:hö: Aus seinem Post geht doch, wie ich finde, hervor dass er genau kapiert hat was Marty sagt.

Er wollte nur anmerken, dass die Rente keine Kapitalanlage ist, sondern eine Solidaritätsabgabe. Es schafft eben nicht jeder, von seinen Rentenbeiträgen eine Million anzusparen. Diese Menschen haben aber unter Umständen trotzdem viel geleistet (auch für die Solidargemeinschaft).
 
Was hat das mit dem Fakt der Arbeitslosigkeit zu tun?
Das nun mal bei diesem Übergang all die ihren Job verlieren, der in einer Marktwirtschaft nicht gebraucht wird. Wenn ich in einer Planwirtschaft 100 Leute damit beschäftige, den Hof zu kehren, dann werden die ihren Job in einer Marktwirtschaft nicht behalten können.

Das wäre schön. Solange aber die Klofrau (und viele viele andere) kaum genug zum leben kriegt, obwohl sie 40 Stunden arbeitet, wird sie nicht noch privat vorsorgen können.
Und Du bist dann der Meinung, dass die Rente der Klofrau trotzdem so hoch ausfallen muss, dass sie nicht auf andere staatliche Hilfe angewiesen ist? Und das sollen die Rentenversicherten bezahlen?

Tja, ich verstehe darunter genau das, was das Wort meint: Das es möglichst wenig Verwaltungsverluste gibt. Und wenn ich mich richtig erinnere (zumindest das Verhältnis haut in etwa hin, keine Garantie auf die genauen Zaheln) waren es bei der staatlichen Versicherung rund 4%, bei den privaten doppelt bis dreimal so viel, und in GB sogar bis zu 40%.
Und was haben die verglichen? Die haben sicherlich die Kosten einer privaten Rentenversicherung mit all seinen Gegenbenheiten gegen das reine Rein- und Rausschieben von Geld gerechnet.

Herzlichen Glückwunsch! Dann hast du ja auch kein Problem, so viel zur Seite zu legen, dass du in 20 Jahren schon Millionär bist und keine Rente mehr brauchst.
Nein, leider nicht. Weil mir das Geld, was ich zusammen mit meinem Arbeitgeber zahle, nicht zur Verfügung steht. Wer nämlich den Höchstbetrag von 1.074,60 Euro pro Monat in die gesetzliche Rente zahlt, der könnte damit in 30 Jahren die Millionengrenze durchbrechen mit Zinsen.

Und schön, dass du dich an der Verwirklichung von Art. 14(2) und 20(1) GG beteiligst.
Finde ich schön, dass Du ausser Polemik und persönlicher Anmache da nichts zu bieten hast. Ich zahle, glaube ich, ausreichend Steuern, ich beteilige mich vermutlich deutlich mehr am Sozialstaat als Du und mein Vermögen kommt auch denen zu Gute, die nichts oder sehr wenig haben. Wenn Du zum Beweis gerne meine Spendenquittungen haben möchtest, lass es mich wissen.

Da du ja offenbar so viel verdienst, sollte dich diese größere Abgabe doch eigentlich nicht stören, du hast doch noch mehr als genug?
Und ich finde, ich gebe davon schon ausreichend viel ab. Und weil ich einer der Finanzierer dieses Systems bin, frage ich gerne nach, warum diejenigen, die die Nehmer sind, mehr haben wollen.

Wenn ein Rentner mehr Geld möchte, dann soll er mir erklären, warum er von mir mehr Geld fordert. Wenn jemand, der Hartz IV bezieht und nicht arbeitet (ob verschuldet oder unverschuldet) von mir als Steuerzahler mehr Geld will, dann werde ich doch fragen dürfen, wofür er das braucht. Immerhin muss ich dafür auf etwas verzichten.

Und ehe Du mit dem Argument kommst, ich müsse dann eben in eine kleinere Villa ziehen: ich fahre einen Skoda Fabia mit 120TKM, ich wohne in einer 100qm Eigentumswohnung zu dritt, ich fahre auch nicht jährlich auf Hawaii, habe keine Jacht.

Dafür arbeite ich deutlich über 40 Stunden pro Woche, fahre noch mal 10-15 Stunden pro Woche zur Arbeit und zurück und bekomme dafür ein angemessenes Gehalt, wovon nach Abzug der von Dir genannten "Solidarbeiträge" sowieso schon wenig übrigbleibt.

Und mein Chef zahlt mir nicht einfach mehr Geld, wenn ich ihm sage, dass ich mehr für mein Kinde brauche oder die Kosten zum Heizen gestiegen sind. Der fragt auch nach, was ich den bereit bin, dafür zu tun.

Dieses Geschwätz von wegen "Eigentum verpflichtet" nervt mich ziemlich. Ich muss für mein Eigentum jeden Tag arbeiten, damit ich es mal fertig abgezahlt habe.

Marty
 
Und wie soll deiner Meinung nach der Bedarf ermittelt werden!? :roll:

Gute Frage. Eine Antwort darauf zu geben ist allerdings schwieriger. Ich würde es aber so bemessen das zum Leben ausreichend ist. Davon ausgehend das die Bezugsdauer nicht wie ursprünglich angenommen nur Monate oder ein Jahr beträgt sollten das die Sätze berücksichtigen. Gerade ältere Menschen haben auch Ausgaben für Gesundheit die mehrer Hundert Euro im Monat ausmachen können. Jüngere Menschen benötigen sicher Haushaltsgüter wohlen eine Familie gründen usw.

Dies sollte in den Sätzen schon mit berücksichtigt werden. Ich denke mal das die Zahl derjenigen die auf Dauer einen Arbeitsplatz haben ständig abnehmen wird.

Es kann nicht sein das wenn jemand Arbeitslos das er dann auch noch dafür Verantwortlich sein soll. Ich rede natürlch nicht von jemanden der durch sein eigenes Verhalten eine Kündigung erhält.

Aber durch die geringe Nachfrage gerade aus der Bevölkerung der rationalisierung im Export Bereich müssen wir nun mal davon ausgehen das Erwerbstätigkeit zurück geht.

Dies muß und kann nur von staatlicher Seite abgefedert werden. Der einzelne ist nicht in der Lage aus eigener Kraft hier gegenzusteuern.
 
Statt die Sätze für Kinder zu erhöhen sollten dann lieber gutscheine für Kinderbekleidung ausgegeben werden und die Schulspeisung kostenlos für Kinder in sozialschwachen Familien. Den Oft ist es doch so das, wenn auch nicht alle, doch viele betroffene das Geld was sie mehr erhalten in Zigarretten und Alkohol oder Fastfoot umsetzen.
ich staune sowieso, wie sich H4 Empfänger immer wieder teure Kippen leisten oder an Imbisbuden ihr Bier trinken.

Außerdem wäre der jetzige Satz nicht zu niedrig, würde das Kindergeld nicht angerechnet. Aber wie gesagt würden da Bekleidungsgutscheine und Gutscheine für Schulbedarf sinnvoller sein, da dann eher gewährleistet ist, das das geld nicht zweckendfremdet genutzt wird. Auch sollten bedürftige Familien sich nicht scheuen in Sozialläden zu schauen, dort bekommt man oft preiswerte Gebrauchsgeggenstände und Bekleidung. Sparen beim Wocheneinkauf können bedürftige auch durch Einkauf bei den Tafeln, die es fast jeder Stadt gibt. Dort gibt es auch oftmals frisches Obst und Gemüse, Milchprodukte und anderes wichtige für die gesunde Ernährung.
 
Ich stimme dir zu, würde aber statt noch mehr Bürokratie aufzubauen. In Schulen zwei Mahlzeiten anbieten inklusive Milch. Und Bücher sollten nichts weiter Kosten. Ich würde zugar soweit gehen für jedes Kind einen eigenen PC bereitszustellen zum lernen und Hausaufgaben machen. Dazu Lernprogramme zur Vertiefung und erleichterten Lernen des Stoffes. Lernprogramme gibt es ja schon auch unter freien Lizenzen.

Das würde ganz Nebenbei sicher auch Arbeitsplätze schaffen.
 
Und Du bist dann der Meinung, dass die Rente der Klofrau trotzdem so hoch ausfallen muss, dass sie nicht auf andere staatliche Hilfe angewiesen ist? Und das sollen die Rentenversicherten bezahlen?

So war die Rentenversicherung eigentlich einmal gedacht, ja. Dass sich aufgrund des demographischen Wandels bei dieser Überlegung Schwierigkeiten ergeben ist klar. Deswegen ja auch solche Dinge wie die Riester-Rente, die ich gut finde.

Allerdings hätte man diese Veränderungen auch schon vor zwanzig Jahren erkenn und gegensteuern können. (Aber "die Rente ist ja sicher").

Wenn ein Rentner mehr Geld möchte, dann soll er mir erklären, warum er von mir mehr Geld fordert. Wenn jemand, der Hartz IV bezieht und nicht arbeitet (ob verschuldet oder unverschuldet) von mir als Steuerzahler mehr Geld will, dann werde ich doch fragen dürfen, wofür er das braucht. Immerhin muss ich dafür auf etwas verzichten.

Das halte ich für legitim.

Dieses Geschwätz von wegen "Eigentum verpflichtet" nervt mich ziemlich. Ich muss für mein Eigentum jeden Tag arbeiten, damit ich es mal fertig abgezahlt habe.

Und dieses glaube ich Dir unbesehen. Das "Geschwätz" steht jedoch weiterhin im Grundgesetz und so lange es dort steht (Gott sei Dank bei den Grundrechten...) sollte zumindest an der Verwirklichung festgehalten werden.

Statt die Sätze für Kinder zu erhöhen sollten dann lieber gutscheine für Kinderbekleidung ausgegeben werden und die Schulspeisung kostenlos für Kinder in sozialschwachen Familien. Den Oft ist es doch so das, wenn auch nicht alle, doch viele betroffene das Geld was sie mehr erhalten in Zigarretten und Alkohol oder Fastfoot umsetzen.
ich staune sowieso, wie sich H4 Empfänger immer wieder teure Kippen leisten oder an Imbisbuden ihr Bier trinken.

Dann stellt sich aber wieder die Frage, warum man mit Hartz IV die Pauschalisierung der Leistungen durchsetzen musste. Weniger Arbeitsaufwand in der Sozialverwaltung war jedenfalls nicht der praktische Grund, kann ich aus eigener Erfahrung berichten.
 
Ich beziehe zur Zeit auch Hartz4, aber ich mache eine Umschulung zur Mediengestalterin in Köln und so werde ich wohl noch ein Weilchen davon leben müssen.
Klar, man kann davon keine großen Sprünge machen, aber dafür ist dieses Geld ja auch nicht gedacht.

Mich regt auch immer sehr auf, wenn Hartz4ler ständig behaupten, man könne nicht gesund kochen für die Kinder, das ist absoluter Humbug!!!!

Wenn es so ist, dann sind meistens Schulden der Eltern im Spiel, die abgezahlt werden müssen, oder die Zigarettensucht bzw. teilweise auch andere Sachen der Eltern, wo Geld für ausgegeben wird.

Denn wenn man nur seine ganz normalen laufenden Kosten hat, dann kann man sogar recht gut damit leben.
Man muss eben damit umgehen können und sich auch mal fragen "Brauche ich das jetzt unbedingt, oder hat das nicht evtl. noch Zeit?".
Ich z.B. lebe in einer 2 Zimmer Wohnung, die eigentlich 10€ zu teuer ist, diese 10€ zahle ich selbst dazu, nur darum darf ich hier wohnen. Zudem zahle ich jeden Monat noch freiwillig 30€ mehr Miete, da sonst die Nebenkostenabrechnung zu hoch wird. Ich wohne im Rhein-Sieg-Kreis auf dem Land, da ist das Wasser z.B. doppelt so teuer wie in der Stadt.
Ich knappse also jeden Monat 40€ ab und komme trotzdem klar UND ich koche gesund. Bei mir gibt es wenn überhaupt vieleicht einmal im Monat Pizza oder sowas.
Nur mal als Beispiel, was kostet denn ein Paket Paprika Mix heute schon noch? Lasst es mal 0,99 cent kosten, dazu vieleicht noch eine Zucchini oder sowas, einen Beutel Reis und eine leckere Soße aus dem Gemüsesud anrühren, fertig ist die gesunde Gemüse-Reispfanne. Das Ganze mag evtl. 3€ insgesamt kosten, damit bekomme ich aber schon 3 Leute satt wenns sein muss.

Was ich auch schlimm finde, wenn ich manche Frauen sehe die Hartz4 beziehen. Die laufen teilweise mit den tollsten Klamotten rum, aber ihre Kinder tragen schmuddelige Kleidung. Sowas ist echt ätzend.

Und ja, leider Gottes gibt es viel zuviele Hartz4ler, die keinen Bock haben arbeiten zu gehen und das auch noch offen ausleben.
Bei diesen Menschen sollte man auf jeden Fall besser prüfen und ggf. Geld einbehalten. DAS sind nämlich die Menschen, die dieses Klischee des Asozialen Hartz4 Empfängers meist erfüllen.

Arbeit lohnt sich immer, auch wenn sich viele ärgern weil sie teilweise weniger verdienen bei 8Std. Arbeit, als ein Hartz4 Empfänger.
Aber man muss auch bedenken, dass man als Langzeitarbeitsloser Zuhause mit der Zeit abstumpft. Auch die Gesundheit (Gelenke, Blutdruck, Rücken etc.) leidet sehr darunter, wenn man kaum noch Soziale Kontakte hat und kaum noch Bewegung.
Wenn man arbeitet hat man zumindest nicht seinen Stolz verloren und noch Achtung vor sich selbst. Und man kommt unter Menschen bzw. an die frische Luft.
 
Allerdings hätte man diese Veränderungen auch schon vor zwanzig Jahren erkenn und gegensteuern können. (Aber "die Rente ist ja sicher").
Und diesen Fehler des Herrn Blüm (und eines Herrn Kohl, der von dem Geld blühende Landschaften geschaffen hat) sollten heutige Einzahler ausgleichen?

Und dieses glaube ich Dir unbesehen. Das "Geschwätz" steht jedoch weiterhin im Grundgesetz und so lange es dort steht (Gott sei Dank bei den Grundrechten...) sollte zumindest an der Verwirklichung festgehalten werden.
Entschuldige, ich meint damit, dass ich mir sowas nicht vorwerfen lasse. Ich leiste genug, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Ich nehme meine Verantwortung dem Staat gegenüber sehr ernst. Und ich meinte damit, dass mich dann in so einer Diskussion solch Pauschal-Polemik stört. Wenn mir das jemand vorwirft, dann soll er es belegen.

Ich stelle mich ja auch nicht hin und schmeisse mal pauschal "Hartz-IV Empfänger sind Schmarotzer" in den Raum. Weil ich weiß, dass es nicht stimmt und ich das einer Person hier gar nicht vorwerfen könnte, weil ich es nicht beweisen kann.

Die Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, die Krankenversicherung, das Finanzamt, der WWF, die Welternährungshilfe, der lokale Tierschutzbund, meine Mutter und ein paar andere Menschen sind meiner Leistung durchaus zufrieden, die beträgt nämlich fast 60% meines Bruttoeinkommens. Sollte das noch nicht reichen, sagt Bescheid.

Wozu ist eigentlich ein Empfänger von Leistungen verpflichtet? Sollte der nicht auch zu etwas verpflichtet sein? Oder lassen wir das bei dieser Diskussion?

Marty
 
Schön das eine betroffene zu dem Thema meldet. Und ich gebe dir in vielen zugar Recht. Was du angesprochen hast ist sachlich und richtig. Ich glaube auch das man wenn man Kochen kann ganz gut von 350 € leben könnte. Aber das ist ja der Knackpunkt ob einen die 350 € auch wirklich zum bezahlen von Lebensmitteln bleiben.

Eine bekannte von mir mußte sich beim Zahnartzt behandeln lassen. Trotz Befreiung hat sie jetzt schon 150 € zugezahlt. Härtefallregel alles schon inbegriffen. Dazu kommt noch ein Infekt kostet 20 € Medikamente in der Apotheke.

Und wenn ich von 350 € im Monat zwar über die Runden komme habe ich nichts was ich dann in solchen Fällen einsetzen kann. Ach ja sie muß jetzt auch noch 250 € Nebenkosten nachzahlen. Ob das die ARCHE übernimmt ?

Und das Tjema arbeiten gehen kann Sie auch nicht weil sie Krank ist, obwohl sie gerne ihren Beruf ausgeübt hat ist sie nach einen Unfall Invalide.
 
Das nun mal bei diesem Übergang all die ihren Job verlieren, der in einer Marktwirtschaft nicht gebraucht wird. Wenn ich in einer Planwirtschaft 100 Leute damit beschäftige, den Hof zu kehren, dann werden die ihren Job in einer Marktwirtschaft nicht behalten können.
Und was hat das damit zu tun, dass diese Leute arbeitslos sind (und deshalb nicht privat vorsorgen können)?

Und Du bist dann der Meinung, dass die Rente der Klofrau trotzdem so hoch ausfallen muss, dass sie nicht auf andere staatliche Hilfe angewiesen ist? Und das sollen die Rentenversicherten bezahlen?
Ja. Und damit ergibt sich auch bei der zweiten Frage ja - und da bin ich mehr für direkt (also die Rentenversicherten, zu denen ja auch die Klofrau gehört) als für indirekt (z.B. über die Mehrwertsteuer).

Und was haben die verglichen? Die haben sicherlich die Kosten einer privaten Rentenversicherung mit all seinen Gegenbenheiten gegen das reine Rein- und Rausschieben von Geld gerechnet.
Stimmt. Die haben die Beamtenkosten verglichen mit denen der privaten, die zusätzlich noch Provisionen, Gewinne, protzige Gebäude und hohe Managergehälter zahlen.
Schon aus dieser Aufstellung sollte sich ergeben, was das kostenintensivere Modell ist.

Finde ich schön, dass Du ausser Polemik und persönlicher Anmache da nichts zu bieten hast.
Ich finde es unschön, dass du hier grundlose Beschuldigungen rumwirfst.


lieber gutscheine für Kinderbekleidung ausgegeben werden
Gutscheine kommen aber an jeder Stelle gaaanz schlecht an.

Sparen beim Wocheneinkauf können bedürftige auch durch Einkauf bei den Tafeln, die es fast jeder Stadt gibt.
Das ist aber falsch herum. Tafeln sollte es gar nicht geben müssen.
Aber leider hat sich die Anzahl der "Tafelnden" seit der Einführung von Hartz4 vervielfacht (in meinem Kreis von ca. 400 auf 1400), es gibt sie nicht überall und v.a. bekommen die Tafeln trotz steigender Zahl der Leute immer weniger Spenden. Die Beutel werden schon leichter. (Ganz davon abgesehen: Jemand, der 40 Jahre gearbeitet und sich selbst versorgt hat, der scheut sich sehr. Wie es gestern bei dem Artikel über das oben stand: Die meisten merken dann irgendwann, dass es anders nicht mehr geht. (= Je länger Hartz4, desto schwieriger. Ist ja auch nicht so, als ob die Leute seit der Einführung effektiv mehr gekriegt hätten, der davon kaufbare Warenkorb hat um glaube 8% abgenommen.)


Mich regt auch immer sehr auf, wenn Hartz4ler ständig behaupten, man könne nicht gesund kochen für die Kinder, das ist absoluter Humbug!!!!
Das kommt ganz auf die individuelle Situation drauf an. Als sparsames, gesundes Pärchen - kein Problem.
Als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, die für diese 3 Leute mit dem selben Geld auskommen muss, deren Kinder vielleicht sogar einmal im Jahr ne neue Brille für jeweils 200-300€ brauchen, für Krankheiten auch noch 100€ Zuzahlung hat...
Allein schon durch diese gesundheitlichen Unterschiede kannst du locker auf 500€ pro Jahr Ausgaben kommen, die andere nicht haben.
Das ist dann der Unterschied zwischen "gut klar kommen" und "am 25. ist das Geld immer alle".
 
oder die Zigarettensucht

Da muß ein H4 Empfänger auch nicht zwangsläufig verzichten, denn wenn man selbst stopft kommt man um ein vielfaches günstiger aber selbst zum Stopfen sind viele ja zu faul.

Mal ein beispiel: 1 Dose Edeka Tabak a 170g kostet 13,15 € dazu 200 Hülsen a 85Ct dürfte selbst für einen "echten Raucher" die Woche reichen.
 
Arbeit lohnt sich immer, auch wenn sich viele ärgern weil sie teilweise weniger verdienen bei 8Std. Arbeit, als ein Hartz4 Empfänger.
Aber man muss auch bedenken, dass man als Langzeitarbeitsloser Zuhause mit der Zeit abstumpft. Auch die Gesundheit (Gelenke, Blutdruck, Rücken etc.) leidet sehr darunter, wenn man kaum noch Soziale Kontakte hat und kaum noch Bewegung.

Wenn man arbeitet hat man zumindest nicht seinen Stolz verloren und noch Achtung vor sich selbst. Und man kommt unter Menschen bzw. an die frische Luft.

Dieses Argument halte ich für besonders wichtig in der Diskussion. Deshalb bin ich auch kein Gegner der Ein-EUR-Jobs. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die gerade aufgrund der "rumhängen-Situation" verzweifelt sind.

Und diesen Fehler des Herrn Blüm (und eines Herrn Kohl, der von dem Geld blühende Landschaften geschaffen hat) sollten heutige Einzahler ausgleichen?

Ich fürchte ja. Wer soll es denn sonst tun? Oder welche Alternativen bestehen Deiner Meinung nach?

Die Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, die Krankenversicherung, das Finanzamt, der WWF, die Welternährungshilfe, der lokale Tierschutzbund, meine Mutter und ein paar andere Menschen sind meiner Leistung durchaus zufrieden, die beträgt nämlich fast 60% meines Bruttoeinkommens. Sollte das noch nicht reichen, sagt Bescheid.

Das ist mehr als genug!

Wozu ist eigentlich ein Empfänger von Leistungen verpflichtet? Sollte der nicht auch zu etwas verpflichtet sein? Oder lassen wir das bei dieser Diskussion?

Wir können gern an diesem Punkt weitermachen. Das SGB II sieht hier eine ganze Menge Möglichkeiten vor.

Allerdings besteht die Schwierigkeit, dass ein ALG II-Sachbearbeiter häufig nicht die Möglichkeit hat, diese Regelungen auch kreativ anzuwenden.

Etwa ein Drittel meiner Arbeitszeit ging alleine dafür drauf, dass ich die vorgeschriebenen Statistik-Daten in (z.T völlig veraltete und umständliche EDV-Programme) eingab (Habe bei 2 Optionskommunen gearbeitet).

EDIT:

Zur Frage mit der Nebenkostenabrechnung. Grundsätzlich ja. Auf jeden Fall damit beim Sachbearbeiter vorbeischauen!
 
Vorurteile führen zu nichts

Da muß ein H4 Empfänger auch nicht zwangsläufig verzichten, denn wenn man selbst stopft kommt man um ein vielfaches günstiger aber selbst zum Stopfen sind viele ja zu faul.

Mal ein beispiel: 1 Dose Edeka Tabak a 170g kostet 13,15 € dazu 200 Hülsen a 85Ct dürfte selbst für einen "echten Raucher" die Woche reichen.

Oh je wieder eins der vielen Sinnlos Vorurteile. Ich kenne Leute die arbeiten und stopfen. Ich kenne starke Raucher die Fahren über die Grenze und holen sich ZIgaretten. Aber das einer Geld für fertige Zigaretten ausgibt da kenne ich wenige. Aber die haben auch keine akute Probleme damit.
 
Dieses Argument halte ich für besonders wichtig in der Diskussion. Deshalb bin ich auch kein Gegner der Ein-EUR-Jobs. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die gerade aufgrund der "rumhängen-Situation" verzweifelt sind.
Und ich bin gegen 1-Euro jobs (in gegenwärtiger Form), weil das meist dabei raus kommt:
Die, die einen wollen, bekommen keinen und verzweifeln am rumhängen. Aber die, die zu Hause nicht verzweifeln und keinen wollen, die werden dann in sinnleere "Beschäftigungen" gedrängt und verzweifeln an der Sinn-Leere dessen, was sie da tun müssen.

"Witzig" ja auch der Passus, dass U25-jährigen so ein 1-Euro-Job angeboten werden soll, sobald sie den Antrag stellen, "um die Arbeitsbereitschaft zu testen" - Zwangsarbeit noch bevor entschieden ist, ob Geld fließt!
Zum Glück wurde das glaube ich gerichtlich rausgekickt.
 
Und ich bin gegen 1-Euro jobs (in gegenwärtiger Form), weil das meist dabei raus kommt:
Die, die einen wollen, bekommen keinen und verzweifeln am rumhängen. Aber die, die zu Hause nicht verzweifeln und keinen wollen, die werden dann in sinnleere "Beschäftigungen" gedrängt und verzweifeln an der Sinn-Leere dessen, was sie da tun müssen.

Dagegen zu sein, ist Dein gutes Recht. Und ich bestreite auch nicht, dass sich für die von Dir beschriebene Situation Beispiele finden lassen (Offenbar sogar recht viele).

Der Umgang mit den Möglichkeiten des Gesetzes sollte daher in den Händen kompetenter und engagierter Sachbearbeiter liegen, die auch die Zeit dafür haben, die Möglichkeiten sinnvoll zu nutzen.

Das ist vielerorts aber auch schon der Fall. Gerade die Optionskommunen in denen ich gearbeitet habe, liefern dafür einige gute Beispiele. Dort arbeiten aber in der Regel auch Mitarbeiter, die ohnehin aus der Sozialhilfe kamen und für die die Instrumente so neu nicht sind.

Bei den ARGEN dagegen wurden sehr oft Berufsanfänger eingesetzt (obwohl das natürlich auch nicht immer schlecht sein muss).

"Witzig" ja auch der Passus, dass U25-jährigen so ein 1-Euro-Job angeboten werden soll, sobald sie den Antrag stellen, "um die Arbeitsbereitschaft zu testen" - Zwangsarbeit noch bevor entschieden ist, ob Geld fließt! Zum Glück wurde das glaube ich gerichtlich rausgekickt.

Ich wüsste nicht, das die Regelung "gekickt" wurde (bin aber jetzt auch schon drei Monate raus). Ich sehe auch keinen Grund dafür. Wenn man Leistungen beziehen möchte, die der Staat deswegen zahlt, weil der Betroffene gerade keine Arbeit finden kann, warum soll der Staat dann nicht nachprüfen dürfen, ob er überhaupt arbeiten möchte?
 
Und ich bin gegen 1-Euro jobs (in gegenwärtiger Form), weil das meist dabei raus kommt:
Die, die einen wollen, bekommen keinen und verzweifeln am rumhängen. Aber die, die zu Hause nicht verzweifeln und keinen wollen, die werden dann in sinnleere "Beschäftigungen" gedrängt und verzweifeln an der Sinn-Leere dessen, was sie da tun müssen.

"Witzig" ja auch der Passus, dass U25-jährigen so ein 1-Euro-Job angeboten werden soll, sobald sie den Antrag stellen, "um die Arbeitsbereitschaft zu testen" - Zwangsarbeit noch bevor entschieden ist, ob Geld fließt!
Zum Glück wurde das glaube ich gerichtlich rausgekickt.

Stimmt ein Freund von mir wollte sich selber was aufbauen und wurde zu 1 € Job geschickt macht jetzt Mauerarbeiten und baut Fußwege. Eigentlich eine Aufgabe für eine Firma aber so bekommen die Arbeitgeber es ja für ein Butterbrot. Leider hier im Osten kein Einzelfall. Wo es nur geht wird gemauschelt was die 1 € Jobs betrifft. Viele sind dasächlich froh wenigstens für Stunden aus ihren 4 Wänden zu kommen und machen daher alles mit. Wer Zuhause sitzt hat ja auch keine Möglichkeit mit anderen zu kommunizieren.

Gerade ältere Menschen die lange Jahre im Osten gearbeitet haben kommen ohne Kontakt wie früher die Arbeitskollegen nur schlecht zurecht. Muß man auch verstehen wenn man 20 Jahre und mehr im selben Betrieb jeden Tag mit seinen Kollegen geredet hat dan verbindet das eben.
 
Und was hat das damit zu tun, dass diese Leute arbeitslos sind (und deshalb nicht privat vorsorgen können)?
Nichts. Ich habe dir nur erklären wollen, warum die Verhältnisse in deinem Umfeld anders sind als bei mir.

Ja. Und damit ergibt sich auch bei der zweiten Frage ja - und da bin ich mehr für direkt (also die Rentenversicherten, zu denen ja auch die Klofrau gehört) als für indirekt (z.B. über die Mehrwertsteuer).
Dir ist klar, dass die Rentenversicherungsbeiträge heute schon auf 30% wären, wenn es keinen Steuerzuschuss gäbe? Auch ohne jede Erhöhung.

Stimmt. Die haben die Beamtenkosten verglichen mit denen der privaten, die zusätzlich noch Provisionen, Gewinne, protzige Gebäude und hohe Managergehälter zahlen.
Du wirst schon wieder polemisch. Und das bei einem Thema, dass Du nicht wirklich durchschaust. Kleiner Hinweis: Es ist deutlich aufwändiger, privates Geld anzulegen und zu vermehren, als nur Geld, was der eine reinbringt, einem anderen zu geben. Wenn sich aber jetzt alle dazu durchringen würden, grosse Summen privat anzulegen (die aus der Rentenversicherung), dann würden da die Kosten auch sinken.

Ich finde es unschön, dass du hier grundlose Beschuldigungen rumwirfst.
Du verwechselst Opfer und Täter. Ich habe doch Dir nicht mal so einen "Schön, dass Du dich ans Grundgesetz hälst" um die Augen geworfen.

Als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, die für diese 3 Leute mit dem selben Geld auskommen muss, deren Kinder vielleicht sogar einmal im Jahr ne neue Brille für jeweils 200-300€ brauchen, für Krankheiten auch noch 100€ Zuzahlung hat.
Entschuldige, welche Brillen kosten für Kinder zwingend 200-300 Euro. Das erinnert mich an die Diskussion mit dem Schulranzen. Meine Nachbarin hat gejammert, sie könne nichts mehr zu essen kaufen, weil ihr 6-jähriger einen Schulranzen für 119 Euro bekommen musste und niemand ihr das Geld dazuzahlt.

Und wieder einmal: ich bin dafür, dass alle mehr bekommen!
Problem: Wer bekommt nun dafür weniger? Oder zaubern wir das Geld?

Marty
 
Eigentlich eine Aufgabe für eine Firma aber so bekommen die Arbeitgeber es ja für ein Butterbrot. Leider hier im Osten kein Einzelfall. Wo es nur geht wird gemauschelt was die 1 € Jobs betrifft.

Ich finde so eine Aussage sollte belegt werden. Und wenn tatsächlich belegt wird, dass die Arbeit nicht zusätzlich anfällt (und somit eig. von einer Firma erledigt werden müsste), dann wäre eine Anzeige bei der zuständigen ARGE bzw. deren Kontrollbehörden angebracht.
 
Ich finde so eine Aussage sollte belegt werden. Und wenn tatsächlich belegt wird, dass die Arbeit nicht zusätzlich anfällt (und somit eig. von einer Firma erledigt werden müsste), dann wäre eine Anzeige bei der zuständigen ARGE bzw. deren Kontrollbehörden angebracht.

Ich würde es ja gerne Belegen aber wie. Und was die Idee mit der Anzeige betrifft. Ich hatte ja schon gesagt meistens sind betroffenen froh paar Stunden am Tag raus zu können. Da meckert keiner gegenüber dem Arbeitsamt.

Ich glaube auch nicht das viel passieren würde. Ich habe durch genug Fälle erlebt das sich das Arbeitsamt aus der Äffare zieht. Denn die Betroffenen Mitarbeiter sind doch froh wenn Sie ein paar Leute für gewisse Zeit Arbeit verschaffen können. Ich kenne viele Leute die in der Altenpflege arbeiten da werden kaum Fachkräfte eingesetzt weil es zu teuer ist. Da nimmt man lieber Zivis und Leute vom Arbeitsamt und die kümmern sich dann als Voll Kranken oder Schwester um die alten Leute.

Wer sich darüber beim Arbeitsamt beschwert hat sicher schlechte Karten. Ich kenne nur einen Fall aus sicht einer betroffenen die sich nicht ein zweites mal an die Arche wenden würde.

Aber Belegen lest sich soetwas nicht weil es in so einer Form nichts schriftliches gibt. Man müße es dann schon per Videoaufnehmen und eine Stellungnahme vom Amt fordern.
 
Ich würde es ja gerne Belegen aber wie.

Hier mal ein Auszug aus dem zugrundeliegenden Gesetz:

§ 16d SGB II Arbeitsgelegenheiten

Für erwerbsfähige Hilfebedürftige, die keine Arbeit finden können, sollen Arbeitsgelegenheiten geschaffen werden. Werden Gelegenheiten für im öffentlichen Interesse liegende, zusätzliche Arbeiten gefördert,[...]

Wenn Du behauptest, ein EIN-EUR-Job vernichte einen Arbeitsplatz, dann musst Du diese Voraussetzungen substantiiert bestreiten....

Und was die Idee mit der Anzeige betrifft. [...]
Wer sich darüber beim Arbeitsamt beschwert hat sicher schlechte Karten.

Ich bin aber jedenfalls sicher, dass sich die Aufsichtsbehörde dafür interessieren würde. Übrigens muss eine solche Anzeige ja nicht unbedingt durch einen Betroffenen erfolgen....

Die übrigen Argumente sind sicherlich nachvollziehbar, passen aber m.E. nicht zu dem Vorwurf.