Da hast Du sicher Recht. Insbesondere dann, wenn tatsächlich Pflegepersonal eingestellt wird. Dann ist das aber rechtswidrig. Ein EIN-EUR-Job ist nämlich nicht einmal ein Arbeitsverhältnis.

Insofern trifft der Arbeitgeber nicht nur auf Probleme mit der SGB II-Behörde, sondern auch mit Gewerkschaften, Versicherungen etc.

Wenn einer der Jobber dann nicht richtig ausgewählt wurde, kann es auch strafrechtlich und haftungstechnisch interessant werden.

Und für rechtswidrige Zustände ist in Deutschland die Justiz zuständig. Die kann aber nur prüfen und Konsequenzen ziehen, wenn sie einen konreten Fall vorgelegt bekommt.

Gut zu wissen. Aber ich denke da sofort an einen Ausspruch von Ernst Thälmann einen Finger kann man brechen eine Faust nicht.

Und wenn es um die Justiz geht dann Pflege ich mich lieber still zurück zu ziehen und einen auf die drei Affen zu machen. Persönlich habe ich es schon mehrmals am eigenen Leibe erfahren das es falsch ist schlafende Hunde zu wecken wenn meinen keinen Beißkorb dabei hat.
 
Und wenn es um die Justiz geht dann Pflege ich mich lieber still zurück zu ziehen und einen auf die drei Affen zu machen. Persönlich habe ich es schon mehrmals am eigenen Leibe erfahren das es falsch ist schlafende Hunde zu wecken wenn meinen keinen Beißkorb dabei hat.

Ich verlange ja auch gar nicht von Dir, dass Du Dich persönlich dafür einsetzt. Hat man ja auch gar nicht immer die Zeit oder den Nerv dazu.

Mir ging es hier nur darum auch mal ein paar Hintergründe zu den EIN-EUR-Jobs beizutragen. Dafür waren Deine Ansätze hilfreich.

Ich denke, mit etwas anderen Augen siehst Du die Sache nun auch, oder?
 
Ich verlange ja auch gar nicht von Dir, dass Du Dich persönlich dafür einsetzt. Hat man ja auch gar nicht immer die Zeit oder den Nerv dazu.

Mir ging es hier nur darum auch mal ein paar Hintergründe zu den EIN-EUR-Jobs beizutragen. Dafür waren Deine Ansätze hilfreich.

Ich denke, mit etwas anderen Augen siehst Du die Sache nun auch, oder?
:D Ok ich bin dir durchaus dankbar für deine Infos. Und das mit den Gericht ist auch ok. Alles kein Problem. War auf jeden Fall interresant und Lehrreich sich mal darüber zu Informieren. So macht ein Thread auch wirklich freude.
 
Da muß ein H4 Empfänger auch nicht zwangsläufig verzichten, denn wenn man selbst stopft kommt man um ein vielfaches günstiger aber selbst zum Stopfen sind viele ja zu faul.

Mal ein beispiel: 1 Dose Edeka Tabak a 170g kostet 13,15 € dazu 200 Hülsen a 85Ct dürfte selbst für einen "echten Raucher" die Woche reichen.
Es gibt ja auch noch den Schwarzmarkt...
Aber das sind ca. 40 € pro Monat, die man gewiss sinnvoller einsetzen könnte.
 
Kurze Frage: Wie blöd ist Dein Bekannter???

Wer bei sowas mitmacht, muss sich nicht wundern, wenn Schindluder damit getrieben wird!!!

gruss kelle!

Er ist so blöd, dass er froh ist, etwas um die Ohren zu haben, wieder gebraucht zu werden. Er hofft, dass sich vielleicht doch noch etwas in Zukunft zu seinen Gunsten ändert. So blöd ist er!

"Wer bei sowas mitmacht..." Guck doch bitte einmal über deinen Tellerrand hinaus! ;) 25 EUR verdient nun mal nicht jeder. Schön, dass du es so gut getroffen hast... Glückwunsch!

Aber hast du eigentlich nur einen Hauch von Ahnung, für was für Löhne sich inzwischen die Leute den Rücken krumm machen? Und es scheint eben nicht mehr der Fall zu sein, dass man sich das so einfach aussuchen kann, sprich: "Wie? Sie wollen mir nicht meine Gehaltsvorstellungen zahen? Dann suche ich mir halt eine andere Firma, die das macht."

Von diesen Wunschvorstellungen muss man sich anscheinend verabschieden, es sei denn, man ist Admin. Dazu fällt mir ein:

So ein IT-Spezialist sitzt zur Zeit mit einem Architekten, einem Diplom-Betriebswirt sowie einem Geologen als 1-Euro-Jobber bei einer Toys Company (falls jemandem das ein Begriff ist). Auch solche Leute kann es treffen. ;)
 
Jop, weil nur wenige Firmen bereit sind, die Leute nach Ihren Bedürfnissen zu formen.

Ohne großartig Berufserfahrung bekommt man sehr schwer nen Job, doch wie diese aneignen?

Ich selbst bekomme schon geraume Zeit Hartz4 und bin wirklich bemüht, eine Stelle zu finden.
Musste auch schon schlechte Erfahrungen mit 1€-Jobs machen und habe es nun aufgrund der Argumentation der Arbeitgeber bzgl. "keiner Berufserfahrung" geschafft, wenigstens ne Fortbildung machen zu dürfen - auch wenn dieses Zertifikat wahrscheinlich nur auf Personalsachbearbeiter wirkt, die von IT keine Ahnung haben.
 
Ich wüsste nicht, das die Regelung "gekickt" wurde (bin aber jetzt auch schon drei Monate raus). Ich sehe auch keinen Grund dafür. Wenn man Leistungen beziehen möchte, die der Staat deswegen zahlt, weil der Betroffene gerade keine Arbeit finden kann, warum soll der Staat dann nicht nachprüfen dürfen, ob er überhaupt arbeiten möchte?
Weil der Antrag da noch gar nicht bearbeitet wurde!
Da werden Leute zu "Gegenleistungen" gezwungen für Leistungen, die sie noch gar nicht erhalten haben und vielleicht auch nie erhalten!
Bezahlst du, bevor du weißt ob du etwas überhaupt brauchst?

Dir ist klar, dass die Rentenversicherungsbeiträge heute schon auf 30% wären, wenn es keinen Steuerzuschuss gäbe? Auch ohne jede Erhöhung.
Und? Auf welchem Topf bezahlt wird, ist für die Summe egal.

Du wirst schon wieder polemisch.
Nein, überhaupt nicht.
Es ist deutlich aufwändiger, privates Geld anzulegen und zu vermehren, als nur Geld, was der eine reinbringt, einem anderen zu geben.
Also ist die Verteilung effizienter, hab ich doch gesagt :roll:
Übrigens: Ganz egal, ob privat oder staatlich: Die Rente wird dann aus dem bezahlt, was in der Wirtschaft produziert wird.
Ob eine Steigerung der Wirtschaftsleistung (um das Argmuent vorweg zu nehmen) nun durch die Anlage in einer Rentenversicherung oder einem Sparbuch erfolgt, bleibt sich gleich.

Ich habe doch Dir nicht mal so einen "Schön, dass Du dich ans Grundgesetz hälst" um die Augen geworfen.
Ich würde sowas als Kompliment auffassen...

Entschuldige, welche Brillen kosten für Kinder zwingend 200-300 Euro.
Von Kinderbrillen hab ich keine Ahnung - da könnte ich dir höchstens sagen, was es vor 15 Jahren gekostet hat :D Aber ich glaube nicht, dass die soviel billiger sind als die für Erwachsene. Meine letzte hat ~270 gekostet, die davor glaube 250€.

Wenn Du behauptest, ein EIN-EUR-Job vernichte einen Arbeitsplatz, dann musst Du diese Voraussetzungen substantiiert bestreiten....
Das lässt sich genauso wenig handfest beweisen wie dass irgendeine Maßnahme einen Arbeitsplatz schafft. Feststellen kann man das eigentlich nur, wenn alle Seiten ehrlich und offen mitarbeiten. (Hahaha!!)
Man muss sich doch nur mal die Grünpflege ansehen: Da sind oft 1-Euro-Jobs dabei.
Früher haben das Leute vom Bauhof o.ä. gemacht. Da gibts jetzt nur noch halb so viele Arbeitsplätze. Aber die sind nicht wegen den 1-E-J weg, nein nein, sondern weil kein Geld da war, und die 1-E-J wurden dann geholt, weil die Arbeit ja gemacht werden muss...

Nicht wenn die Baurbeiten gar nicht durchgeführt werden, wenn man dafür eine Firma bezahlen müsste.
Irgendwann müssen die aber ausgeführt werden. Wenn aber die 1-E-J immer vorher da sind und das machen, muss zu dem Zeitpunkt, wo sonst eine Firma dran wäre, die nicht ran, weil es ja schon gemacht wurde.

Kurze Frage: Wie blöd ist Dein Bekannter???

Wer bei sowas mitmacht, muss sich nicht wundern, wenn Schindluder damit getrieben wird!!!
Und wenn er sich beschwert sogar nicht mehr hingeht, ist sein Hartz-4 weg. Grandios!

Und gleichzeitig herrscht in Deutschland Fachkräftemangel.
Oh, wir haben genug Fachkräfte. Nur vom falschen Fach und/oder zu alt. Gibts ja auch die Fälle: Jaaa... wir bräuchten zwar einen Ingenieur mit genau ihrer Ausbildung, aber mal ehrlich, sie sind 56! Wären sie 10 Jahre jünger, eventuell, aber so... manchmal auch mit dem Zusatz: da nehmen wir lieber jemanden, der nicht ganz so gut ausgebildet ist, aber jung und dynamisch und bereit viele viele Überstunden zu machen und uns nur die Hälfte kostet.
 
Weil der Antrag da noch gar nicht bearbeitet wurde!

Mit anderen Worten, da ist also noch etwas rechtshängig?


Da werden Leute zu "Gegenleistungen" gezwungen für Leistungen, die sie noch gar nicht erhalten haben und vielleicht auch nie erhalten! Bezahlst du, bevor du weißt ob du etwas überhaupt brauchst?

Nein. Deswegen habe ich ja oben geschrieben, was ich geschrieben habe...

Die "Testarbeit" geht übrigens in der Regel eine Woche. Wenn man die durchhält gibt es Leistungen und die Stunden werden vergütet. Wo genau siehst Du da eigentlich das Riesenproblem?


Das lässt sich genauso wenig handfest beweisen wie dass irgendeine Maßnahme einen Arbeitsplatz schafft. Feststellen kann man das eigentlich nur, wenn alle Seiten ehrlich und offen mitarbeiten. (Hahaha!!)

Ich persönlich kenne aus meinem eigenen Zuständigkeitsbereich mindestens einen Fall, bei dem aus einem Ein-EUR-Job eine feste Stelle geworden ist. Bezogen auf beide Kommunen für die ich gearbeitet habe, liessen sich viele weitere Bespiele aufzählen und belegen...

Man muss sich doch nur mal die Grünpflege ansehen: Da sind oft 1-Euro-Jobs dabei.
Früher haben das Leute vom Bauhof o.ä. gemacht. Da gibts jetzt nur noch halb so viele Arbeitsplätze. Aber die sind nicht wegen den 1-E-J weg, nein nein, sondern weil kein Geld da war, und die 1-E-J wurden dann geholt, weil die Arbeit ja gemacht werden muss...

Und hier gilt das, was ich in meiner Nachmittagsdiskussion schon einmal beschrieben habe. Werde konkreter und arbeite mit Belegen. So einfach glaube ich das nicht.
 
Nun, ich bin auch Alleinerziehend und auch ich habe monatliche Ausgaben für Medikamente und andere Dinge. Aber wenn man mit Geld umgehen kann, dann lassen sich solche Kosten auch einplanen und man kann sich für solche Fälle in guten Monaten ein paar Euro beiseite legen.

Und ja, von Hartz 4 kann man sogar noch etwas sparen, wenn man es richtig angeht. Eine einfache Exceltabelle als Haushaltsbuch wirkt oft Wunder!
 
Die "Testarbeit" geht übrigens in der Regel eine Woche. Wenn man die durchhält gibt es Leistungen und die Stunden werden vergütet. Wo genau siehst Du da eigentlich das Riesenproblem?
Nein, es ging um einen kompletten, halb oder ganzjährigen 1-Euro-Job.

Werde konkreter und arbeite mit Belegen. So einfach glaube ich das nicht.
Ich schreibe, dass man das meist nicht belegen kann, und du sagst, ich solls belegen :roll:
 
Nein, es ging um einen kompletten, halb oder ganzjährigen 1-Euro-Job.

Dann sollte der Betroffene Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid einlegen. Ein EIN-EUR-Job über 6 Monate, ohne dass Leistung bewilligt wird, ist rechtswidrig!

@Rest: Tja dann.. Dann behaupte ich jetzt eben, das was Du schriebst ist totaler Schwachsinn. Kann das aber nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen.
Kann durchaus sein, dass Einzelfälle oder auch mehrere dem widersprechen. Ich kenne allerdings keine....
 
Dann sollte der Betroffene Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid einlegen. Ein EIN-EUR-Job über 6 Monate, ohne dass Leistung bewilligt wird, ist rechtswidrig!
Nein, nein, nein o_O
Bei Antragstellung!
Da gibts noch keinen Bescheid, der kommt erst ein paar Monate später.

*google anschmeiß* erster Link:

https://www.sozialleistungen.info/f...-euro-job-sofort-ab-antragsstellung-8036.html

Da ist so ein Fall. Bei mir wars nur deshalb nicht so, weil sie gar keine 1EJ zur Verfügung hatten, drin stand das auch mit der "Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung". (Mit dem "Sofortangebot" gibt es glaube nur bei U25, falls du es deswegen nicht kennst.)

So ein FuF gabs bei übrigens auch nicht.

Es geht genau um den Satz von dem Betroffenen da: "Frag mich halt nur wie das rechtlich so aussieht sofort eine Maßnahme anzuordnen, ohne dass die ARGE überhaupt den Antrag bearbeitet bzw. darüber entschieden hat."


Ist es jetzt klar?
 
Hi,

also das war auch der Fall, den Du beim ersten Mal meintest, ja?

Also zuerstmal ist es schade, falls der Sachbearbeiter dem Antragsteller dies tatsächlich mit "einem Grinsen" unterbreitet hat. Vielleicht hat er ihm dann auch nicht richtig erklärt, worum es ging...

Nichtsdestotrotz hat der Sachbearbeiter richtig entschieden. Die Rechtsgrundlage dafür, die im übrigen nicht nur bei U25 gilt, lautet:

§ 15a
Sofortangebot​

Erwerbsfähigen Personen, die innerhalb der letzten zwei Jahre laufende Geldleistungen, die der Sicherung des Lebensunterhalts dienen, weder nach diesem Buch noch nach dem Dritten Buch bezogen haben, sollen bei der Beantragung von Leistungen nach diesem Buch unverzüglich Leistungen zur Eingliederung in Arbeit angeboten werden.

Innerhalb der letzten zwei Jahre hat der Betroffene weder ALG I, noch ALG II bezogen, und unter Leistungen zur Eingliederung in Arbeit zählen auch die Arbeitsgelegenheiten (1-EUR-Jobs). Insofern ist das Angebot vollkommen in Ordnung.

Und das ist genau das, was ich als "Testarbeit" bezeichnet habe.

Dieses Sofortangebot läuft aber dann nicht über 6 Monate, ohne dass der Betroffene Leistungen erhalten wird. Über die Dauer der Verpflichtung sagt unser Betroffener ja auch gar nichts.

Ich gehe in dem vorliegenden Fall von schlechter Kommunikationsfähigkeit des Sachbearbeiters und/oder des Betroffenen aus.

Falls meine Vermutung aber falsch sein sollte, dann hat der Betroffene dennoch einen Antrag auf Leistungen gestellt. Er hat daher einen Anspruch auf ein schriftliche (mit Rechtsbehelfsbelehrung versehene) Entscheidung der Behörde. Das gilt auch dann, wenn die übrigen Unterlagen (die ja in dem Fall noch fehlten) nicht mehr eingehen. Der Bescheid muss begründet werden.

Ein Bescheid kommt natürlich in der Regel nicht in zwei Tagen. Wenn es aber tatsächlich Monate dauern würde (ohne weitere Gründe), so gibt es immer noch die Möglichkeit das Sozialgericht anzurufen und im Wege der einstweiligen Anordnung eine (vorläufige) Entscheidung zu erzwingen.

Meine Entscheidungen dauerten übrigens selten länger als 3 Wochen. Einen schriftlichen Bescheid erhielten die Betroffenen in einer Kommune allerdings tatsächlich manchmal erst nach 2 Monaten, weil dort eine externe Firma den Bescheiddruck übernahm.... :roll:

Dann floß aber trotzdem bereits Geld (bei positiver Entscheidung).

Und gegen diesen Bescheid ist dann eben ein Widerspruch statthaft.
 
also das war auch der Fall, den Du beim ersten Mal meintest, ja?
Nö, definitiv nicht. Der ist ja neuer in dem Forum. Wie gesagt, war das erste, was die Suchmaschine ausgespuckt hat.

Ja, genau den § meinte ich.
Der ist meiner Meinung nach vollkommer Schwachsinn und bestenfalls dazu geeignet, Leute von der Antragstellung abzuhalten (was sehr wahrscheinlich der Grund ist, das halbe Hartz-4 Gesetz ist Schikane), insbesondere die, die nur geringe Ansprüche hätten (also z.B. Aufstocker oder Mitbewohner). Bei denen weiß man ja sowieso nicht mit Sicherheit, ob sie was bekommen.
Die machen dann mehrere Wochen dieses was-auch-immer, und kriegen dann gesagt, sie haben keinen Anspruch. Was dann?

Wenn ich eine Sozialleitung beantrage, dann muss erst entschieden werden, ob ich sie bekomme oder nicht, bevor ich zu irgendetwas gezwungen werde.

Stell dir das mal in der Wirtschaft vor: Einen Kaufvertrag gibts erst, nachdem du bezahlt hast. :ugly:


Meine Entscheidungen dauerten übrigens selten länger als 3 Wochen.
Schön für deine Leute. Mein erster Antrag, 3 Monate vorher eingereicht, hatte nach drei Monaten folgendes Ergebnis: "Eine Leistung für diese 3 Monate kann nicht gewährt werden, da kein Anspruch besteht" (weshalb ich ja auch mehrfach und groß und deutlich den Antragsbeginn nach diesen 3 Monaten draufgeschreiben hatte).
Und das wars dann.
Ich war dann noch mehrmals dort, der Antrag ist mehrmals "zur beschleunigten Bearbeitung hochgereicht" wurden - und eineinhalb Monate nach dem Bezugsanfangszeitpunkt (was fürn Wort...) gings dann endlich.
Was machen da Leute, die keinen zum anpumpen haben? Die zu den 80% gehören, die bei dem Wort "Klage" oder "Gericht" sagen: "Was! Ich? *schauder* Ich hab doch nichts getan!"

Übrigens Gericht: Wenn allein meine Eltern jedes Mal, wenn die drei Monate Bearbeitungszeit für einen Widerspruch rum waren, zum Gericht gelaufen wären, würde der Richter sie schon längst duzen.

Sehr sehr viele machen aus Unkenntnis oder Angst keinen Widerspruch/ Klage. Bei denen, die es doch machen, gewinnen bis zu 60%. Das ist einfach nur traurig. (Im Normalfall liegt das nicht an den Mitarbeitern sondern an dem, womit sie arbeiten müssen. Allein schon die IT...)
 
Der ist meiner Meinung nach vollkommer Schwachsinn und bestenfalls dazu geeignet, Leute von der Antragstellung abzuhalten (was sehr wahrscheinlich der Grund ist, das halbe Hartz-4 Gesetz ist Schikane), insbesondere die, die nur geringe Ansprüche hätten (also z.B. Aufstocker oder Mitbewohner). Bei denen weiß man ja sowieso nicht mit Sicherheit, ob sie was bekommen.
Die machen dann mehrere Wochen dieses was-auch-immer, und kriegen dann gesagt, sie haben keinen Anspruch. Was dann?

Meine Meinung zu dem Paragraphen steht ja bereits hier im Thread. Deine darfst Du aber gern behalten.

Mit Deinem Folgebeispiel vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen. Denn ein Aufstocker bekommt mit Sicherheit kein Sofortangebot (Schau noch mal in den Text, dort steht "soll").

Wenn ich eine Sozialleitung beantrage, dann muss erst entschieden werden, ob ich sie bekomme oder nicht, bevor ich zu irgendetwas gezwungen werde.

Stell dir das mal in der Wirtschaft vor: Einen Kaufvertrag gibts erst, nachdem du bezahlt hast. :ugly:

Nein. Vor der Entscheidung muss zunächst festgestellt werden, ob die Voraussetzungen zur Gewährung von Leistungen vorliegen. Dazu gehört im SGB II auch die Bereitschaft, die Hilfebedürftigkeit durch eigene Leistung zu beeneden oder zu verringern. Diese Bereitschaft wird mit dem Sofortangebot überprüft. Und wie gesagt, in beiden Städten, für die ich gearbeitet habe, dauerte das Sofortangebot eine Woche.

Zu Deinem Kaufvertragsbeispiel. Macht sich ein Verkäufer vor dem Vertragsabschluß nicht erst einmal ein Bild über die Bonität des Käufers?

Schön für deine Leute. Mein erster Antrag, 3 Monate vorher eingereicht, [...]

Auf Dein Einzelbeispiel kann ich schlecht eingehen, weil mir Informationen fehlen. Zum Beispiel: Waren alle Unterlagen schon bei Deinem ersten Antrag dabei? Warum wurden keine Vorschüsse oder vorläufige Leistungen unter Vorbehalt gewährt?

Übrigens Gericht: Wenn allein meine Eltern jedes Mal, wenn die drei Monate Bearbeitungszeit für einen Widerspruch rum waren, zum Gericht gelaufen wären, würde der Richter sie schon längst duzen.

Sehr sehr viele machen aus Unkenntnis oder Angst keinen Widerspruch/ Klage. Bei denen, die es doch machen, gewinnen bis zu 60%. Das ist einfach nur traurig. (Im Normalfall liegt das nicht an den Mitarbeitern sondern an dem, womit sie arbeiten müssen. Allein schon die IT...)

Wenn man die Möglichkeiten des Rechtsstaates nicht nutzt, dann kann man auch nichts machen, entschuldige bitte.

Dass 60 % gewinnen, empfinde ich als Bestätigung für ein funktionierendes Rechtssystem. Außerdem zeigt es nicht, dass das Gesetz schlecht ist, sondern die Umsetzung vor Ort.

Deshalb entnehme ich dieser Tatsache auch die Überzeugung, dass in dem bestehende Organisationsmodell einiges zu ändern wäre (z.B. eine Reduzierung der Fallzahlen für die Mitarbeiter - es sollen 100 sein, in den meisten Fällen sind es aber 150 und mehr | Eine Reduzierung oder Automatisierung der Statistikaufgaben).
 
Außerdem zeigt es nicht, dass das Gesetz schlecht ist, sondern die Umsetzung vor Ort.
Das Gesetz selbst ist in vielen Teilen schlecht. Die Umsetzung aber eine einzige Katastrophe.

(Schau noch mal in den Text, dort steht "soll").
Ein 1EJ "soll" auch etwas nutzen. Stand zumindest mal früher drin.

Zu Deinem Kaufvertragsbeispiel. Macht sich ein Verkäufer vor dem Vertragsabschluß nicht erst einmal ein Bild über die Bonität des Käufers?
Er sieht Unterlagen ein, ja. Das geschieht bei der Antragstellung.

Waren alle Unterlagen schon bei Deinem ersten Antrag dabei? Warum wurden keine Vorschüsse oder vorläufige Leistungen unter Vorbehalt gewährt?
Ja und: Totale Überforderung des Personals.


Aber es bringt nichts mehr, hierüber weiter zu reden.
 
Er ist so blöd, dass er froh ist, etwas um die Ohren zu haben, wieder gebraucht zu werden. Er hofft, dass sich vielleicht doch noch etwas in Zukunft zu seinen Gunsten ändert. So blöd ist er!

Ahja, und deshalb geht er ehrenamtlich dort arbeiten, wo angeblich genug Kohle vorhanden ist, um ihn anzustellen...

Schön blöd...

Wer was tun will, kann sich in so vielen Bereichen ehrenamtlich beschäftigen, kann so viel neues anfangen, da braucht man sich nicht ausnutzen zu lassen.

Guck doch bitte einmal über deinen Tellerrand hinaus! ;)

Mache ich...
Vor fast fünf Jahren haben wir angefangen, in ehrenamtlicher Arbeit nen Jugendtreffen vorzubereiten.
Ich meine die 10% Arbeitslose im Vorbereitungsteam waren sicherlich statistisch gesehen normal, aber das war so eine Situation, wo ich mich fragte, hier sitzen Leute rum, die nen Job haben, sudieren, studieren und nen Job haben, schlagen sich die ganze Zeit zusätzlich um die Ohren, wo sind eigentlich die ganzen Arbeitslosen, die ja so gerne mal was machen würden...
Es gab sie nicht...

Aber hast du eigentlich nur einen Hauch von Ahnung, für was für Löhne sich inzwischen die Leute den Rücken krumm machen? Und es scheint eben nicht mehr der Fall zu sein, dass man sich das so einfach aussuchen kann, sprich: "Wie? Sie wollen mir nicht meine Gehaltsvorstellungen zahen? Dann suche ich mir halt eine andere Firma, die das macht."

Es gibt bei der Gehaltsfrage ein ganz einfaches Kriterium:
Angebot und Nachfrage.
Schönheitsreperaturen beim DRK durchzuführen, können wahrscheinlich 99% der arbeitsfähigen Bevölkerung.
Welchen Preis kann man dafür verlangen???

Genau, 3,85 € vielleicht, mehr nicht.

Von diesen Wunschvorstellungen muss man sich anscheinend verabschieden, es sei denn, man ist Admin.

Nein, das hat nix mit Admin zu tun, da gibt es mehr als genug Leute, die für 10 oder 12 € losgehen.
Wenn man Qualifikationen hat, die in Kombination mit örtlicher Flexibilität dazu führen, dass es mehr offene Stellen hat, als es Bewerber gibt, dann kann man in den jeweiligen Bereichen handeln wie man lustig ist...

gruss kelle!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ahja, und deshalb geht er ehrenamtlich dort arbeiten, wo angeblich genug Kohle vorhanden ist, um ihn anzustellen...

Schön blöd...

Wer was tun will, kann sich in so vielen Bereichen ehrenamtlich beschäftigen, kann so viel neues anfangen, da braucht man sich nicht ausnutzen zu lassen.
:roll: Wenn du meinst...

Ich meine die 10% Arbeitslose im Vorbereitungsteam waren sicherlich statistisch gesehen normal, aber das war so eine Situation, wo ich mich fragte, hier sitzen Leute rum, die nen Job haben, sudieren, studieren und nen Job haben, schlagen sich die ganze Zeit zusätzlich um die Ohren, wo sind eigentlich die ganzen Arbeitslosen, die ja so gerne mal was machen würden...
Es gab sie nicht...
Da muss ich dir sogar Recht geben. Ich frage mich auch des öfteren, wo die ganzen Arbeitslosen sind, die locker die Zeit hätten, sich wenigstens ehrenamtlich zu betätigen.
Schönheitsreperaturen beim DRK durchzuführen, können wahrscheinlich 99% der arbeitsfähigen Bevölkerung.
Welchen Preis kann man dafür verlangen???

Genau, 3,85 € vielleicht, mehr nicht.
Ähem... wer sagt dir eigentlich, dass dort nur Schönheitsreparaturen notwendig wären?

Apropos Angebot und Nachfrage: also, die IT-Fachkräfte, die ich so kenne, stöhnen alle, dass zur Zeit eher die Nachfrage flau sei...

... und bei Haustechniker herrscht schon ein enormer Bedarf (und das Angebot ist auch nicht sooo wahnsinnig hoch, schließlich kann nicht jeder, der einen Hammer oder Bohrer bedienen kann, auch noch Elektrik). Nur ist in diesem Zweig eben die Meinung vertreten, lieber wenig bezahlen zu wollen.

Wenn man Qualifikationen hat, die in Kombination mit örtlicher Flexibilität dazu führen, dass es mehr offene Stellen hat, als es Bewerber gibt, dann kann man in den jeweiligen Bereichen handeln wie man lustig ist...
Hm... und schon mal was davon gehört, dass es auch Leute gibt, die überqualifiziert sind und trotz Flexibilät keinen Job bekommen?

Noch einmal, Arbeitslosigkeit macht auch vor hochqualifizierten Leuten inzwischen nicht mehr Halt. Ich wünsche dir, dass du niemals in solch eine Lage gerätst. *daumendrück*