Diskussionen zur Organspende

Organspende - Wie steht ihr dazu?


  • Umfrageteilnehmer
    190
bin Motorradfahrer+Jung...
natürlich gehöre ich dazu, was für ne Frage.
Und da unten brauche ich die sowiso nicht, da rette ich doch lieber noch ein Leben.
Das sollte jeder so sehen, alles andere finde ich nur schwachsinnig
 
Dem kann ich mich nur anschliessen, ich bzw. Freunde, Familie, Freundin wären auch froh, wenn ich ein Spenderorgan bräuchte, eines bekommen würde.

Daher gebe ich gerne anderen eines meiner.
 
Befürwortenswert, ich bezweifel nämlich, dass ein Arzt jemals in meinem ganzen Rabattkarten, Prämienkarten, Kontokarten Wirrwarr den kleinen Organspendeausweis findet.
 
Das Thema haben wir zuhause auch.

Meine Verlobte ist Organspenderin, ich selbst bin es nicht.

Habe auch früher oft überlegt, aber auch wenn es ne gute Sache ist, habe ich dabei immer meine Bedenken.

Mal sehen ob Sie mich irgendwann doch überzeugen kann, so einen Ausweis zu beantragen.
 
Ok.

Klingt vielleicht merkwürdig für viele, aber im Grunde habe ich 2 Punkte, bei denen ich mir "Sorgen" mache.

1. Wenn es dann soweit ist, dass es zur Organspende kommt, wie gehts dann der Frau, beziehungsweise den Kindern, ist ja nicht so, dass man dann beerdigt wird und gut ist, sondern so gesehen kann jederzeit ein Empfänger sich bedanken wollen und wühlt alles wieder auf.
Hab da echt keine Ahnung, ob man damit der eigenen Familie nen Gefallen tut, sicher man hilft anderen, aber in erster Linie sollte man doch an die Familie denken.
(In meinem Fall, wird meine Frau das eher nicht so tragisch sehen, da sie selber spenden will) (Wobei ich selber nicht wüsste, ob ich damit klar kommen würde, wenn ich wüsste, andere Leute haben einen Teil meiner Frau bekommen,... Schwer einzuschätzen)

2. Hab auch bedenken, ob jeder Arzt so handelt, wie er sollte. Woher soll man wissen, wenn man auf der Kippe steht, ob sich der Arzt dann für einen oder für die Organe entscheiden würde. Mit zweiteren verdient man wohl mehr.

Mir ist schon klar, dass der 2. Punkt im Grunde blödsinn ist, aber die bedenken hat man schon.
Ich habe halt einfach abgewogen, was gutes tun, an Familie denken und das eigene Wohl, momentan überwiegt noch die Familie.

Zum Punkt 2 ist die Sorge, der Moment vom "Ableben" bis "weiterverwerten" ist sicher sehr kurz, daher denke ich einfach, dass man schon beim auf der Kippe stehen alles tut um die Organe zu verwerten.
Oder ist da mehr Zeit zwischen?

Schonmal danke für jede Info die kommt.

Und nicht falsch verstehen, ich finde Organspenden gut, nur bin selbst momentan noch nicht dazu bereit.
 
Zu Punkt 1: Passiert eine Organspende nicht anonym? Bzw. optional anonym? Ich bin mir da jetzt nicht sicher, aber der Name eines Toten wird afaik nicht bekannt gegeben.
Anders ist das, wenn du noch lebst und z.B. eine Niere spenden willst. Da glaube ich kann man erfahren, wer sein Spender ist. Manche machen das ja auch aus finanziellen Gründen, oder um ein Familienmitglied oder Bekannten zu retten.

Zu Punkt 2: Wir leben doch in Europa, nicht in Thailand. ;)
 
Zu Punkt 1: Vielen Hinterbliebenen spendet genau dieser Gedanke doch erst Trost. Zwar ist ein geliebter Mensch aus welchen Gründen auch immer verstorben, aber nicht gänzlich "umsonst", denn ein anderer Mensch (durch alle gespendeten Organe eines Leichnams sogar bis zu 6 oder 7 Menschen) kann/können dadurch weiterleben.
Sicher wühlt das auf, aber letztlich wühlt fast jede Alltagsbegebenheit einen wieder auf, wenn jemand verstorben ist, den man liebt. Da braucht es nicht viel.
Weiterhin glaube ich auch nicht, dass jemand nach einer Transplantation zu Hinterbliebenen der Familie gehen würde und sich bei eben diesen Leuten bedanken würde, weil's eben doch etwas makaber wirkt. Glaube auch nicht, dass Name und Adresse dort rausgegeben würden, wenn man dies nicht möchte.

Zu Punkt 2: Das ist ein Punkt, der sehr häufig in die Diskussion eingeworfen wird. Auch in Deutschland ist das ein Thema. Jedoch denke ich persönlich nicht, dass es (viele) Ärzte gibt, die einen Patienten auf dem Tisch weniger gut behandeln, damit die Organe für den Patienten auf dem nächsten Tisch genutzt werden können. Als Arzt hat man doch die Passion, JEDES Leben zu retten.

Bedenken hat sicherlich jeder, aber zumindest finde ich, sollte man diese Entscheidung treffen. Ob man JA oder NEIN auf seinem Organspendeausweis ankreuzt, sei irgendwo jedem selbst überlassen, solang man sich vor dieser Entscheidung nicht drückt.
Natürlich hoffe ich trotzdem auf immer mehr Spender. Ich persönlich denke gar nicht so weit und stelle mir vor, dass irgendjemand mal mit meinem Herzen rumlaufen könnte oder andere Szenarien.

Als Motorradfahrer bin ich fast noch mehr "verpflichtet" Organspender zu sein, als andere, habe ich das Gefühl. :ugly:
 
Danke für die Info, wusste nicht, dass es so anonym ist, hab den Ausschnitt nun auch gefunden.

Wird der Empfänger informiert, wer sein Spender war?

Eine Organspende erfolgt grundsätzlich anonym. Der Empfänger wird nicht über die Herkunft des gespendeten Organs aufgeklärt. Auch die Angehörigen des Spenders erfahren nicht, wer ein gespendetes Organ erhalten hat. Jeder Empfänger kann sich per Brief, anonym bei den Angehörigen seines Organspenders bedanken. Die Zustellung dieser Post geschieht über die Deutsche Stiftung Organtransplantation.

Das ist ja schonmal etwas beruhigend.

Mir ist schon klar, dass wir nicht in Thailand sind, aber auch hier bin ich mir nicht bei allen Ärzten so sicher.

Denke werde nochmal mit meiner Freundin heute abend reden und mal schauen.
 
Zu der Arztgeschichte: Wieso sollte ein Arzt, jemanden sterben lassen, bloß weil man Organspender ist. Selbst wenn seine Frau ein Organ bräuchte und du die geeignet wärst, wäre es trotzdem nicht sicher, dass seine Frau dann auch das Organ bekommt, weil es Wartelisten gibt, die entscheiden, wer das Organ bekommt.

Weitere Motive kann ich grad nicht erkennen. Soweit ich das von meinen Notarzt-Freunden gehört habe, ist eher der Gegenteil der Fall, dass sie bei Organ- oder Blutspendern unterbewusst motivierter sind.
 
Organspendeausweise

Habt ihr schon solche Ausweise zugeschickt bekommen? In dem Artikel steht, dass sie wohl ab 1. November von den Kassen verschickt werden. Ich bin mir immer noch unsicher, wie ich mich entscheiden soll (mir ist schon klar, dass ich nicht muss) Ich hab schon so viele Horrostorys gehört, dass man mit nem Organspendeausweis ne schlechtere Behandlung bekommt, wenn man nach nem Unfall aufm OP Tisch liegt. Ich kanns mir das schon vorstellen, dass einige Ärzte so denken. Andererseits ist es natürlich schade, wenn es wirklich keine Rettung mehr gibt und die Organe noch jemanden hätten helfen können. Wie seht ihr das so?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
mag man denken was man will, ich finde den Gedanken grusellig, dass Teile von mir in einem anderen Körper "weiterleben" und im Gegenzug finde ich es genau so gruselig mit anderen Organen weiter zu leben. Ich möchte das definitiv nicht ! Dann sterbe ich lieber wenn es halt soweit ist. Gegen künstlich syntetisch hergestellte Organe hingegen hätte ich nichts...
 
mag man denken was man will, ich finde den Gedanken grusellig, dass Teile von mir in einem anderen Körper "weiterleben" und im Gegenzug finde ich es genau so gruselig mit anderen Organen weiter zu leben. Ich möchte das definitiv nicht ! Dann sterbe ich lieber wenn es halt soweit ist. Gegen künstlich syntetisch hergestellte Organe hingegen hätte ich nichts...

Wieso muss aber dann wegen deiner Einstellung einer sterben der anders denkt als du? Bloß weil du nicht damit leben könntest kann es vielleicht aber ein anderer. :)

Ich meine ja nicht das man jeden dazu zwingen sollte einen Organspendeausweis zu haben aber man sollte doch die Menschen die noch keinen haben mal darauf aufmerksam machen, was es eigentlich für eine gute Sache ist.
 
Aufgrund verschiedener Krankheiten würde mir keiner Organe entnehmen für ne Spende.
Deswegen habe ich bewusst keinen Ausweiß.

Ich darf wegen meinen Medikamenten nicht spenden. Ich habe aber genau deswegen einen Ausweis und dick und fett NEIN angekreuzt. Nicht jeder in meiner Familie weiß von meinen Krankheiten bzw. meinen Medikamenten und sollte es mal soweit kommen (müssen), dass die mal über meine Organe entscheiden sollen, wäre das Problem schon da, wenn sie "ja" sagen. Der Empfänger würde nämlich "verseuchte" Organe bekommen. Daher aufm Ausweis NEIN ankreuzen - die Möglichkeit hat man ja nun.
 
Naja, mal abgesehen von der gesundheitlichen Geschichte der Organe, die sicherlich vor der Entnahme/Transplantation geprüft wird, ist es in meinen Augen einfach ne Frage der Belastung der Angehörigen, die dann zu einer recht ungünstigen Zeit mit Fragen bombardiert werden.

Von daher solllte in meinen Augen auch ein "Nein" unter Rücksicht auf die Verwandschaft dokumentiert sein.

gruss kelle!
 
ich würde auch spenden habe in meinem privaten portemonai einen ausweis und in meinem dienstportemonai auch einen . kann ja schließlich überall passieren.

sehe das auch so wenn mein korper sagt er will nicht mehr leben oder das schicksal mich einholt kann ich trotzdem jemand anderem helfen der vieleicht dadurch ne chance bekommt.

und ein teil lebt ja dann weiter von mir.

ich bin jedenfalls dafuer. bin ebenfalls dafuer das jeder buerger gefragt werden sollte, jedoch sollte man auch ein nein ohne angabe von gruenden akzeptieren jeder sieht das anders.