Ok "geistig behindert" is bisschen hart zum Verallgeimeinern. Aber was gibt's denn noch für Gründe, keinen Schulabschluss zu haben außer "faul" oder "leicht dümmlich intelligenzmäßig nicht dazu fähig"? :ugly:
Na, wie wär' denn mal mit der Frage nach den Ursachen? Ich mach das mal an 2 mir persönlich bekannten Personen fest.

Beispiel 1: Älteste von insgesamt 6(!) Töchtern. Wird auf Wunsch der Mutter zur Sonderschule (L für "Lernbehindert") geschickt, "weil dann der Schulweg nicht so lang ist". Sprich: Das Mädel ist einige Minuten früher mittags daheim und kann von der Mutter als Haus-Sklave eingesetzt werden. Das Mädel hat gute Noten (Zeugnis-Durchschnitt: 2,0), wird zwischendurch länger krank und muß darum 1 Jahr wiederholen. Abschluß ade! Danach 2 Jahre Hauswirtschaftsschule - diese Verwahranstalt, bei der man keinerlei Abschluß kriegt (das ganze war in den 70er und 80er Jahren).

4 ihrer Schwestern haben die gleiche "Karriere" gemacht. Deren einzige "Leistung" bestand im Gebären von jeweils 3 - 4 Kindern. Die jüngste Schwester ist schwerst- und mehrfach behindert (da ist wohl bei der Geburt irgendwas schief gegangen), wofür dieses Kind natürlich überhaupt nichts kann, die großen Schwestern aber erst recht nichts.

Beispiel 2: Junge, 10 Jahre und der Schrecken des Schuhofs. Prügelt sich mit allem und jedem, wenn er nur schief angeguckt wird. Jugendamt ist unwillig, sich in die Familie einzumischen, Polizei verweist auf die Schule, auch wenn der Bengel andere Kinder krankenhausreif prügelt. Hinweis an die Schule -> üble Beschimpfungen durchdie Mutter, die das Prügeln ihres Sohnes rechtfertigt. "Bei uns wird nicht geredet, da wird draufgehauen. Und wenn die Kinder mit 16 im Knast sitzen, is auch egal, die sind sowieso bald wieder draußen."

Er hat die 1. Klasse wiederholen müssen, und die Annahme, daß er auch die 3. Klasse wiederholen muß (Mathe-Note im Halbjahres-Zeugnis: 6) ist nicht unbegründet. Und es gehört nicht viel dazu, seinen weiteren Lebensweg vorherzusagen.

Sind diese Kinder faul? Sind sie dumm? Ich meine: nein! Sie werden von ihren Eltern um ihre Chancen im Leben gebracht. Sicher, das sind 2 Einzelbeispiele, aber wieviele solcher Einzelbeispiele gibt es?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß gar net was die alle haben mal ehrlich hört sich vllt ein bissel hart an aber wir haben soviele Menschen in den 3te welt ländern die haben fast nix zu essen oder auch gar nicht denen fehlt es an medizin bildung und sonstigem und wir meckern hier rum nur weil wir mal weil wir auf kino oder sonst einen blödsinn verzichten müssen ganz ehrlich hartz4 is knapp aber korrekt bemessen und eins steht ausser Frage wir sind immer noch das Land überhaupt mit der besten sozialversorgung aber es ist immer so was man nicht hat darüber meckert man selbst wenn man schon wie die made im speck lebt (Es soll sich jetzt keiner angesprochen fühlen)
 
Ich weiß gar net was die alle haben mal ehrlich hört sich vllt ein bissel hart an aber wir haben soviele Menschen in den 3te welt ländern die haben fast nix zu essen oder auch gar nicht denen fehlt es an medizin bildung und sonstigem und wir meckern hier rum nur weil wir mal weil wir auf kino oder sonst einen blödsinn verzichten müssen ganz ehrlich hartz4 is knapp aber korrekt bemessen und eins steht ausser Frage wir sind immer noch das Land überhaupt mit der besten sozialversorgung aber es ist immer so was man nicht hat darüber meckert man selbst wenn man schon wie die made im speck lebt (Es soll sich jetzt keiner angesprochen fühlen)

Warum müssen Leute ähnlich wie Du, wie auch in anderen Fragen, wenn die Argumente ausgehen sich immer am schlechtesten Beispiel orientieren? Wenn es danach ginge würden wir noch in Höhlen leben, da Fortschritt immer auch Nachteile mit sich bringen. Natürlich könnte man sagen wir überlassen den da unten nichts mehr, sondern beuten sie nur weiter aus. Aber genau das führt uns dann im eignen Land dorthin wo andere, verschuldete Länder schon weit sind und dabei ist Griechenland z.b. noch ein mittelschweres Beispiel. Ich brauch nicht unbedingt einen Bürgerkrieg hier oder gar schlimmeres...:roll:
 
Aber mal als Beispiel: Der Real setzt solche Kräfte sehr umfangreich als Kassenkräfte ein. Andere Supermärkte ebenfalls. Dabei werden jetzt Unmengen dieser Minijobber eingestellt, die flexibel auf Abruf arbeiten, z.B. abends 20-22 Uhr etc.

[...]

Ich gebe Marty Recht. Ich weiß nicht, wie es in anderen Branchen aussieht, aber vorallem im Lebensmitteleinzelhandel werden bei uns in der Region Mini-Jobs oder max. 25 Stunden/Woche-Jobs vergeben. Vollzeit gibt es dann ggf. mit abgeschlossener Berufsausbildung. Bei unseren Öffnungszeiten kann der Chef nicht den ganzen Tag im Markt sein und einer, der die Verantwortung im Markt übernehmen kann, muss da sein. Das aber auch nur, weil es im Interesse des Unternehmens ist. Es werden nicht mehr Vollzeitkräfte eingestellt als es nötig ist.

Mir wären auch mehr Vollzeitangestellte lieber. Aushilfskräfte arbeiten gewissenloser, unsauber, kennen ihre Arbeitsläufe nicht richtig und deren Arbeit verursacht Nacharbeit. Vollzeitkräfte nehmen bei uns die Arbeit ernster, wissen wann was zu machen ist und arbeiten selbstständig.

@Reddogg: Exakt. Die menschlichen Bedürfnisse sind unendlich. Die Grundbedürfnisse ändern sich mit dem (technischem) Fortschritt. War vor 50 Jahren noch xyz üblich, ist es heut ein TV (in jeweiligen Wohnort). Aber zum anderem hat kraemer84 nicht ganz unrecht. Wir haben es hier noch gut. Die Leute dort würden sich über die Situation hier freuen.
 
Vermutlich nicht. Aber du kannst gerne mal in den Supermarkt deines Vertrauens gehen und mal fragen welche Kassiererin denn keinen 400€ Job hat (sofern sie dir die Frage beantworten). Wenn ich sehe, wie die alten Kassiererinnen (nicht 1, sondern alle) weniger da sind, dazu noch 2 neue und die Schilder: Wir suchen [...] auf 400€ Basis, braucht man nur 1+1 zusammen zählen.

Na immerhin kann man die Kassiererin noch fragen. Der Supermarkt meines vertrauens hat Selbstbedienungskassen. ;)

Ernsthaft: Du hast natürlich Recht, Discounter sind ein Beispiel, gegen das ich fast nichts einzuwenden habe. Fast nichts, weil zumindest bei "meinem" Discounter ich seit Jahren die selben/gleichen gesichter sehe (mal von den nach 20 Uhr Schichten abgesehen, da wechselt das (junge) Personal regelmäßig). Und das mit den Discounter dürfte sich bei vielen Ketten im Einzelhandel (allen voran die Drogeriemärkte) fortsetzen.

Ich formuliere es mal anders. Die meisten dieser Jobs mag es bei Großunternehmen geben - weil sie schlichtweg viele anbieten/haben. Aber es gibt meinem Eindruck eine beträchtliche Anzahl kleinerer bis mittlerer Betriebe, die solche Jobs anbieten. Da auch vor allem im Servicebereich. Mein "Highlight" der letzten Wochen: Koch auf 400€-Basis. Zum Hohn stand da auch noch mit Erfahrung.

Eben, man umgeht Gesetze, Tarifverträge etc. indem man 400-Euro Jobs anbietet. Und was soll ich da nicht einseitig sehen?
Jetzt sind wir wieder auf dem Niveau "HartzIV-Empfänger hängen nur rauchend und trinkend vor der Glotze". :roll:

Die Unterschiede liegen natürlich bei den fälligen Abgaben, Urlaub, Kündigung, Krankheitsfälle usw.

Aber ich glaub, so langsam kommen wir vom Thema ab. Hier geht's doch eigentlich um HartzIV. Und da gibt's ja momentan Guido, eine ominöse Liste und gaaaaaaanz viel Hysterie.
 
Fast nichts, weil zumindest bei "meinem" Discounter ich seit Jahren die selben/gleichen gesichter sehe (mal von den nach 20 Uhr Schichten abgesehen, da wechselt das (junge) Personal regelmäßig).

Bis Ende Februar letzten Jahres, war das ja bei mir auch der Fall. Jetzt ist es ein anderer Discounter und schon sieht das nicht mehr so wie vorher aus.
 
Bei unseren Öffnungszeiten kann der Chef nicht den ganzen Tag im Markt sein und einer, der die Verantwortung im Markt übernehmen kann, muss da sein.
Das ist übrigens gar nicht so selben der Azubi, denn der ist den ganzen Tag da - oder zumindest 8 Stunden.

Die Leute dort würden sich über die Situation hier freuen.
Und werden dann "Elende Asylanten, denen man alles hinterherwirft" genannt. Aber das ist OT.

Mein "Highlight" der letzten Wochen: Koch auf 400€-Basis. Zum Hohn stand da auch noch mit Erfahrung.
Was ist daran schlimm? Spitzenkoch ist man sowieso höchstens bis 40, dann ist man körperlich kaputt von den ganzen 14-Stunden-Tagen.
Warum sollte nicht auch ein Koch sagen: Ja, ich gehe nur Abends (oder wann auch immer) arbeiten, tags über kümmere ich mich um meine Familie (oder das Auto oder Ehrenamt).
400€-Jobs sind nicht per se schlecht, aber werden halt - was keinen überrascht hat - sehr sehr gerne ausgenutzt.
 
400€-Jobs sind nicht per se schlecht, aber werden halt - was keinen überrascht hat - sehr sehr gerne ausgenutzt.

Ich habe noch immer nicht verstanden, welchen Vorteil ein 400 Euro Job einem Arbeitslosen bringt im Vergleich zu einem Teilzeitvertrag. Von der Gestaltung kommen diese Jobs nur den Arbeitgebern zugute und den Arbeitnehmern, die einen Vollzeitjob haben und nebenbei noch Geld verdienen wollen ohne Steuern zu zahlen. Aber was hat der Arbeitslose davon?

Marty
 
Du verstehst das nicht, weil ich nicht von "Arbeitslosen" geredet habe, sondern von Leuten, die nicht so viel arbeiten wollen (und sich das auch leisten können). Auch Studenten profitieren davon, dass sie damit weniger Stuern zahlen (und Vollzeit geht ja eh nicht).
Ein anderes Beispiel für soetwas ähnliches wäre die Altersteilzeit.

Für jemanden, der eine Vollzeitstelle sucht, für den bringts natürlich nicht. Auch nicht als "Einstieg" in die Arbeit, denn dafür gibts die Probezeit.
 
Du verstehst das nicht, weil ich nicht von "Arbeitslosen" geredet habe, sondern von Leuten, die nicht so viel arbeiten wollen (und sich das auch leisten können).
Das ist ja OK, aber wo sind die Vorteile? Wo ist der Vorteil für den Studenten? Wo ist der Vorteil für den Millionär, der genug hat, oder die Hausfrau, nebenbei statt einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitstelle einen 400 Euro Job zu nehmen?

uch Studenten profitieren davon, dass sie damit weniger Stuern zahlen (und Vollzeit geht ja eh nicht).
Bei den Steuerfreibeträgen kommt ein Student selten in den Bereich, wo er Steuern zahlt. Die meisten Studenten arbeiten doch regelmässig nebenbei in Supermärkten, Kneipen etc... Da könnten die genauso gut einen Teilzeitvertrag unterschreiben, der am Ende auch keine Steuern kostet.

Marty
 
Das ist ja OK, aber wo sind die Vorteile? Wo ist der Vorteil für den Studenten? Wo ist der Vorteil für den Millionär, der genug hat, oder die Hausfrau, nebenbei statt einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitstelle einen 400 Euro Job zu nehmen?

Nun mein Vorteil (bin Schüler) ist zum einen, dass ich garnicht die Zeit hab eine Vollzeit oder Teilzeitstelle anzunehmen und zum anderen ist man durch den 400 € Job sehr flexibel:

- Vertragliche Arbeitszeit von 18 Stunden im Monat (Rest läuft bei mir mit Überstunden und ich fülle so auf 40-45 Std. je nachdem wie ich Zeit habe)
- Flexibler Arbeitspan und ebenso flexible Urlaubsplanung
- Mein Anlernen hat insgesamt vlt. 2 Std. gedauert und fertig
- Befreiung von gesetzlichen Abgaben, Steuern etc. das heißt, mir bleibt das Geld, welches ich verdiene

Der 400 € Job ist wie geschrieben bestimmt keine Alternative für jemanden, der sein Leben damit finanzieren möchte. Aber so für "Zwischendurch" und nebenher ist er für mich, als Schüler, ideal.
 
- Vertragliche Arbeitszeit von 18 Stunden im Monat (Rest läuft bei mir mit Überstunden und ich fülle so auf 40-45 Std. je nachdem wie ich Zeit habe)
- Flexibler Arbeitspan und ebenso flexible Urlaubsplanung
- Mein Anlernen hat insgesamt vlt. 2 Std. gedauert und fertig
- Befreiung von gesetzlichen Abgaben, Steuern etc. das heißt, mir bleibt das Geld, welches ich verdiene

das alles kannst Du auch mit ner Teilzeitstelle haben aber das hat Marty Dir schon gesagt und nun schreib mal die Vorteile auf die sich tatsächlich unterscheiden
 
das alles kannst Du auch mit ner Teilzeitstelle haben aber das hat Marty Dir schon gesagt und nun schreib mal die Vorteile auf die sich tatsächlich unterscheiden

Naja wobei soweit ich informiert worden bin sind Teilzeitstellen mit wesentlich höheren Wochenstunden belegt.
Hab hier erst angefangen zu lesen, deswegen kenn ich leider nicht alle Argumentationen.

Klar ist es so, dass es von vielen Arbeitgebern ausgenutzt wird sprich 1 Entlassen wird und 3 neue eingestellt. Doch ich glaube, für Leute, die eh nur wenig arbeiten können ist das sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer eine feine Sache.
Das es schwarze Schafe gibt, die das gnadenlos ausnutzen soll mir auch klar sein.

In meinem Betrieb an der Kasse, sind zu 50 % der Leute als 400 € Jobber, die anderen haben höhere Verträge mit mehr Stunden. Und ich muss sagen, dass jeder zufrieden ist, sowohl wir Schüler mit unserer "kleinen" Anstellung als auch die Teilzeitkräfte mit wesentlich mehr Stunden.
 
Naja wobei soweit ich informiert worden bin sind Teilzeitstellen mit wesentlich höheren Wochenstunden belegt.
das kann man vereinbaren, es können auch weniger Stunden sein als beim 400 Euro Job



Das es schwarze Schafe gibt, die das gnadenlos ausnutzen soll mir auch klar sein.
gnadenlos ausnutzen ist zu stark, man nutzt nur die Möglichkeiten die der Staat anbietet zu Gunsten der eigenen Kasse und zur Lasten der Sozialkassen und Arbeitsmärkte
 
Als etwa Anfang/Mitte der 90er Jahre diese "geringfügige Beschäftigung" eingeführt wurde, war dies eigentlich eine gute Sache. Diese "geringfügige Beschäftigung" war nur als Nebentätigkeit gedacht und sollte nur für Personen sein, die bereits sozialversichert sind (z.B. Studenten, Rentner, Ehepartner, Hauptberufler). Man wollte damit der Schwarzarbeit entgegen wirken und dem Arbeitnehmer mehr Sicherheit geben. Wenn jemand also 590,.- DM verdient hat, dann hat er diese auch in voller Höhe ausgezahlt bekommen. Ohne Abzüge für den Arbeitnehmer und keine weiteren Kosten für den Arbeitgeber. Damit wurde die Schwarzarbeit überflüssig und durch die Anmeldung dieser Tätigkeit war der Arbeitnehmer rechtlich abgesichert.

Nachdem aber viele Arbeitgeber auch Personen beschäftigten, die nicht bereits anderweitig sozialversichert waren, hat der der Gesetzgeber nicht etwa den Sozialversicherungsnachweis als Bedingung für dieses Beschäftigungsverhältnis eingeführt, sondern lieber eine pauschale Sozialversicherungsabgabe dem Arbeitgeber auferlegt.

Ab diesem Zeitpunkt scheinen viele Arbeitgeber diese "geringfügige Beschäftigung" wohl als eine vollwertige Teilzeitbeschäftigung angesehen zu haben. Denn von nun an war diese "geringfügige Beschäftigung" plötzlich keine Nebentätigkeit mehr, sondern wurde zum Teil als reguläre Teilzeitbeschäftigung am Arbeitsmarkt angeboten.

Nachdem dann die Sanktionsmaßnahmen für unwillige Arbeitslose verschärft wurden, und ein Arbeitsloser kaum noch eine Chance hat sanktionsfrei solche Tätigkeiten abzulehnen, hat sich diese "geringfügige Beschäftigung" noch stärker am Arbeitsmarkt als reguläre Teilzeitbeschäftigung etabliert.

Im übrigen haben Arbeitgeber gegenüber den "geringfügig Beschäftigten" die gleichen arbeitsrechtlichen Verpflichtungen, wie bei allen anderen Beschäftigten auch (z.B. Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub u.s.w.). Nur leider halten sich die wenigsten Arbeitgeber daran. Und bei der angespannten Arbeitsmarktsituation werden die Wenigsten dagegen vorgehen. :(

Meiner ganz persönlichen Meinung nach, war die pauschale Sozialversicherungsabgabe der entscheidende Fehler. Hätte man damals eine Nachweispflicht für eine bestehende Sozialversicherung eingeführt, wäre diese "geringfügige Beschäftigung" tatsächlich nur als Nebentätigkeit möglich gewesen.
 
Heißt also:

Aus Sicht des AN gibt es keine Unterschiede zwischen 400-E Job und teilzeit?
Doch, dein Netto ist höher. Dafür bist du nicht (oder nur vergessbar gering) Renten etc. versichert. Ideal für Studis, Renter... aber nichts für den alleinigen Lebensunterhalt.

Und es müssen nicht 400€ sein, können ja auch nur 200€ sein. Verstehst du den "Nebenbei"-Charakter? Es ist keine Arbeit, sondern nur ein Job ;)
 
@ Jacky: Ich glaub, Du verwechselst da was.

Die "Gerinfügige Beschäftigung" gab es schon viel länger. Meine Mutter hat auf "geringfügiger" Basis schon in den 70ern gearbeitet. Mit der Zeit stieg die Verdienstgrenze auf zuletzt 590 DM im Monat, die Höchst-Arbeitszeit waren immer 15 Std./Woche.

Die geringfügig Beschäftigten waren weder Arbeitslosen- noch Kranken- oder Rentenversichert. Allerdings mußten die Arbeitgeber eine pauschale Lohn-Summen-Steuer zahlen. Soweit ich mich erinnere, waren das am Anfang 20, später dann 22 und am Ende 25 % der Lohnsumme. Die Arbeitnehmer bekamen brutto für Netto.

Gedacht waren diese Jobs für Hausfrauen, die nur ein bißchen nebenbei arbeiten wollten, weil ihr Mann schon Geld verdiente, für Studenten, die nur in den Semesterferien arbeiten wollten, und für Rentner, die sich ein bißchen was dazuverdienen wollten. Aufgrund der einfachen bürokratischen Handhabung und der vermeintlichen Rechtlosigkeit solcher Beschäftigter haben Arbeitgeber aber nicht nur Spitzenbelastungen mit solchen Beschäftigungsverhältnissen abgefangen, was nämlich auch beabsichtigt war, sondern sie haben ganze Belegschaften auf gringfügiger Basis beschäftigt. Was eigentlich die Ausnahme sein sollte, wurde zur Regel.

Geändert hat sich daran durch die Umstellung auf 400-€-Jobs nur, daß es keine pauschale Lohnsummensteuer mehr gibt. Stattdessen werden 22 % an die Bundesknappschaft als "Sozialversicherung" abgeführt. Eine minimale Rente ist davon drin, und man ist Krankenversichert. Arbeitslosenversicherung ist natürlich nicht enthalten. Und immer noch gibt es Unternehmen, deren Belegschaft zum größten Teil aus diesen Beschäftigten besteht, denen jedes Recht, auch die gesetzlich garantierten, verweigert wird.