Das behaupte ich, wäre widerlegbar. Interessant wäre: Liegt der Raucheranteil der H4ler über dem Raucher-Anteil der Gesamtbevölkerung?
Da bin ich mir sogar sehr sicher. Wer viel Zeit hat ist anfälliger für das Raucher. Suchtanfälligkeit könnte auch was mit Bildung zu tun haben, vermute ich. Belegen kann ich es nicht.

Ich meinte nur, dass man dann halt statt "H4-Empfänger sind faul" sagt "die meisten H4-Empfänger sind faul" sagen darf in der Debatte.
Das ist ja auch eine andere Aussage, über die man diskutieren kann. Aber zu sagen Menschen ohne Schulabschluss sind entweder faul oder geistig behindert ist nicht zulässig in einer Diskussion.

Marty
 
Ich meinte nur, dass man dann halt statt "H4-Empfänger sind faul" sagt "die meisten H4-Empfänger sind faul" sagen darf in der Debatte. Das bildet schon ne andere Grundlage als nur zu lamentieren, dass die Verallgemeinerung böse ist.

Naja, ich kann die Verallgemeinerung ein bisschen nachvollziehen. Bei mir in der Umgebung sind seit 8 Wochen Aushänge an Bäcker, Wäscheläden, Klamottenläden und sonstigen Läden überall Aushänge, dass 400 Euro Kräfte gesucht werden.
Dass sie mich nicht nehmen, kann ich verstehen, nur gibt es doch garantiert auch arbeitslose Verkäufer(innen), da wundere ich mich schon, dass die Aushänge immer noch dran sind.
Und wenn ich mich schon wunder, wie sollen das denn andere sehen?
Und ein Riesenproblem welches sich die Firmen, Läden etc. teilweise selber erschaffen ist das: "sie haben keinen Abschluß". Als Verkäuferin kann ich nicht arbeiten, ich habe keinen Abschluß, keine Ahnung im Umgang mit Kassen (obwohl mir gesagt wurde, Kasse ist jetzt nicht sooo wild zu lernen - keine Ahnung, ob das stimmt); ich kann nicht putzen gehen, weil ich das nicht gelernt habe usw. Das sind meine Absagen. Für meinen Beruf habe ich nicht die "erforderliche" Berufserfahrung (jede Firma arbeitet ja mit unterschiedlichen Programmen) und mir fehlt Buchhaltung, welches eigentlich mal ein eigenständiger Beruf war, jetzt wird das alles zusammen gezählt.

Das ich arbeiten will, Einsatzbereitschaft, Lernwille zeige und es Probezeiten gibt, wo die mich eh wieder rauskanten können, wenn ich doch nicht das nötige Zeug hätte, das wird erst gar nicht zur Kenntnis genommen.

Jetzt arbeite ich ehrenamtlich in einer mir völlig fremdem Branche, wurde reingeschmissen ins kalte Wasser, der Rest ist reine Lernsache. Ich bin flexibel, kann eigenständig und im Team arbeiten, aber im Grunde bin ich völlig überqualifiziert wurde mir gesagt. Mir völlig egal, denn auf der anderen Seite lerne ich eine Menge dazu. Nur eben ohne Abschluß :ugly:
Meine Stelle könnte bezahlt werden, wird sie aber nicht, weil das Geld völlig fehlt. Aber auf meinem Lebenslauf kann es ja nicht schaden *denk* und ich bin beschäftigt, mein Kopf auch und ich verblöde nicht noch mehr.
Was auch immer kommt, werde ich sehen.
 
Aber zu sagen Menschen ohne Schulabschluss sind entweder faul oder ...
Ja, ODER?

Ok "geistig behindert" is bisschen hart zum Verallgeimeinern. Aber was gibt's denn noch für Gründe, keinen Schulabschluss zu haben außer "faul" oder "leicht dümmlich intelligenzmäßig nicht dazu fähig"? :ugly:
 
So ein 400 Euro Job hilft den Menschen aber doch nicht aus Hartz-IV, oder? Sie dürfen max. 160 Euro davon behalten, was ja durchaus in Ordnung wäre. Aber sie haben dadurch keinen Schritt aus der Dauerabhängigkeit vom Staat getan. Im Gegenteil: Sie unterstützen das System der Billiglöhner, indem sie als Betroffene auch noch teilnehmen an dem System.

Ich würde diese 400 Euro Jobs komplett abschaffen. Das ist nur eine billige Möglichkeit für Arbeitgeber, an Arbeitskräfte zu kommen.

Ok "geistig behindert" is bisschen hart zum Verallgeimeinern.
Nein, das ist diskriminierend, sonst nichts.

Aber was gibt's denn noch für Gründe, keinen Schulabschluss zu haben außer "faul" oder "leicht dümmlich intelligenzmäßig nicht dazu fähig"? :ugly:
Du bezeichnest also jeden, der nicht die Intelligenz für einen Schulabschluss hat, als "geistig behindert"? Das macht Dich nicht sympathischer.

Nachtrag: Sorry, ich sollte mich nicht so aufregen. Aber Du solltest solche Aussagen nicht relativieren. Es gibt zig Gründe, warum jemand nicht die Schule abschliesst, und viele davon haben weder was mit Leistungsbereitschaft noch mit Intelligenz zu tun.

Marty
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein 400 Euro Job hilft den Menschen aber doch nicht aus Hartz-IV, oder? Sie dürfen max. 160 Euro davon behalten, was ja durchaus in Ordnung wäre. Aber sie haben dadurch keinen Schritt aus der Dauerabhängigkeit vom Staat getan. Im Gegenteil: Sie unterstützen das System der Billiglöhner, indem sie als Betroffene auch noch teilnehmen an dem System.
Ich würde diese 400 Euro Jobs komplett abschaffen. Das ist nur eine billige Möglichkeit für Arbeitgeber, an Arbeitskräfte zu kommen.

Das siehst du so, aber andere? Sie lesen nur "Job". Sprich: arbeiten. Ob da noch zusätzlich Hartz4 beantragt werden muss oder nicht, interessiert da nicht.
Ich arbeite ja gerade mit Leuten zusammen, die es überhaupt nicht nachvollziehen können, warum man arbeitslos ist bzw. man mit seinem Hintern zu Hause sitzt und auf "den" Job schlechthin wartet. weil eben: 400 Euro Kräfte werden doch gesucht. Und gerade bei Langzeitarbeitslosen (die übrigens ab ein Jahr Arbeitslosigkeit so genannt werden, also ich bin jetzt auch eine) ist das eine gute Möglichkeit, sie in die Arbeitswelt zurückzuführen, denn sie müssen Struktur, Zeit und Kontinuität wieder lernen. Und nebenbei hat man noch Zeit um sich anderweitig auf den "richtigen" Job zu bewerben.

Und die 400 Euro Jobs werden bleiben, denn aufgrund der Wirtschaftslage können einige - vor allem Kleinbetriebe - gar nichts anders mehr existieren. Wer oder was nun der Grund ist, darüber können wir uns streiten, nur sehe ich keinen Sinn darin, diese Jobs nun völlig zu verteufeln. Gut ok, Dem Staat werden wohl immer ein paar Millionen Menschen auf der Tasche liegen, aber ist das nicht besser, dann wenigsten beides zu haben? Damit zumindest die Einführung in das Arbeitsleben leichter erfolgt? Ich weiß nicht, was alle immer erwarten, aber mein Jobcenter ist froh, dass zumindest die Leute in 400 Euro Jobs gehen, damit sie wenigstens das Arbeitsleben nicht verlernen und somit eine - wenn auch geringe - Chance haben, eine Vollzeit- und Vollbezahltstelle bekommen. Mit einem im Lebenslauf stehenden "2 oder mehr Jahre arbeitslos" ist man erst recht weg vom Fenster, weil dir niemand (egal was für einen Abschluß du hast) zutraut, dass du 8 h durchhälst und das von Tag 1 an.

Und wenn ich ganz ehrlich bin und von mir selber ausgehe, dann muss ich gestehen, dass ich nach einem Jahr schon so völlig raus war aus dem Arbeitslimit, dass mich selbst meine "Halbtagsstelle" jetzt völlig geschafft hat und das obwohl ich früher 12 h täglich locker runterreißen konnte als Selbständige.
Jetzt gehts prima, aber 4 Wochen habe ich auch gebraucht. Wie soll es da bitte anderen gehen? Zumal ich mir noch teilweise aussuchen darf, wann ich arbeiten will und was ich mir als Arbeit noch zusätzlich auflade.
Andere haben das Privileg nicht, sie müssen gleich voll da sein.
 
Hallo,

ich würde gerne mal wissen wie groß der Anteil von Hartz4 Empfängern ist, die lange fleissig gearbeitet haben und dann Ihre Arbeit verloren und trotz großer Bemühungen keine Arbeit gefunden haben.
Die dann den Kopf hängen lassen sich schämen, psychisch krank werden und womöglich anfangen zu trinken.

Ich wünsche Euch einen angenehmen Wochenstart mfG;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann das Geschriebene durchaus nachvollziehen, aber mir fehlt dabei die Betrachtung der Auswirkungen.

Und die 400 Euro Jobs werden bleiben, denn aufgrund der Wirtschaftslage können einige - vor allem Kleinbetriebe - gar nichts anders mehr existieren.
Stimmt. Und deshalb werden Vollzeitarbeitsplätze geviertelt und auf 4 400 Euro-Jobs verteilt. Wenn aber so reguläre Arbeitsplätze wegfallen, worauf sollen sich dann die 400 Euro-Jobber noch bewerben? Das ist ein Teufelskreis.

400 Euro-Jobs vernichten reguläre Arbeitsplätze.

Gut ok, Dem Staat werden wohl immer ein paar Millionen Menschen auf der Tasche liegen, aber ist das nicht besser, dann wenigsten beides zu haben?
Durch diese Jobs kommt weniger Geld in die Sozialversicherung, von denen die arbeitenden Menschen auch was haben. Die Arbeitgeber umgehen so Gesetze (Kündigungsschutz etc.), sparen bei den Sozialabgaben, sind freier in der Gestaltung... Und was haben die Arbeitnehmer von diesen Jobs? Nichts. Wenn es diese Jobs nicht gäbe, müssten die Arbeitgeber dafür "richtig" Jobs anbieten, die Arbeit muss ja gemacht werden.

Damit zumindest die Einführung in das Arbeitsleben leichter erfolgt?
Passiert das denn? Oder sind 400 Euro Jobber nicht ihr Leben lang in diesem Kreislauf? Und Rente gibt es dafür auch nicht.

Ich weiß nicht, was alle immer erwarten, aber mein Jobcenter ist froh, dass zumindest die Leute in 400 Euro Jobs gehen, damit sie wenigstens das Arbeitsleben nicht verlernen und somit eine - wenn auch geringe - Chance haben, eine Vollzeit- und Vollbezahltstelle bekommen.
Es werden normalerweise immer mehr Vollzeitstellen zu 400 Euro-Jobs, nicht umgekehrt. Und das ganz Blöde: Es gibt Vollzeitarbeitnehmer, die die auch noch nebenbei machen und damit Arbeitsplätze blockieren.

Mit einem im Lebenslauf stehenden "2 oder mehr Jahre arbeitslos" ist man erst recht weg vom Fenster, weil dir niemand (egal was für einen Abschluß du hast) zutraut, dass du 8 h durchhälst und das von Tag 1 an.
Das kenne ich und finde das auch nicht gut. Aber ich halte 400 Euro Jobs nicht für einen Einstieg, eher für einen Ausstieg.

Marty
 
Ich kann das Geschriebene durchaus nachvollziehen, aber mir fehlt dabei die Betrachtung der Auswirkungen.

Du hast ja Recht, streite ich doch gar nicht ab, nur was sollen denn die Arbeitslosen tun? Der Druck auf uns ist doch immens und wir haben mitunter keine andere Wahl, also uns auf diese 400 Euro Jobs zu bewerben. Selbst das Jobcenter - Vertreter vom Staat - schiebt uns schon in diese Richtung, nur um allein die Statistik aufzufrischen für die Allgemeinheit.
Teufelskreis, wie du schon sagst. Wenn die Wirtschaft volle Stellen anbietet, dann bitte kein Problem, aber tun sie nicht und wer kann das ändern? Staat, Firmen, Wirtschaft allgemein oder die Arbeitslosen? Meinst du, es würde was bringen, wenn sich alle Arbeitslosen zusammen schließen und sagen würden, wir arbeiten nur Vollzeit, weil die 400 Euro Stellen die richtigen Jobs vernichten, langfristig gesehen?

Du liest das hier doch auch. Wir werden als faul verteufelt, weil einige sich eben nicht auf die freien 400 Euro Jobs bewerben, sondern versuchen - und das über Jahre - einen Vollzeitjob in ihrer Kategorie - sprich gelernt und gearbeitet - zu kriegen. Und das klappt bei vielen einfach nicht. Aus den unterschiedlichsten Gründen und dann kommt genau das wofür man im Endeffekt verurteilt wird: wir schämen uns, trauen uns nichts mehr zu, ergeben uns, trinken und werden depressiv, weil wir an uns selbst zweifeln, denn es wird uns von allen Seiten ja suggeriert, dass wir selbst schuld sind, zu faul sind, uns nicht richtig bemühen, Schmarotzer sind, weil wir von "euren" hartverdienten Steuergeldern leben.

Was glaubst du, wie weh das tut, wenn ich das hier immer und immer wieder lese und versuche, das nicht an mich rankommen zu lassen, weil ich mir sage, ich habe 18 Jahre durchgearbeitet und das Leben hat mir nunmal so ein Pech beschert, dass ich Hartz4 geworden bin? Ich will es ändern, ich will arbeiten, ich will lernen und mich weiterbilden, aber ich schaffe es nicht allein. Ich kann die Fortbildungen nicht zahlen, nur mit Hilfe des Amtes. Voriges Jahr wurde mir gesagt, wenn ein Arbeitgeber mich einstellt und mir bescheinigt, dass ich für meine Stelle die Buchhaltung brauche, dann bezahlen sie auch die Fortbildung. Nur wie soll ich das anstellen? Der Arbeitgeber erwartet doch sofort eine Vollkraft, warum soll er dann noch ein Jahr warten, dass ich das noch nebenbei auf der Abendschule lerne, wenn es unzählige Kräfte gibt, die er einstellen könnte und die Buchhaltung schon können? Was meinste, wie der Abteilungsleiter gegrinst hat, als ich ihm das erzählte? Es widerspricht sich vieles und wir Arbeitslose stehen immer dazwischen.
Ich bin nicht faul, ich würde vieles tun, nur um arbeiten zu können, aber auch wenn ich das schreibe und sage, ich würde putzen und Regale einräumen, kommt ein "Lächeln" dass ich mich unter Wert verkaufe. Wie bitte soll ich es euch denn recht machen? Es gibt einfach Menschen, so wie ich, die nicht das Ultimo in ihrem Leben gelernt haben, sondern einfach nur einen Beruf ergriffen haben. Und die Welt drehte sich weiter und das so schnell, dass im Büro eine Sekretärin kaum mehr gebraucht wird, weil jeder durch Technik allein in der Lage ist, seine Termine zu verwalten. Schriftverkehr leicht gemacht durch E-Mail und Computer, da braucht man auch keinen mehr, der Deutsch kann in dem Sinne usw. usf. Es gibt Programme, die Aufträge, Rechnungen usw. allein erstellen, nur mit ein paar Eingaben, so ist der Kleinbetrieb schon mal nicht mehr auf eine Bürokraft angewiesen, macht der Chef so nebenbei allein.
etc. blabla

Und da bleiben einfach viele Leute auf der Strecke und ich persönlich werde kein IT-Spezialist mehr, ich werde auf meinen alten Tage auch keine Eventmanagerin mehr oder sonstiges, ich kann nur versuchen, irgendwo und das egal wo einen Platz zu finden. 400 Euro hin oder her.
 
Das behaupte ich, wäre widerlegbar. Interessant wäre: Liegt der Raucheranteil der H4ler über dem Raucher-Anteil der Gesamtbevölkerung?

Und was ist mit denen, die vor Hartz IV geraucht habe? Die werden dann auch noch schnell mit in den Topf geworfen? Manchmal hab ich das Gefühl, das viele Menschen denken, jemand der Hartz IV bezieht, wäre da hineingeboren. (bzw. die Leute lassen sich von der öffentlichen Hetze manchmal mitziehen)

Klar bei so nem Arno irgendwas, geht mir auch die Hutkrempe hoch. Aber deswegen sind nicht alle Hartz IV Empänger, gleich auch nen Arno irgendwas.

[..]weil eben: 400 Euro Kräfte werden doch gesucht.

Ich geb Marty da aber recht. Klar wenn ich nen kleinen Laden sehe, der nen 400€ Job anbietet, ist das auch in Ordnung (dafür waren die ja auch eigentlich gedacht). Das dumme: viele der 400€ Jobs, werden eben nicht von dem kleinen Laden Nebenan angeboten.

Und glaubst du allen ernstes, es würde besser werden? Da wird ne Vollzeitstelle abgeschafft und 2-3 400€ Stellen geschaffen. Sind zwar dann mehr Arbeitsplätze, aber selbständig Leben, kann man davon nicht.

Da darf man sich nicht wundern, wenn es immer schlimmer wird.

Und was den Herrn Westerwelle angeht: Mit einer Kürzung von Hartz IV, steigen die Löhne der Niedriglohnstellen auch nicht. Und ich finde die Aussage von ihm, ist eher nen Schlag ins Gesicht der Niedriglohnarbeiter, als der Hartz IV Empfänger. Denn die Arbeiter gehen für so einen Hungerlohn arbeiten und anstatt das man was gegen die niedrigen Löhne unternimmt, will man lieber Hartz IV kürzen.

Diejenigen die jetzt schon nicht arbeiten wollen, werden sich darüberhinaus auch nicht von einer Kürzung beeindrucken lassen. Über einen möglichen Anstieg der Kriminalität will ich lieber gar nicht erst anfangen. Menschen in die Ecke zu drängen, kann ziemlich gefährlich werden.
Denn wenn man gar keine Perspektive mehr hat, sind vielen auch die Folgen ihres Handelns egal. Hat man ja in Frankreich gesehen (Krawalle, Entführung der Firmenbosse)
 
Du hast ja Recht, streite ich doch gar nicht ab, nur was sollen denn die Arbeitslosen tun? Der Druck auf uns ist doch immens und wir haben mitunter keine andere Wahl, also uns auf diese 400 Euro Jobs zu bewerben.
Deshalb ja die Abschaffungsforderung von mir. Arbeitslose nehmen jeden Strohhalm, ist doch verständlich, sie sind ja auch nicht die, die aktiv etwas ändern können. Jobcenter müssen diese Billiglöhne ächten und nicht noch Zwang ausüben, grundsätzlich sollten diese Mini-Jobs verboten werden. Wer Mitarbeiter braucht, soll sie regulär einstellen.

Meist kommt ja zu schlechter Bezahlung der 400-Euro Kräfte auch eine Verweigerung von bezahltem Urlaub, Nichzahlung von Lohnfortzahlung bei Krankheit etc.

Wenn die Wirtschaft volle Stellen anbietet, dann bitte kein Problem, aber tun sie nicht und wer kann das ändern? Staat, Firmen, Wirtschaft allgemein oder die Arbeitslosen?
Staat schafft diese Jobmöglichkeit wieder ab, die Firmen stellen wieder normal ein. Die Bezahlung wird dadurch nicht besser pro Stunde, aber ich bin der Meinung, besser einer verdient 1.200 Euro als wenn drei Leute jeder 400 Euro verdienen.

Du liest das hier doch auch. Wir werden als faul verteufelt, weil einige sich eben nicht auf die freien 400 Euro Jobs bewerben, sondern versuchen - und das über Jahre - einen Vollzeitjob in ihrer Kategorie - sprich gelernt und gearbeitet - zu kriegen.
Ja, das lese ich und das halte ich genausowenig für richtig.

Was glaubst du, wie weh das tut, wenn ich das hier immer und immer wieder lese und versuche, das nicht an mich rankommen zu lassen, weil ich mir sage, ich habe 18 Jahre durchgearbeitet und das Leben hat mir nunmal so ein Pech beschert, dass ich Hartz4 geworden bin?
Ich kann mir das vorstellen. Man kann das einfach nicht ignorieren, vermute ich. Da kann einem der Beitragsschreiber noch so unbekannt sein, solche Vorwürfe schmerzen.

Ich will es ändern, ich will arbeiten, ich will lernen und mich weiterbilden, aber ich schaffe es nicht allein. Ich kann die Fortbildungen nicht zahlen, nur mit Hilfe des Amtes.
Das wäre meine nächste Forderung. Fortbildung nur für die, die auch wollen. Statt alle zwangsweise in dämliche Bewerbungstrainings zu schicken, wo 80% keine Lust haben, lieber die 20% Willigen in vernünftige, effektive Fortbildung. Das Ergebnis ist auch viel besser, wenn man Fortbildung in einer Gruppe mit Wollenden betreibt.

Voriges Jahr wurde mir gesagt, wenn ein Arbeitgeber mich einstellt und mir bescheinigt, dass ich für meine Stelle die Buchhaltung brauche, dann bezahlen sie auch die Fortbildung. Nur wie soll ich das anstellen?
Gar nicht, das ist dämliches Wunschdenken von Sachbearbeitern, die nach 20 Jahren öffentlichem Dienst jeglichen Blick verloren haben.

Wie bitte soll ich es euch denn recht machen?
Mir reicht es schon, zu wissen, dass Du möchtest und bereit bist, dafür auch etwas zu bringen. Das erwarte ich von jedem. Wer das nicht macht, fällt bei mir aber nicht durch das Raster. Ich bin immer noch der Meinung, dass sich unser Staat auch Menschen leisten kann, die willentlich nichts tun und trotzdem Geld vom Staat bekommen. Er gibt nur viel zu viel aus, um diese Nichtwoller zu drangsalieren, statt das Geld in Dich zu investieren. Davon hätte er deutlich mehr.

ich kann nur versuchen, irgendwo und das egal wo einen Platz zu finden. 400 Euro hin oder her.

Ich drücke Dir die Daumen. Aber nicht für einen 400 Euro Job. Der würde Dir nicht helfen.

Marty
 
Für den Staat und die Firmen ist ein 400 Euro nur dazu da die Satistik zu erhöhen und billiger davon zu kommen.

Also ich ein Praktikum gemacht habe, bot man mir auch einen 400 Euro Job an und sagte das sie vielleicht Ende des Jahres wieder jemanden einstellen.

Was mich damals aufgeregt hat war der Satz: " Ein 400 Euro Job ist die Chance in einen ganztags Job zu kommen. Ich habe so nämlich auch angefangen. Es werden aber immer weniger ganztags Jobs, wie soll man da von den 400 Euro Jobs weg kommen. Das einzige was ein bisschen gut ist, das man damit den Lebenslauf ausfüllen kann. Ich habe dort abgelehnt weil man nur ausgebeutet wird. man soll fast immer von 8 bis 18 Uhr arbeiten und hat nur eine halbe Stunde Pause.

Ach ja als ich denen sagte das ich nur sonsoviel dazu verdienen darf sagten sie einfach dann verdienst du noch sonsoviel toll das nenn ich ausbeute.

Ich bin auch Hartz4 aber nicht faul, ich bewerbe mich aber bekomme lauter absagen. Und irgendwann resigniert man einfach wenn nichts positives mehr kommt.

Und dadurch das ich schüchtern bin, will mich sowieso fast kein Arbeitgeber haben. Anscheinend wollen die nur große und lebendige Männer und Frauen, damit die was zum anschauen haben. Viele denken deswegen, das ich nicht arbeiten kann, leider bekommt man auch keine Chance es mal in einem Praktikum oder bei einer Probearbeit beweisen zu können, da man sobald die einen sehen abgelehnt wird:(.

Und die 1 Euro Jobs sind auch nur doch quatsch. Ich fragte die Frau die ich anrufen sollte, ob den noch was anderes da wäre, weil die Stelle auf die ich mich bewerben sollte schon besetzt war. Sie sagte dann das nur noch Wissenschaftliche Jobs da wären, aber die wollen nur Leute die Studiert haben. Also das wird wirklich immer schlimmer. Und immer heißt es das man die in den Lebenslauf eintragen kann und das das helfen würde.

Viele Maßnahmen taugen garnichts. ich war bei einer wo einem das blaue vom Himel versprochen wurde. Mir wurde gesagt das ich jederzeit gehen darf, was auf einmal nicht mmehr galt. Dann wollten die mir helfen ins Büro zu kommen, zum Schluß wollten die mich irgendwo hin stecken. Alle dort sind für die nur eine Prozent Zahl.

Man sollte die PUPs und die Sachbearbeiter auch mal beobachten. Weil die einen wie dreck behandeln. Und weil ich nah am Wasser gebaut bin, sagten die das ich nicht arbeiten könnte und das sie mich nach Wisloch in die geschlossene stecken wollen.

Und im Moment steht es Aussage gegen Aussage, weil ich gegen die Lügen der Leute von der Maßnahme und der Arge kämpfe. Habe eine Stellungnahme geschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich geb Marty da aber recht. Klar wenn ich nen kleinen Laden sehe, der nen 400€ Job anbietet, ist das auch in Ordnung (dafür waren die ja auch eigentlich gedacht). Das dumme: viele der 400€ Jobs, werden eben nicht von dem kleinen Laden Nebenan angeboten.
Gibt es hierzu eine Statistik? Denn mein Eindruck ist ehern das Gegenteil bzw. das gerade Klein- und Mittelstandsunternehmen solche Jobs anbieten.

Natürlich "vernichten" 400 € Jobs Vollzeitstellen. Die Frage ist nur, in welchem Umfang. Denn die Schlußfolgerung, daß es die Vollzeistelle (noch) gäbe, wenn es die 400-Euro-Stelle nicht gibt, ist doch nicht zwingend gegeben.

Und natürlich mißbrauchen Arbeitgeber dieses "Werkzeug". Nur sollte man - ähnlich wie es für HartzIV-Empfänger zurecht gefordert wird - nicht verallgemeinern und die Schwarzen Schafen als Maßstab nehmen. Denn solch eine Vollzeitstelle bedeuten ja im Verhältnis deutlich höhere Kosten für den Arbeitgeber, hinzu kommt das Thema Kündigungsschutz.
 
Gibt es hierzu eine Statistik? Denn mein Eindruck ist ehern das Gegenteil bzw. das gerade Klein- und Mittelstandsunternehmen solche Jobs anbieten.
Richtig, solche Jobs findet man nicht bei der Großindustrie z.B.

Aber mal als Beispiel: Der Real setzt solche Kräfte sehr umfangreich als Kassenkräfte ein. Andere Supermärkte ebenfalls. Dabei werden jetzt Unmengen dieser Minijobber eingestellt, die flexibel auf Abruf arbeiten, z.B. abends 20-22 Uhr etc.

Dafür sparen die natürlich die Vollzeitkräfte ein, die diese Kassiertätigkeiten früher gemacht haben.

Natürlich "vernichten" 400 € Jobs Vollzeitstellen. Die Frage ist nur, in welchem Umfang. Denn die Schlußfolgerung, daß es die Vollzeistelle (noch) gäbe, wenn es die 400-Euro-Stelle nicht gibt, ist doch nicht zwingend gegeben.
Meinst Du, dass der Real dann ganz schliessen würde?

Ich habe nichts dagegen, wenn der Blumenladen nebenan solche eine Kraft einstellt, um z.B. längere Öffnungszeiten bedienen zu können. Wer aber 3 davon einstellt, der muss sich fragen lassen, warum er nicht eine Vollzeitkraft einstellt. Und selbst für wenige Stunden kann man Teilzeitjobs anbieten.

Man schafft diese Jobs, weil sie kostengünstiger sind, zu Lasten der Arbeitnehmer.

Denn solch eine Vollzeitstelle bedeuten ja im Verhältnis deutlich höhere Kosten für den Arbeitgeber, hinzu kommt das Thema Kündigungsschutz.
Eben, man umgeht Gesetze, Tarifverträge etc. indem man 400-Euro Jobs anbietet. Und was soll ich da nicht einseitig sehen?

Welchen Vorteil hat ein 400 Euro-Jobber gegenüber einer Teilzeitstelle?

Marty
 
Unsere Regierungen haben uns diese Rahmenbedingungen vorgegeben.
Wir gehen alle paar Jahre wählen (viele leider nicht) und ansonsten werden wir leider kaum gefragt.

Im Kern steckt hinter den 400 Euro und 1 Euro Jobs wie auch hinter dem Arbeitnehmerentsendegesetz eine durchaus nachvollziehbare gute Idee.
Auch viele Argumente gegen Mindestlöhne kann ich durchaus nachvollziehen.

Arbeitnehmer die diese Angebote nutzen kann ich nichts vorwerfen, denn damit zerstört man deren Hoffnung. Sie möchten ja gerne was tun und haben die Hoffnung eventuell mal einen besseren Job zu finden, wenn Sie fleissig sind und nicht nur Zuhause sitzen. Und der Faktor durch diese Arbeit wieder am gemeinschaftlichen Leben teilhaben zu dürfen darf nicht außer Acht gelassen werden.

Ich bin aber auch der Meinung das diese Regelungen durch viele Unternehmer zu sehr ausgenutzt werden. Ich finde das zwar nicht in Ordnung, aber in der Praxis ist es eben so.
Wenn eine Tür aufgemacht wird gibt es eben auch Leute die hindurch gehen.

Also was nun soll die Tür wieder zugemacht werden?
Abschaffung und Verbot von 1euro jobs, 400 euro jobs, Niedriglohnarbeit usw.

Oder besteht die Möglichkeit gute Türsteher einzustellen die drauf achten das es mit rechten Dingen zugeht.
Klar das führt zu mehr Bürokratie und ob das was bringt?

Sehr traurig bin ich z.Bsp. über die letzten Entgleisungen unseres Außenministers. Solche Worte treiben Keile in unsere Gesellschaft und treffen bestimmt nicht z.Bsp. den faulen Hartz4fun Empfänger weil dem ist es wurscht was Herr Westerwelle sagt. Sehr viele andere die sich ernsthaft Mühe geben und sich Gedanken machen fühlen sich zu Unrecht angegriffen.

Nun ich mache hier mal Schluss. Ich hoffe das ich niemandem den Tag verdorben habe und würde mich freuen wenn Ihr das alles nicht zu ernst nehmt und Euren Humor dabei behaltet. Lg;)
 
Gibt es hierzu eine Statistik? Denn mein Eindruck ist ehern das Gegenteil bzw. das gerade Klein- und Mittelstandsunternehmen solche Jobs anbieten.

Vermutlich nicht. Aber du kannst gerne mal in den Supermarkt deines Vertrauens gehen und mal fragen welche Kassiererin denn keinen 400€ Job hat (sofern sie dir die Frage beantworten). Wenn ich sehe, wie die alten Kassiererinnen (nicht 1, sondern alle) weniger da sind, dazu noch 2 neue und die Schilder: Wir suchen [...] auf 400€ Basis, braucht man nur 1+1 zusammen zählen.

Hier kannst du mal gucken, wie das Verhältnis Vollzeitjob zu 400€ Job ist. Steht leider nichts davon, ob die beim Mittelstand oder bei Großunternehmen arbeiten.
Ist aber trotzdem interessant zu lesen, da die Situation im Einzelhandel recht gut erklärt wird.

Focus hat da auch noch nen passenden Artikel zu. Und bei mir vor Ort ist genau das passiert. Edeka hat Marktkauf übernommen, Plus wurde zum Penny. Neue Leute wurden eingestellt, waren nur keine Vollzeitstellen. Und für die alten Vollzeitstellen, kommen keine neuen, sondern (vermutlich) 400€ Jobs.

Als es noch Plus war, hab ich die Kassiererinnen in regelmäßigen Abständen (fast 3 Jahre lang) getroffen, danach wurde es immer seltener (bei 1 Kassiererin hätte ich es ja verstanden, aber bei allen?), dafür aber immer neue Gesichter.
 
Ein Mindestlohn führt höchstens zur Zerstörung von Arbeitsplätzen.
Eine Behauptung, für die noch nie ein Beweis erbracht wurde (was zugegeben sehr schwer ist).
Es gibt aber ebenso durchaus ernste Berechnung, wonach Mindestlöhne sogar Arbeitsplätze schaffen. U.a. untermauert von statistischen Untersuchungen aus Ländern, wo ein Mindestlohn eingeführt und schrittweise erhöht wurde.
Auch weil die Leute sich dann endlich wieder Brötchen vom Bäcker leisten konnten - selbst wenn die einen cent teurer geworden waren.

Aber das will ich jetzt wirklich nicht noch mal aufwärmen.


hatte bisher beispielsweise keine Probleme kleine Hilfsjobs für die Semesterferien/Schulferien an Land zu ziehen...
Auch - du klaust Hartz4-Empfängern die Arbeit und regst dich dann über deren Faulheit auf? 8O


Es gibt nur zu viele Arbeiten, die nicht angeboten werden: Paketeinpacker beim Einkaufen, Tankstellenservice, etc...
Wieviel wärst du bereit zu bezahlen?

Liegt der Raucheranteil der H4ler über dem Raucher-Anteil der Gesamtbevölkerung?
Ja. Genauso wie der Anteil der Alkoholiker und der Anteil der Depressiven. Nur ist hier auch oft Hartz4 die Ursache, nicht die Wirkung.

Suchtanfälligkeit könnte auch was mit Bildung zu tun haben, vermute ich.
Hauptsächlich mit Gehirnchemie. Es gibt tatsächlich "Suchtgehirn", die viel viel anfälliger sind. (Das dürfte auch erklären, warum manche beim ersten Mal einer Droge abhängig werden und andere nach 10 Mal noch nicht)

Mir völlig egal, denn auf der anderen Seite lerne ich eine Menge dazu. Nur eben ohne Abschluß
Das ist ein schlimmer Punkt, diese Fixierung auf irgendwelche Schriftstücke.

Kognitiv beeinträchtigt...
Geistig herausgefordert.
Ich hab ne Wete mit mir selbst laufen, wann ich diesen Begriff das erste Mal im Fernsehen höre. :(

ich würde gerne mal wissen wie groß der Anteil von Hartz4 Empfängern ist, die lange fleissig gearbeitet haben und dann Ihre Arbeit verloren und trotz großer Bemühungen keine Arbeit gefunden haben.
Die dann den Kopf hängen lassen sich schämen, psychisch krank werden und womöglich anfangen zu trinken.
Such einfach nach der Zahl der Langzeitarbeitslosen über 50. Dann hast du die erste Zahl. Die zweite Zahl ist mehrere Zahlen, denn diese Sachen können zusammen und auch hintereinander auftreten. Wenn du das nicht aufdröselst, kommt du in den 3-stelligen %-Bereich ;)

EDIT: https://www.heise.de/tp/blogs/8/147083

Frankreich, Spanien, England etc pp haben alle Mindestlohn. Deutschland nicht.

Such den Fehler.
Ich bn zwar deiner Meinung, aber die Begründung ist falsch. Nur weil es (fast) alle machen, muss es nicht richtig sein.
Es haben auch alle den Banken freie Hand gelassen.

wo 80% keine Lust haben,
Vor allem, weil es für die überflüssig ist ;) Nur eben Pflichtteilnahme. Ich war auch mal in einem Kurs für "richtiges Bewerbungsschreiben" - und habe im Grunde Deutschunterricht gegeben. Ich war auch mal in einem Kurs für Coputeranfänger - der (ältere) gelernte Informatiker, zwei weitere Hobbyexperten und ich haben da aus Langeweile zwei Computer repariert und ansonsten Skat gespielt oder Bücher gelesen.
Keine Ahnung was das gekostet hat, aber 34.50€ für nen Sprachkurs an der VHS, den ich machen wollte, den musste ich allein bezahlen "keine gesetzliche Grundlage".
Mir geht sowas vom Ärger über die Idiotie abgesehen am A**** vorbei, aber der Informatiker hat in dem Kurs beinahe nen Koller gekriegt. Am 4.Tag war er dann "krank". Das wird dann "faul" genannt.
 
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