Ist es also so, dass ihr kein Problem damit hättet, dass Familien obdachlos werden, Menschen in Deutschland verhungern, weil sie nicht arbeiten wollen?
In Deutschland muß keiner verhungern oder auf der Straße leben. Wer zu faul ist zu arbeiten kann zu den Tafeln oder in ein Obdachlosenheim gehen.
 
In Deutschland muß keiner verhungern oder auf der Straße leben. Wer zu faul ist zu arbeiten kann zu den Tafeln oder in ein Obdachlosenheim gehen.
So ist es. Jeglicher Luxus darüber hinaus ist allein den arbeitenden und/oder vermögenden Bevölkerungsschichten vorenthalten. Wir sind hier ja nicht bei Alice im Wunderland. :yes:
 
Nochmal langsam zum mitmeißeln.

ALG II beantragt jeder freiwillig.
Man ist nicht verpflichtet ALG II zu beantragen und sich den Regelungen anzupassen.

Beantragt man es, erkennt man aber die damit verbundenen Regeln an.
Wer Geld haben will, muss was dafür tun. Punkt Aus Ende

Was passiert den mit mir, wenn ich an der Arbeit Termine verpasse, bzw. Aufträge nicht erfülle?
Dann fliege ich, krieg weniger Kohle.

Ein Hartzer genauso, also hör auf hier rumzuflennen.

Und zum Thema Würde...
Ich finde, dass meine Würde verletzt wird, wenn meine Steuergelder an Leute verteilt werden, die seit Jahren faul auf der Haut liegen.

gruss kelle!


Also wirklich... ehrlich gesagt frage ich mich, ob Du den Mist, den Du teilweise schreibst, wirklich glaubst? Du wiederholst z.B. immer Deinen Satz "niemand ist verpflichtet" ... die Wahrheit ist doch aber (auch), dass man nicht so Leben kann, wie man möchte! Unser Land ist geradezu vollgestopft von Regeln und Vorschriften, denk nur mal daran, dass Du auf Deinem eigenen Grundstück auch nicht einfach alles und so bauen kannst, wie Du möchtest! Oder es gibt mittlerweile eine Krankenversicherungspflicht - PFLICHT - d.h. also, dass längst nicht alles freiweillig ist, wie Du hier immer schreibst. Denk nur mal an die "Aussteiger", die in Natur leben wollten, dann aber immer wieder verdrängt wurden. Dein Argument ist also sowohl haltlos als auch falsch...

Richtig ist, dass der Staat "gewisse Spielregeln" aufstellt - zurecht, wie ich finde. Beispielsweise gehören Straftaten verfolgt, eine gewisse Ordnung muss auch sein, usw. Du kannst aber eben NICHT argumentieren, niemand muss etwas beantragen, niemand wird gezwungen, wenn es nicht der Tatsache entspricht oder durch eine wirklichkeitsfremde, rosarote Brille gesehen wird...

Zu kath:

Ich weiß nicht ob du nicht vernünftig argumentieren kannst oder willst, aber wieso ist ein Patient im Krankenhaus auf den Kiosk angewiesen? Ich lag schon mehrmals in meinem Leben im Krankenhaus (OPs, Unfälle usw.) und ich bin mit dem Essen was es da gab locker über die Runden gekommen. War fast schon besseres Frühstück als ich sonst so esse. Du kannst zum Frühstück aussuchen ob du dir 2 Brötchen im Wert von je 26-30cent nimmst oder Knäcke/Toast, dann ob du Konfitüre, Nutella, Käse, Schinken usw. oder sogar Müsli/Quark willst.

Nicht ich habe so argumentiert, sondern ein Gericht! Vermutlich ein Sozialgericht, also Fachleute, die dies einzuschätzen wissen! Du kannst z.B. von Deinem eigenen (erlebten) Fall auch nicht auf alle Krankenhäuser / Rehazentren schliessen.

Im Übrigen war dies aber auch nicht der Punkt, der mich interesiert, weil in Deinem Fall immer noch eine Grundsicherung gegeben ist. Sollte sich also die Meinung durchsetzen, dass man während eines Krankenhausaufenthalt weniger Ausgaben hat, so wird dies sicherlich in einer Grundsatzentscheidung festgestellt werden. Aus "sozialer Sicht" könnte man im Übrigen aber auch noch die Meinung vertreten, das Menschen, die ins Krankenhaus müssen (freiwillig will dort wohl keiner hin) schon genug "bestraft" sind, meinst nicht?

Meine Frage betraf aber die totale Streichung aller Leistungen - d.h. keine Miete, keine Heizkosten, kein Wasser, keine Lebensmittel. Ich konnte dies, als ich es von einem Bekannten erzählt bekam, erst auch nicht glauben, ich dachte an einen Scherz oder eine Fehlinformation seinerseits, aber nein, es ist wirklich so! Und selbst das Wohngeld, auch eine Leistung die man beantragen kann (viele MÜSSEN es, weil sie sonst ihre Miete nicht zahlen könnten), ist für sanktionierte ALG-II Empfänger dann gesperrt. Es wird dann also wirklich alles gestrichen - und hier meine ich, dass das viel zu weit geht!

Ich würde jetzt schon wetten, dass dies vom Bundessozialgericht (oder gar vom BVG) aufgehoben bzw. abgemildert wird. Und hier meine ich dann wiederum, warum man erst den Staat, die Behörden verklagen muss - was natürlich viel Kosten verursacht - wenn von vornherein ziemlich klar ersichtlich ist, dass dies nicht Grundgestzkonform ist und so bestimmt nicht richtig sein kann! Warum wurde also nicht eine wirkliche Grundsicherung "eingebaut" - über die Höhe kann man natürlich streiten. Ob es nun 100 Euro + Miete sind oder nur 50 Euro + Miete, ist ja zweitrangig, aber aktuell gibt es gar nichts! Und dies warf ich auf, ob dies den Befürworten von "Hartz IV" (ALG-II) überhaupt auch richtig bewusst ist. Es ist also nämlich KEINE Grundsicherung, wie es so schön heisst. Eine Grundsicherung wäre es, wenn die Existenz auch wirklich - wenn auch nur minimal - GESICHERT wäre, was sie aber de facto aktuell nicht ist...


Zu birnchen:

In Deutschland muß keiner verhungern oder auf der Straße leben. Wer zu faul ist zu arbeiten kann zu den Tafeln oder in ein Obdachlosenheim gehen.

Welch eine Logik... Du weisst schon, dass die Tafel ein Verein ist, oder? Es ist doch nicht die Aufgabe / Pflicht eines Vereins, für den Staat Aufgaben und Pflichten zu übernehmen. Nur mal angenommen, die Tafel erhält zu wenig Spenden - oder die nächstgelegene Tafel ist viel zu weit entfernt, damit sie ein Obadachloser problemlos erreichen kann? Und was das Obdachlosenheim betrifft: Auch hier weisst Du wohl nicht, dass diese teilweise völlig überfüllt sind, es sogar Wartezeiten gibt...
 
Also ich geh liebend gerne in's Krankenhaus wenn ich die Aussicht auf Heilung und Genesung habe?
Freunde können mich da genauso gut besuchen kommen wie Zuhause auch, außer das man an einem anderen Ort ist, passiert da nicht groß was.
Hinterher ist man gesund und hat evtl. bessere Chancen einen Arbeitsplatz zu erhalten, weiß man nicht.

Ich finde es sinnvoller das es private Trägerschaften gibt die sich um sowas ehrenamtlich kümmern als das für diese Menschen, die ihr Leben augenscheinlich nicht geregelt bekommen, auch noch Steuergelder für die Verwaltung der Essensorganisation draufgehen.

In Deutschland ist es doch so: Jeder wird immer durch irgendeinen zweiten Boden/zweites Netz aufgefangen. Springt der Staat nicht mehr so wie man will, kommen Vereine, Organisationen und von Ebene zu Ebene (tiefer jetzt) erhält man immer mehr Mitleid und Fürsorge, ist doch klar das man sich da dann Zuhause fühlt wenn man die Geborgenheit und das Zugehörigkeitsgefühl bekommt, was andere Leute sonst nur auf Weihnachts- und Betriebsfeiern erhalten.
Es gibt auch immer wieder Einzelfälle, die halt nunmal echt eine geringe Rente bekommen oder sonstwie durch das soziale Netz durchgefallen sind, aber das sind nun mal Einzelschicksale und ich wette in über 50% könnte man denen auch nachweisen, dass sie sich nicht vernünftig um ihren Zustand und die Zukunft gekümmert haben, denn sonst wär es ja nicht soweit gekommen.

Der Staat tut genug für seine Bürger, immerhin sind wir hier in Deutschland nicht bei "Wünsch dir was" sondern bei "so isses".
 
Meine Frage betraf aber die totale Streichung aller Leistungen - d.h. keine Miete, keine Heizkosten, kein Wasser, keine Lebensmittel. Ich konnte dies, als ich es von einem Bekannten erzählt bekam, erst auch nicht glauben, ich dachte an einen Scherz oder eine Fehlinformation seinerseits, aber nein, es ist wirklich so! Und selbst das Wohngeld, auch eine Leistung die man beantragen kann (viele MÜSSEN es, weil sie sonst ihre Miete nicht zahlen könnten), ist für sanktionierte ALG-II Empfänger dann gesperrt. Es wird dann also wirklich alles gestrichen - und hier meine ich, dass das viel zu weit geht!

[N] Hartz-IV-Kürzung bei längeren Krankenhausaufenthalten
 
Also wirklich... ehrlich gesagt frage ich mich, ob Du den Mist, den Du teilweise schreibst, wirklich glaubst? Du wiederholst z.B. immer Deinen Satz "niemand ist verpflichtet" ...

Gib doch mal Butter bei die Fische...

Zeig mir die Stelle, dass jemand verpflichtet ist, ALG II zu beantragen.

Dann schauen wir weiter.

Derweil kehren wir, wie Wannabe schon anmerkte, zum Ausgangsthema zurück.

gruss kelle!
 
Das Leben ist ein ewiges Nehmen und Geben.
Und was heißt hier "ohne Lohn arbeiten". Die Grundsicherung plus 130 € sind irgendwas zwischen 750 € und 800 € im Monat.
Das bedeutet, ALG II ist kein "Arbeitslosengeld" sondern "Einkommen für soziale und gemeinnützige Arbeiten", wenn ich Deiner Definition folgen kann.

Wer etwas haben will, muss dafür etwas erbringen.
Und sei es nur pünktlich bei Terminen erscheinen.
Das ist durchaus legitim. Aber warum nennen wir es dann Grundsicherung für JEDEN, wenn es an Bedingungen geknüpft ist. So, wie Du das schreibst, ist es eine Entlohnung dafür, dass man sich an Regeln und Vorschriften hält.

Kommt jetzt Maxe Müller und will nur haben, gibt es nix, weil so angefangen wird, das System zu Lasten der drei anderen Gruppen auszuhöhlen.
Damit hatte das Sozialsystem früher nie ein Problem. Und ich vermute, dass könnte unser Sozialsystem auch weiter verkraften.

Es geht einfach darum, dass es in dieser Gesellschaft genug Leute gibt, die sich Ihren Allerwertesten aufreißen, um etwas zu erreichen. Und wenn dieses etwas "nur" eine Familie mit Haus ist.
Das Argument ist durchaus verständlich.

Jeder soll so leben wie er will.
Jeder muss mit den Konsequenzen seiner Entscheidung zurechtkommen.
Das sehen diese Leute wahrscheinlich gar nicht anders. Ein Obdachloser lebt sehr oft freiwillig auf der Strasse, er macht das bewusst. Er fordert ja auch nicht vom Staat, der Staat gibt ihm das Recht... zumindest bisher.

Es gibt Einrichtungen in Deutschland, die sich um die kümmern, die nichts mehr haben (Tafel, Obdachlosenheime ...)
Also, ich glaube, ich hätte ein Problem damit, ganze Familien in Odachlosenheimen zu sehen und bettelnd auf der Strasse. Aber jeder kann das anders sehen.

In Deutschland muß keiner verhungern oder auf der Straße leben. Wer zu faul ist zu arbeiten kann zu den Tafeln oder in ein Obdachlosenheim gehen.

Bisher war das Argument (der Politik) immer, es müsse keiner verhungern, weil unser Sozialsystem die auffängt. Dann ist das ja nicht mehr korrekt.

So ist es. Jeglicher Luxus darüber hinaus ist allein den arbeitenden und/oder vermögenden Bevölkerungsschichten vorenthalten.
Und Du meinst mit Luxus genau folgendes: "Dach über dem Kopf", "medizinische Versorgung" und "Dinge des täglichen Lebens". Ist zwar drastisch, aber verständlich.

Zeig mir die Stelle, dass jemand verpflichtet ist, ALG II zu beantragen.
Niemand ist das. Es geht aber um Rechte, die man als Bürger hat. Und die dazugehörenden Pflichten. Aber das Recht, menschenwürdig zu leben sollte meiner Meinung nach nicht an die Pflicht zu arbeiten gekoppelt sein.

Marty
 
Also Marty, halten wir fest, du bezahlst gern von deinem hart erarbeiteten Geld für alle Faulpelze mit. Ich hätte gern mehr von meinem Geld, anstatt es an faule zu verschwenden. Damit ist die Sache doch geklärt und du kannst aufhören, hier jeden Beitrag zu zerpflücken, ohne selbst Konstruktives beizusteuern.
 
Also Marty, halten wir fest, du bezahlst gern von deinem hart erarbeiteten Geld für alle Faulpelze mit. Ich hätte gern mehr von meinem Geld, anstatt es an faule zu verschwenden.
Lassen wir doch mal rechnen: Es gibt zur Zeit wieviele ALG II-Empfänger? Ach nee, wir nehmen ja nur die, die nicht arbeiten wollen, oder? OK, lass uns ganz grosszügig sein: 200.000 Menschen in Deutschland wollen nicht arbeiten, obwohl sie könnten. Das wären fast 8% aller Arbeitslosen. Ist die Zahl in Ordnung, wenn nicht, setz sie beliebig höher.

Was kostet denn ein ALG II Empfänger, kommen wir mit 700 Euro hin. Ich denke schon. 700 Euro * 200.000 Menschen macht exakt 140 Mio. Euro im Monat. Das teilen wir jetzt durch alle Erwerbstätigen, also ca. 30 Mio. Menschen, die arbeiten und Steuern zahlen.

Oh Graus, liebes Birnchen, Du zahlst also jeden Monat 4,50 Euro für diese Menschen. Ist das nicht schrecklich? Du möchtest also lieber 4,50 Euro Euro jeden Monat mehr haben und dafür sollen dann 200.000 Menschen auf der Strasse leben und schauen, wo sie was zu essen bekommen. Na, Glückwunsch.

Damit ist die Sache doch geklärt und du kannst aufhören, hier jeden Beitrag zu zerpflücken, ohne selbst Konstruktives beizusteuern.

Bist Du heute auf dem falschen Fuss aufgestanden? Gehört zu einer Diskussion nicht die Aufnahme und Verarbeitung der Argumente? Sind Deine "konstruktiven" Beiträge diese hier:
In Deutschland muß keiner verhungern oder auf der Straße leben. Wer zu faul ist zu arbeiten kann zu den Tafeln oder in ein Obdachlosenheim gehen.

Das ist natürlich an Konstruktivität in dieser Diskussion nicht zu überbieten. Vor allem an Durchdachtheit und Konsequenz. Weil es freiwillige und gemeinnützige Organisationen gibt, muss ja niemand verhungern. Und wenn das Obdachlosenheim abends zumacht, weil im Winter alle Betten belegt sind, dann hat noch lange nicht jeder ein Dach über dem Kopf... Geh doch mal bei der Tafel in deiner Stadt vorbei und rede mit den Menschen, die dort stehen, wie wichtig das Geld vom Staat für sie ist.

Marty
 
700 Euro * 200.000 Menschen macht exakt 140 Mio. Euro im Monat.
Ich finde das eine ganze Menge Geld. Zu viel auf jeden Fall, um es einfach so irgendwelchen Leuten zu geben, die nicht bereit sind zu arbeiten.

Es kann ja nicht sein, dass auf der einen Seite immer gepredigt wird der Staat müsse sparen um Schulden abzubauen und auf der anderen Seite Million um Million verschenkt wird.
 
Ich finde das eine ganze Menge Geld. Zu viel auf jeden Fall, um es einfach so irgendwelchen Leuten zu geben, die nicht bereit sind zu arbeiten.
Das ist doch eine Aussage, mit der ich grundsätzlich gar kein Problem habe. Diese Meinung haben ja (auch hier im Thread) viele. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass es da nicht darum geht, mal jemanden ein paar Euro abzuziehen und der kann sich dann keine Schokolade mehr leisten. Es geht darum, möchte ich bewusst jemanden auf die Strasse setzen und evtl. verhungern/erfrieren lassen, nur weil er nicht arbeiten möchte?

Und evtl. sind die Schäden, die durch solche Leute (die dann nichts mehr zu verlieren haben und evtl. dumme Dinge tun) grösser...

Marty
 
Also ich geh liebend gerne in's Krankenhaus wenn ich die Aussicht auf Heilung und Genesung habe?
Freunde können mich da genauso gut besuchen kommen wie Zuhause auch,

Na ja, also erstens weiss man "vorher" ja oft nie, dass man ins Krankenhaus muss - Beispiel: ich kenne jemanden, der mit einer aktuten Blutvergiftung ins Krankenhaus musste, also dringend. Nun würdest dieser Person dann trotzdem ALG-II kürzen, weil er oder sie während des Krankenhausaufenthaltes "angeblich" weniger Ausgaben hatte?

Abgesehen davon, dass ein Krankenhaus auch "abzockt" - denk an die überteuerten Telefon- oder TV-Gebühren (oder gilt dies als Luxus und nicht nötig?) entstünden durch die Neuberechnung des ALG-II Bescheids auch weitere Kosten, die die eingesparten Kosten wohl übersteigen, wenn man davon ausgeht, dass mindestens zwei Stellen beim Amt eingeschaltet werden müssen (der persönliche Ansprechpartner und die Abt. Leistungsbewilligung / Leistungsberechnung). Der bürokratische Aufwand steht dann doch in keinem Verhältnis mehr...

Und zweitens: Weil Du so schön schreibst "Freunde können mich da genauso gut besuchen" ... schon mal daran gedacht, dass nicht jeder Freunde oder Verwandte (in der Stadt) hat? Du kannst doch nicht immer von Deinem persönlichen (positiven) Schicksal auf andere schliessen. Du musst schon so fair sein, auch andere - vielleicht ungewöhnliche - Lebensschicksale zu berücksichten...


zu MartyMcFly:

Seine Beiträge finde ich wirklich durchdacht. Er / sie macht sich zumindest auch mal richtige Gedanken zum Thema. Die meisten Anderen argumentieren im Grunde immer mit dem Faktor Geld. Natürlich ist Geld bei diesem Thema wichtig, aber seltsamerweise schreit jeder bei ALG-II nach Einsparungen und Kürzungen, während "oben" immer mehr verpulvert wird - man denke nur einmal an die vor wenigen Tagen beschlossene "Diätenerhöhung" für Bundestagsabgeordnete um satte 9 Prozent! (die minimalen Einsparungen bei den Pensionen sind wohl nicht nennenswert)... oder denke man an das legendäre "Schwarzbuch" des Bund der Steuerzahlers ... und zudem könnten Mrd. bei der Verwaltung eingespart werden, wenn es eine wirkliche (!) Grundsicherung gäbe - also ohne wenn und aber!

Ein weiterer Punkt den ich aufwarf, war der, dass ein ALG-II Empfänger unter Umständen gar schlechter gestellt wird, wie rechtskräftig verurteilte Straftäter. Wie ist denn hier die Meinung, wenn ich nachfragen darf? Findet ihr es wirklich richtig oder angemessen, dass ein ALG-II Empfänger dann eben wirklich schlechter gestellt ist, als Mörder, Vergewaltiger oder gar Kinderschänder?

Beim Strafvollzug fordert auch kaum jemand Einsparungen, obwohl sie da doch - zumindest meinem Rechtsempfinden zufolge - am ehesten angebracht wären. Warum soll es einem Mörder, Vergewaltiger oder Kinderschänder denn wirklich besser gehen, als einem ALG-II Empfänger? (Dach über dem Kopf, Heizung, Strom, Nahrung, ärztliche Versorgung, sonstige Betreuung).


Und evtl. sind die Schäden, die durch solche Leute (die dann nichts mehr zu verlieren haben und evtl. dumme Dinge tun) grösser...

Stimmt, auch dies ist wohl ein interessanter und wichtiger Punkt - mit Einbrüchen, Überfällen, Trickbetrügereien oder gar Amokläufen, ist wohl niemandem gedient.


Und noch kurz zu meiner Auffassung, dass die vollständige Streichung gg. das Grundgesetz / Menschenwürde verstösst. Gibt es hier jemanden, der über Jura-Kenntnisse verfügt, evtl. ein Student / eine Studentin? Würd mich nämlich mal interessieren, was jemand mit "Fachkenntnissen" dazu meint. Jurastudent / Jurastudentin anwesend ??? ;)
 
Na ja, also erstens weiss man "vorher" ja oft nie, dass man ins Krankenhaus muss - Beispiel: ich kenne jemanden, der mit einer aktuten Blutvergiftung ins Krankenhaus musste, also dringend. Nun würdest dieser Person dann trotzdem ALG-II kürzen, weil er oder sie während des Krankenhausaufenthaltes "angeblich" weniger Ausgaben hatte?

Und der lag wegen einer Blutvergiftung 3 Wochen im Krankenhaus? Vorher ist ja garnicht von Kürzung die rede. Also du musst schon ein Beispiel von einem langzeitpatienten reden und dann frage ich mich ob du überzeugend schildern kannst, dass er gleiche Ausgaben hatte wie beim Alltag. Über diese Erfahrungsberichte bin ich gespannt.

Abgesehen davon, dass ein Krankenhaus auch "abzockt" - denk an die überteuerten Telefon- oder TV-Gebühren (oder gilt dies als Luxus und nicht nötig?)

Ja! Öffentliche Telefonzellen gibt es in jedem Krankenhaus das ich bis jetzt gesehen habe. Man ist defintiv nicht drauf angewiesen. Und Fernsehen ist für mich schon Luxus. Lesen ist viel besser für das Gehirn :)

Und zweitens: Weil Du so schön schreibst "Freunde können mich da genauso gut besuchen" ... schon mal daran gedacht, dass nicht jeder Freunde oder Verwandte (in der Stadt) hat? Du kannst doch nicht immer von Deinem persönlichen (positiven) Schicksal auf andere schliessen. Du musst schon so fair sein, auch andere - vielleicht ungewöhnliche - Lebensschicksale zu berücksichten...
Freunde die nicht Exestieren kosten wenigstens kein Geld. Weil das ist einer der wenigen Punkte die im Kh Geld kosten. Wenn man mal in die Kafeteria geht um mit den Freunden etwas zu sich zu nehmen.
 
Es geht darum, möchte ich bewusst jemanden auf die Strasse setzen und evtl. verhungern/erfrieren lassen, nur weil er nicht arbeiten möchte?
Die zur Verfügung stehenden privaten Organisationen wurden hier ja schon erwähnt. Wo ist das Problem die auch aufzusuchen?

Findet ihr es wirklich richtig oder angemessen, dass ein ALG-II Empfänger dann eben wirklich schlechter gestellt ist, als Mörder, Vergewaltiger oder gar Kinderschänder?
Diesen Vergleich bringst du hier jetzt zum zehnten Mal und er wird dadurch nicht besser.

Verurteilte Straftäter sitzen in Deutschland im Gefängnis und das ist auch richtig so. Dort sind regelmäßige Mahlzeiten sichergestellt, logisch. Wie soll das sonst funktionieren? Ein 5-Gänge-Menü gibt es da aber sicherlich auch nicht.

Gab es hier schon irgendwo eine Quelle bezüglich der Streichung aller Leistungen? Ich finde das gerade nicht...
 
Also, ich glaube, ich hätte ein Problem damit, ganze Familien in Odachlosenheimen zu sehen und bettelnd auf der Strasse. Aber jeder kann das anders sehen.

Wo Du das Wort "Familie" erwähnst...

Welches ist die fundamentalste Aufgabe eines jeden Menschen?
Die Erhaltung der eigenen Spezies.

Falls das irgendwer grundlegend bezweifeln will, der möge irgendwo einen neuen Thread aufmachen.

Wie funktioniert nur Erhaltung der Art?

Gut, Männlein und Weiblein springen zusammen ins Bett und neun Monate später gibt es nen Kind.

Und wie geht es dann weiter?

Genau, während Mama mit dem Kleinen im Krankenhaus oder zu Hause ist, ist es die ehrenwerte Aufgabe des Vaters, für die beiden zu sorgen, damit sichergestellt ist, dass sein Nachkomme auch überlebt.

Nach ein paar Jahren oder Jahrzehnten besteht diese Familie aus mehreren Generationen, die sich einander ergänzen, die sich gegenseitig helfen...
Jeder profitiert vom anderen.

So, gehen wir einen Schritt weiter zur Gesellschaft.
Das kleinste soziale Element einer jeder Gesellschaft ist die Familie.
Eine Gesellschaft kann nur überleben, wenn die Familien in sich und untereinander funktionieren.

Stellt sich jemand außerhalb der Gesellschaft, hat er jegliche Ansprüche auf Unterstützung der Gesellschaft verwirkt.

Das war seit zehntausenden Jahren so, das wird in zehntausenden Jahren immer noch so sein.

gruss kelle!
 
[...]
Abgesehen davon, dass ein Krankenhaus auch "abzockt" - denk an die überteuerten Telefon- oder TV-Gebühren (oder gilt dies als Luxus und nicht nötig?) entstünden durch die Neuberechnung des ALG-II Bescheids auch weitere Kosten, die die eingesparten Kosten wohl übersteigen, [...]

Ich rede nicht von PayTV sondern von normalen Fernsehsendern, und die kosten nix, dafür zahlt man unter anderem auch das KHTG i.H.v. 10€.
Fernseher gibt es mittlerweile auf jedem Zimmer oder, wenn nicht, im Gemeinschaftsraum auf jeder Station.
Wieso muss man telefonieren? Erstmal gibt es die erwähnten öffentlichen Zellen und wenn es dringende Telefonate sind wird sie die Krankenschwester auch nicht ablehnen.
Wenn du quatschen über Freizeit und sonstwas meinst, sind wir uns ja einig das das überflüssig ist, oder?


Und die Leute die weiter wegwohnen sieht man aber auch genauso wenig wenn man gesund ist, oder hat man als ALG II Empfänger die finanziellen Möglichkeiten dahinzufahren?
 
Die zur Verfügung stehenden privaten Organisationen wurden hier ja schon erwähnt. Wo ist das Problem die auch aufzusuchen?
Und es ist sichergestellt, dass von diesen privaten Organisationen genug Mittel bereitstehen, um diese Menschen zu versorgen? Soweit ich weiß, sind diese Organisationen nämlich abhängig von Spendern. Und so wie ich das gehört habe, hat "die Tafel" in manchen Städten schon Probleme bei der Beschaffung.

Und ich finde es nicht richtig, die Versorgung von Bedürftigen privaten Organisationen zu überlassen.

Marty
 
Es kommt immer darauf an, wie die Bedürftigen in diese Situation geraten sind.
Womit Du wahrscheinlich wieder auf die "Pflichten" anspielen willst. Wer sich pflichtgemäss verhält, der bekommt Leistungen, wer nicht, soll eben verhungern. Das wusste ich bereits.

Nicht, das einer dieser Bedürftigen hier mitliest und sich denkt, als Straftäter könne es ihm wirklich besser gehen...

Marty
 
Im April 2007 ist mitten in der Domstadt Speyer ein gut 20 Jahre alter psychisch kranker Mann VERHUNGERT.
Die Bundesregierung hat nach einer kleinen Anfrage zugegeben, daß die vollständige Kürzung aller Mittel rechtswidrig war.

Der Mann ist umsonst VERHUNGERT.
Stammtischparole. Ein Fall, der vorkommt und dann genauso von den Medien aufgebauscht wird wie ein Sozialschmarotzer der auf Mallorca lebt und das System vorsätzlich ausnutzt.
Solche Fälle kommen vor, sind aber nicht die Regel.
Zudem: Der Mann war psychisch krank. Weißt Du, was genau der Grund war, warum er verhungert ist? Vielleicht konnte er die Wohnung nicht verlassen, um in Suppenküchen zu gehen oder sich bei der Tafel Lebensmittel zu holen, vielleicht war er eßgestört. Darüber kann man nur spekulieren. Es ist jedenfalls eher eine Verkettung unglücklicher Umstände, an deren einem Ende (unter anderem) Kürzung von Leistungsbezug steht und am anderen Ende Tod durch Verhungern. Kein Mensch weiß, welche Faktoren dazwischen stehen! Doch natürlich wird sowas populistisch ausgeschlachtet. BILD-Zeitungsniveau.

Ach so, was ist eigentlich die Urschache für die verhungerten Kinder in der letzten Zeit ..... ?
Noch so ein Totschlagargument. Wie schon erwähnt, unfähige Eltern, Vernachlässigung, was auch immer, aber sicher nicht als direkte, einzige Ursache eine Leistungskürzung.

Ist z.B. bekannt, dass bei der 1. Sanktion 30%, bei der 2. Sanktion 60% und bei der 3. Sanktion gar 100% - also ALLES, inkl. Miete und Heizkosten - gestrichen wird?

Was ist also ein GRUNDVERSORGUNG wert, wenn selbst diese auf NULL gekürzt werden kann?
Das ist ebenso falsch. Die Kürzung betrifft zum ersten nur den Regelsatz, davon ausgenommen sind die Kosten für Unterkunft etc. Dann muß man schon so einiges machen, um überhaupt Leistungen gestrichen zu bekommen, und um ehrlich zu sein: Wer sich so gegen die Pflichten des Hilfeempfängers stellt, daß er letztlich 100% Kürzung in Kauf nimmt, hat selber schuld. Und selbst dann ist immer noch die Unterkunft gesichert (zunächst) und darüber hinaus bekommt er Lebensmittelgutscheine oder kann sich Essen von der Tafel etc. holen.

Aber wir hatten schon dermaßen viele allgemeine HartzIV-Threads, an sich sollte es hier um die Kürzungen bei KH-Aufenthalten gehen, oder?

Also, in der alten Sozialhilfe nach dem BSHG wurde das schon seit Jahren praktiziert. Ist zwar ärgerlich für den Hilfeempfänger, aber angemessen. Fakt ist: Man spart was bei einem Krankenhausaufenthalt. Fakt ist: Wer ein so geringes bzw. gar kein Einkommen hat, daß er von Leistungen des Staates leben muß, hat eine maximale Zuzahlungsgrenze von etwas unter 80,- Euro im Jahr / chronisch Kranke knapp 40,- Euro im Jahr. Für alle Kosten darüber hinaus ist man befreit. Man bekommt Essen im Krankenhaus. Wozu also benötigt man den vollen Regelsatz?

Denn es wird ja nur der Regelsatz gekürzt. Nicht die Kosten für die Unterkunft!

Und bevor hier jetzt irgendwelche Totschlagargumente kommen, ich hätte keine Ahnung - die habe ich sehr wohl. Zum Einen kenne ich die Situation, Leistungen nach dem alten BSHG bezogen zu haben und dann für längere Zeit im Krankenhaus / Reha-Klinik gewesen zu sein. Und zum Anderen hab ich den ganzen Kram auch noch studiert und im Sozialrechts-Bereich gearbeitet. Ich gebe zu, daß mein Wissen veraltet ist und ich die HartzIV-Reform beruflich nicht mehr mitgemacht habe, aber ich weiß auch, daß die Durchführung der Gesetze größtenteils mit dem alten Sozialhilferecht übereinstimmt.

Diese allgemeine HartzIV-Diskussion rutscht echt schon wieder in populistischen Mist ab, sowohl von der einen als auch von der anderen Seite. Alles was man liest sind Totschlagargumente für oder gegen Hilfeempfänger, aber kaum einer macht sich ein differenziertes Bild von allem. Von daher ist der Thread als allgemeine Diskussion über das Für und Wider von staatlichen Sozialleistungen genauso aussichtslos wie alle anderen Threads, die wir hier schon durchgekaut haben...