufhalten und kassieren und nix dafür tun außer Fernsehen kucken.

Ein Singlehaushalt, der von Hartz4 lebt, hat ungefähr 700 Euro monatlich zur Verfügung (einschließlich Miete und Heizung). Fürs nichtstun ist das schon mal gar nicht so extrem wenig. Mit diesem Geld kann man überleben. Gleichzeitig sind alleine in diesem Jahr bereits 2 mal die Sätze angehoben worden und werden jetzt im Januar wieder um 8 Euro angehoben. Vor 1-2 Jahren gab es noch 351 Euro ALG 2, heute bereits rund 380-390 Euro.

Und wer Jobs im Niedriglohnsektor annimmt, der verdient meist soviel, dass im unterm Strich rund 300 Euro mehr monatlich zur Verfügung stehen, wenn er sich gleichzeitig noch staatliche Hilfen holt. Wer sozialversicherungspflichtig arbeiten geht, dem soll auch das festgeschriebene Existenzminimum zustehen, welches sich bei ungefähr 1030 Euro bewegt. Einkommen + Aufstockung liegen dann ungefähr in diesem Netto-Bereich. Und davon lässt es sich nicht luxuriös leben, aber es lässt sich bereits vernünftig leben und man kann sich gewisse Luxusbedürfnisse erfüllen.
Wie gesagt, wer sich darauf ausruht, ist selber Schuld. Das Rad der Zeit steht niemals still, wer sich nicht um Besserung bemüht, wird auf der Strecke bleiben.

Als Gewerkschafter ist es natürlich verständlich, dass du kein Interesse an der Mündigkeit der Menschen hast. Ansonsten würden die Gewerkschaften ja ihre daseinsberechtigung verlieren den Menschen etwas von ihrem Lohn aus der tasche zu ziehen, damit deren Bosse schön im der S-Klasse von Mercedes rum kurven können von Termin zu Termin...

Was ist denn das für eine merkwürdige Aussage bitteschön? Wenn du ein paar Mal dabei wärst und auch die Informationen der NGG lesen würdest, dann würdest du so nicht reden. Der Beitrag für die NGG liegt bei monatlich 1% vom Bruttolohn! Und dafür hast du Anspruch auf die gesetzlichen 8,50 Euro Mindestlohn (nur wer gewerkschaftlich engagiert ist, hat diesen Anspruch, denn die Tarifverträge werden ja auch nur zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmerverbänden wie den Gewerkschaften geschlossen), dazu viele Gratifikationen und Vergünstigungen von A wie ADAC-Beitragsvergünstigungen, bis Z wie Zahnarztvergünstigen. Urlaube können bei einigen Anbietern günstiger gebucht werden, Rechtsberatung ist in vielen Fällen umsonnst, usw. usw. Und das für gerade mal 1% des Bruttolohns. Also deine Aussage ist ja mal absoluter Blödsinn, Entschuldigung.

Wer in der NGG ist, der genießt großen Schutz. Selbst wenn ihn sein Arbeitgeber kündigen will, die NGG wird alles dafür tun und jedes mögliche Register ziehen, um den Arbeitnehmer beste Bedinungen zu erkämpfen. Die Mitglieder nennen sich "Genossen" und ziehen alle an einem Strang. Es wird sich gedutzt, selbst das einfachste Mitglied darf den obersten Gewerkschafter duzen.

Um Mündigkeit bei Gehaltsverhandlungen ging es nämlich deinem Vorredner. Man nimmt den Menschen die Würde selbst über ihre Gehälter zu verhandeln, da sie vom Gesetz her gezwungen sind jede zumutbare Arbeit anzunehmen und gar nicht verhandeln können und nein sagen können zu unverschämten Forderungen. Die Menschen im Niedriglohnsektor werden ja quasi unmündig gemacht und zu den Gewerkschaften getrieben. Auch Marty hatte erwähnt, dass es genügend Arbeitswillige gibt. Sicherlich mehr als es Stellen gibt. Aber durch den HickHack ständig Menschen zur Arbeit zu zwingen, die eigentlich nicht wollen ist eine enorm hohe fluktuation im Arbeitsmarkt und eine enorm hohe Unzufriedenheit. Und die Möglichkeit für sich selbst zu verhandeln ist auch verloren gegangen.
Die Gewerkschaften vergeben weder die Arbeitsstellen, noch dürfen sie Arbeitgebern irgendwelche Löhne vorschreiben. Sie können aber in Verhandlungen treten und zumindest einen gesetzlichen Mindestlohn erwirken. Und noch mal: Wer Hartz4 bezieht, hatte im Vorfeld mindestens 12 Monate Zeit, sich selber zu engagieren. Und selbst bei Bezug von Hartz4 bleiben die Jobcenter die ersten 10-12 Monate i.d.R. eher still. Heißt also: Zirka 2 Jahre Vorlaufzeit für den Leistungsbezieher, sich um sein berufliches Fortkommen zu engagieren. Wie lange soll den die Faulheit mancher noch gestützt werden?

Und nochmal: Es stimmt überhaupt nicht, dass einem nur niedrigste Tätigkeiten angeboten werden. Lesen hilft. Ich habe schon mal den Weg beschrieben. Erst wird versucht, auf Qualifizierung und Potenzial des Beziehers einzugehen um Perspektiven die auch langfristig sind zu schaffen. Das alleine schon zum Selbstschutz der Jobcenter, damit der Leistungsbezieher im nächsten Jahr wieder die Hand aufhält.

Erst wenn gar nichts mehr geht oder die Unwilligkeit des Beziehers klar ersichtlich ist, werden auch "niedrigere" Arbeitsstellen vermittelt. Und selbst dann liegt es immer an jedem selber, sich um sein Vorrankommen zu bemühen. Nochmal: Niemand sagt, er müsse nun sein Leben lang gleiche stupide und langweilige, wie schlecht bezahlte Arbeit ausüben. Erstmal geht es vordergründig um a) Reintegration in den Arbeitsmarkt und b) darum, staatliche Leistungen zu minimieren.


Warum? Das einzige Interesse einiger (wirklich nur einiger) Hartz IV Empfänger ist es doch, einfach in Ruhe gelassen zu werden und nichts zu tun. Von mir aus den ganzen Tag RTL2 zu schauen oder auf Klamm zu surfen. Warum muss man diese Leute zur Arbeit oder zur Fortbildung zwingen. Eine Fortbildung ohne Motivation des Schülers ist nutzlos, schon immer gewesen. Warum dafür Geld ausgeben?

Wenn sie nichts tun wollen, werden Leistungen gekürzt. Es wird also reagiert, nimmt er die Stellen nicht an. Oder propagierst du das Hand aufhalten und Leistungen zu beziehen, sei die richtige Einstellung?

Gezwungen werden diese Leute nicht. Es wird gekürzt. Also wird irgendwann nämlich kein Geld mehr ausgegeben. (auf deine Frage, warum Geld ausgegeben werden muss).

Für alle offenen Arbeitsstellen sind Arbeitswillige vorhanden, bei einigen Stellen fehlt die Qualifikation. Man sollte, statt Arbeitsunwillige zu Bewerbungstrainings zu schicken lieber Arbeitswillige zu passender Qualifikation verhelfen.

Selbst Bewerbungstraining haben ihre Daseinberechtigung. Viele wissen nicht, wie man richtige Bewerbungen schreibt. Zudem ist das Training nicht nur ein Training, sondern es sollen bereits während des Bewerbungstrainings reale Bewerbungen verschickt werden. Es wird somit also bereits während des Trainings versucht, den Leistungsbezieher zu vermitteln. Und die andere Seite der Medaille ist halt der eigene Bilanz-Verschönerungsversuch der Jobcenter. Alle sich in Maßnahmen befindlichen werden offiziell nicht mehr zu den Arbeitslosen gezählt.

Passende Qualifikation kann nur vermittelt werden, wenn a) das Buget noch nicht aufgebraucht ist und b) wenn der Bezieher sein Wollen und die geistige Reife mitbringt, eine teure Qualifzierung auch erfolgreich abzuschließen und sich selber um Reintegration in den Arbeitsmarkt bemüht und dass auch will.
 
Und wer 2-3 mal eine ihm angebotene Arbeitsstelle ablehnt, soll immer noch begünstigt werden?
Ja, ja, ja (wiederhole ich mich eigentlich?)

Dann würden die Ämter ja die Faulen wirklich nur noch unterstützen.
Ja, na und?

Dann sollte das System doch lieber für alle gelten: Hand aufhalten und kassieren und nix dafür tun außer Fernsehen kucken.
Wenn dann alle mit den paar Kröten zufrieden sind... Ich glaube aber, 99% der Deutschen arbeiten viel lieber, verdienen deutlich mehr als Hartz IV und gönnen sich davon ein besseres Leben. Und das 1% Rest wird nicht behelligt und lebt von den paar Kröten auch zufrieden.

Ein Singlehaushalt, der von Hartz4 lebt, hat ungefähr 700 Euro monatlich zur Verfügung (einschließlich Miete und Heizung). Fürs nichtstun ist das schon mal gar nicht so extrem wenig.
Ja, na und? Welches Recht nehmen wir uns denn raus, jemanden wegen 700 Euro menschenunwürdig zu behandeln, im mit Entzun von Unterkunft und Lebensmitteln zu drohen?

Wer sozialversicherungspflichtig arbeiten geht, dem soll auch das festgeschriebene Existenzminimum zustehen, welches sich bei ungefähr 1030 Euro bewegt.
Ja, und gestern haben wir gelernt, dass jemand, der in Supermärkten 40 Stunden in der Woche Regale einräumt, 800 Euro brutto hat im Monat. Ganz reguläre Jobs. Bei den Arbeitsämtern als offen gemeldet. Und wehe, ein Arbeitsloser nimmt den nicht: Kürzen, zwingen, drangsalieren, knechten!

Wenn sie nichts tun wollen, werden Leistungen gekürzt. Es wird also reagiert, nimmt er die Stellen nicht an. Oder propagierst du das Hand aufhalten und Leistungen zu beziehen, sei die richtige Einstellung?
Nein, aber mir ist das völlig latte, wenn jemand für sich dieses Lebensmodell wählt. Ich verbitte mir auch, wenn jemand mir sagen würde, dass 60 Stunden Arbeit in der Woche und dabei 3 Kinder zu haben doch wohl nicht "die richtige Einstellung sei", weil die Kinder sicher zu kurz kommen.

Welches Recht habe ich denn (oder Du), jemandem vorschreiben zu müssen, dass ARBEIT in dem Sinne, wie du sie verstehst, die einzig richtige "Einstellung" sei. Ein Verwandter von mir war drogenabhängig und ist noch nie in der Lage gewesen, richtig zu arbeiten. Trotzdem tut er heute, mit 48 Jahren in der Diakonie alles dafür, Kindern und Jugendlichen beizubringen, dass Drogen Mist sind. Bezahlen können die ihn nicht, er lebt schon immer von Sozialhilfe und Hartz IV. Hat er jetzt die "falsche Einstellung"?

Gezwungen werden diese Leute nicht. Es wird gekürzt. Also wird irgendwann nämlich kein Geld mehr ausgegeben.
ARBEITE, VERDIENEN oder VERHUNGERE. Dein Ansehen in der Gesellschaft verändert sich linear mit den Zahlen auf Deiner Steuerklärung. Wer nichts verdient zählt auch nichts. Wenn das Deine Einstellung ist, dann hast Du die falsche.

Selbst Bewerbungstraining haben ihre Daseinberechtigung.
Wer sich gar nicht bewerben will, der braucht auch kein Training dafür. Oder zahlen die auch Autoverweigerern zwangsweise den Führerschein?

Passende Qualifikation kann nur vermittelt werden, wenn a) das Buget noch nicht aufgebraucht ist und b) wenn der Bezieher sein Wollen und die geistige Reife mitbringt,
Richtig. Also sparen wir uns doch das Geld für die nutzlosen Trainings für Nichtwoller, dann haben wir a für b.

Marty
 
Ich frage mich ehrlich gesagt, für was du wirklich stehst, Marty. Denn ich verstehe deine Aussagen nicht. Ich schreibe auch nicht so lange Postings, um hinterher festzustellen, dass der Sinn der Postings nicht verstanden oder sogar nicht gelesen wird. Denn deine Erfahrungen mit dem Hartz4-System widersprechen sich scheinbar grundlegend mit meinen bzw. den Erfahrungen, die ich durch meine Engagements zusammentragen kann.

Im Moment lese ich nur rumgehaue auf das deutsche Sozialsystem, aber keinerlei Anregungen zur Verbesserung.

Niemand sagt, dass das Hartz4-System die beste Lösung ist. Aber es gilt immer noch - wie mit allem im Leben - das beste aus dem gegebenem zu machen.
 
Ich frage mich ehrlich gesagt, für was du wirklich stehst, Marty. Denn ich verstehe deine Aussagen nicht. Ich schreibe auch nicht so lange Postings, um hinterher festzustellen, dass der Sinn der Postings nicht verstanden oder sogar nicht gelesen wird. Denn deine Erfahrungen mit dem Hartz4-System widersprechen sich scheinbar grundlegend mit meinen bzw. den Erfahrungen, die ich durch meine Engagements zusammentragen kann.

Im Moment lese ich nur rumgehaue auf das deutsche Sozialsystem, aber keinerlei Anregungen zur Verbesserung.

Anregungen zur Verbesserungen kamen doch genug? Liest du nicht richtig? Menschen nicht drangsalieren, die eh keinen Bock haben und dafür die bemühungen bei denen intensivieren, die wirklich wollen. Ob das nun funktioniert ist eine andere Sache. Darüber kann man sich ja unterhalten. Aber eine Anregung ist es allemal.

Du schreibst so lange Postings, bis der Letzte verstanden hat, das du seinen ursprünglichen Post nicht verstanden hast. anders erklärt sich deine Antwort auf mein geschriebenes nicht. Ich hoffe echt, das du verbal geschickter bist um die Interessen der Schwachen zu vertreten. Denn auch, wenn ich das Konstrukt der heutigen Gewerkschaften miserabel finde, denke ich trotzdem, dass schwache Menschen eine starke Vertretung verdient haben.